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2725 - Preis der Gerechtigkeit

2725 - Preis der Gerechtigkeit

Titel: 2725 - Preis der Gerechtigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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wuchs darauf, doch nicht überall und schon gar nicht zufällig; es bildete ein Muster, nein, ineinander verschlungene Buchstaben. VRAZ, stand da zu lesen.
    Vigureis ging jedoch nicht über die Wiese, sondern wandte sich einer Art Zelt zu, einem filigranen Gebilde aus dünnem, bambusartigem Gestänge und beigefarbenem, papierähnlichem Stoff. Darauf zeichneten sich wie auf einer Leinwand die Konturen dessen ab, der sich dahinter befand, im Inneren des Zeltes: Schechter.
    Der Tomopat saß auf dem Boden, den Rücken senkrecht aufgerichtet. Und seine ... seine Arme waren frei?
    Gador-Athinas spürte das Entsetzen bis in die Fingerspitzen. Schon sah er den Stoff in Fetzen beiseitefliegen, sah die entfesselten Arme. Doch im nächsten Moment löste sich der Schattenriss der Arme von Schechters Körper, und eine zweite Gestalt formte sich als Silhouette, die sich von dem Tomopaten wegbewegte.
    Vigureis schob eine der Papierstoffwände beiseite. Ein scharfwürziger Geruch schlug den beiden Neuankömmlingen entgegen. Gador-Athinas entdeckte die Quelle nur einen in der Kehle brennenden Atemzug später: Die Frau in Schechters Nähe – der zweite Schattenriss – trug in ihren Haaren fasrige grüne Pflanzenstränge, deren Spitzen kokelten und bläulichen Rauch absonderten.
    Gador-Athinas verstand sofort, was er da sah: Dies war sozusagen der Kieselstein dieser Nonne – ihre spezielle, sonderbare Eigenart, die sie bei ihrer Suche nach sich selbst nach der Befragung durch die Skorpione entwickelt hatte. Und er fragte sich bange, wer wohl unheimlicher war: die Bewohner dieses Klosters oder Schechter, sein Freund, der Killer?
    Die Nonne huschte ohne ein Wort aus dem Raum. »Danke!«, rief Schechter ihr hinterher, ohne dass klar wurde, wofür er sich bedankte. Gador-Athinas wollte es auch gar nicht wissen.
    »Patron«, sagte der Tomopat, »es ist gut, dass du hier bist.«
    »Ist dies seine Klause?«, fragte Gador-Athinas den Abt. »Wieso ...«
    »Wieso sie anders ist als deine? Er ist ein anderes Wesen. Meiner ersten Einschätzung nach passt dieses Zelt besser zu ihm. Ehe du fragst – ja, ich habe euch bei eurer Ankunft beobachtet und Khaika eine Nachricht zukommen lassen, wo sie euch unterbringen soll.«
    »Wann?«
    Der Abt lächelte. Etwas Speichel glänzte auf dem Edelstein auf dem künstlichen Zahn. »Ich habe meine Methoden.«
    »Wo ist Khaika?«
    »Ich sagte doch, ich weiß es nicht.« Der Abt breitete die Arme aus. »Die Chancen, sie hier zu treffen, waren hoch. Nun müssen wir sie suchen.«
    Schechter erhob sich. Der Ghyrd band seine Arme, wie Gador-Athinas erleichtert feststellte. Natürlich ... sonst wären sie alle längst tot.
    »Ich würde gern vorher mit dir reden«, sagte der Tomopat.
    »Natürlich«, meinte der Abt. »Worüber?«
    »Tyrannenmord.«

3.
    Von Wunderkisten und Skorpionen
     
    Vetris-Molaud zog die Augenbrauen hoch, als Amyon Kial über seinen stoppelkurzen Bart strich, von der Schläfe über das Kinn, wieder zur Schläfe; am Ende berührte sie mit den Fingerspitzen seine Wange.
    »Perfekt«, meinte sie und legte das scharf geschliffene Rasiermesser zur Seite. Die Klinge schien zu schweben; die gläserne Antigravplatte war über dem ruhigen Wasser des Pools nahezu unsichtbar.
    »Nicht viele könnten mit deiner Präzision schneiden«, sagte Vetris zufrieden.
    »Oh, Millionen könnten es.«
    »Roboter«, meinte er abfällig.
    »Oder deine Skorpione.«
    »Sie als Barbier zu nutzen, um meinen Bart zu stutzen, wäre seltsam.« Vetris schaute ihr in die samtbraunen Augen. »Fändest du es nicht unangemessen?«
    Sie lachte. »Aber ich kann es, ja? Mein Talent ist damit nicht verschwendet? Denn darum geht es dir doch, oder? Ich bin nicht zu ... schade dafür?«
    »Du bist mir für nichts zu schade.« Sein Blick wanderte über ihren Körper. Kurz blieb er an ihren Brüsten hängen, länger an ihrem Bauch, den das warme Wasser des Pools umspielte. Keine Region interessierte ihn mehr als diese – jedenfalls bei Amyon Kial, die sein Kind trug.
    Sein erster Nachkomme.
    Ein Mädchen. Salia sollte es heißen, Salia Amyon. Er liebte das Baby, auch wenn er wusste, dass ihn diese Liebe schwächte. Das gab er jedoch vor niemandem zu. Nicht einmal vor Amyon, aber sie wusste es. Er sah in ihren Augen, dass sie ihn kannte und verstand wie kein anderes Wesen. Auch Zouza Pesh und Vemia Dhao, seine beiden anderen Partnerinnen, kannten ihn nicht so wie Amyon – seit das Kind in ihr wuchs, waren sie beide wirklich
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