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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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»Über dieses Thema können wir bei Gelegenheit eine Podiumsdiskussion mit IntOp-Vertretern wie Ben Mendossa oder Virgil Fludd führen. Oder gleich dem Geraune des Techno-Mahdi lauschen.«
    Stanning lachte beflissen.
    »Solchem Geraune würde ich schon mal Gehör schenken«, bemerkte Leccore beiläufig.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte die schwarz tätowierte Nase.
    »Mein Ernst. Oder wird von mir erwartet, dass ich hier als Komiker auftrete?«, fragte Leccore zurück und betrachtete den Politologen abschätzig. »Oder als Hofnarr?«
    »Ist der Techno-Mahdi eine Sache, um die sich der TLD kümmern muss?«, wollte Cheung wissen.
    »Ich habe immerhin ein paar Leute darauf angesetzt«, sagte Leccore. »Bislang gibt es keinerlei Anzeichen für Aktivitäten, die gegen Terra, das Solsystem oder die Liga gerichtet wären.«
    »Gut«, sagte Cheung. »Ich denke auch nicht, dass diese Gruppe unser derzeit größtes Problem ist. – Sollen wir verhindern, dass Matan seine Schöffen um sich schart?«
    »Das würde den Prozess kaum verhindern«, sagte Stanning.
    »Wozu rätst du?«, fragte Cheung Leccore.
    »Geben wir dem Atopen, was er will. Es sollen sich alle als Schöffen bewerben. Millionen. Milliarden. Eine der Hochleistungspositroniken der Waringer-Akademie soll ein Futugen errechnen. Whistler kann uns den einen oder anderen Roboter zur Verfügung stellen. Einen Gartendesigner zum Beispiel oder eine autonome Meeresforschungsdrohne. Das sind hochintelligente Maschinen. Und ...«
    Er lächelte. Chaim Stanning sah ihn erwartungsfroh an.
    Leccore aber wandte sich an Cheung: »Ich habe noch eine Anregung, die aber Gegenstände von einer Geheimhaltungsstufe berührt, die dein geschätzter Berater vielleicht nicht ...«
    Stanning reagierte mit einiger Verzögerung. »Oh«, sagte er, warf einen Blick auf seinen Multikom und rief theatralisch: »Gute Güte! So spät schon! Mama schätzt es gar nicht, wenn ich zu spät zum Essen komme!« Er erhob sich.
    »Danke, Chaim!«, sagte Cai freundlich. Der Berater lächelte ebenso wehmütig wie aufopferungsvoll.
    Im Hinausgehen bemerkte Stanning in Richtung Cheung, sodass Leccore es nicht überhören konnte: »Wir können ja später über gewisse Mysterien reden.«
    Leccore wartete, bis sich die Tür hinter dem Berater geschlossen hatte.
    »Gönn ihm seinen Spaß«, bat Cheung. »Er ist in gewissen Dingen des Alltags wirklich hilfreich. Ein großer Diplomat wird er nicht. Und sicher niemand, für den der Liga-Dienst Verwendung hätte. – Was wolltest du vorschlagen?«
    »Wir könnten dem Atopen, wenn er um eine Künstliche Intelligenz von Niveau bittet, auch einen TARA auf den Hals schicken. Eines der neuesten Modelle, einen TARA-X-T.«
    »Einen TARA-X-Träger? Diese Kampfmaschinen, die so sündhaft teuer sind, dass sie mich im Solaren Parlament demnächst in einige Schwierigkeiten bringen werden – wenn mir bis dahin nichts Brillantes einfällt –, von denen aber noch keine im Einsatz gewesen ist?«
    »Rhodans Prozess wäre eine ideale Gelegenheit zur Markteinführung.«
    Cheung lachte. »Nein. Selbstverständlich keinen TARA-X-T. Aber einen TARA-VIII-UH – warum nicht?«
    Sie beredeten noch einige Kleinigkeiten, dann verabschiedete Leccore sich.
    Als er bereits in der offenen Tür stand, rief Cheung: »Attilar!«
    »Ja?«
    »Der Richter tut alles, um den Prozess abseitig, ja lachhaft wirken zu lassen. Als wäre er nichts als ein wunderlicher Schwank. Wir sollten uns davon nicht anstecken lassen.«
    »Nein«, sagte Leccore. »Das sollten wir nicht.«
     
    *
     
    Leccore verließ das Solare Haus. Es war Nacht. Allerdings drang die Dunkelheit nie bis in die Tiefen der Stadt, an den Grund des Lichtermeeres Terrania.
    Er sprach kurz via Multikom mit Bloster Halayi. Ligatechniker hatten einige der nachtblauen Körner geborgen und ausgeliefert – weisungsgemäß an Sichu Dorksteiger.
    »Sie hat die komplette Lieferung erhalten?«
    »Nun ja«, sagte Halayi und grinste vergnügt. »Mag sein, dass einige dieser Körner versehentlich an eine andere Adresse geliefert wurden. Vielleicht an den TLD-Tower.«
    »Solche Versehen geschehen«, tröstete Leccore ebenfalls lächelnd.
    Sie wünschten einander eine gute Nacht.
    Die Häuser der Stadt standen wie himmelhohe Gewächse, denen das Licht aus allen Poren quoll. Leccore blieb stehen und drehte sich zum Solaren Haus um.
    Am Tag zog ein holografischer Zwilling der Sonne durch den Kubus, der dank der ausgeklügelten Projektionstechnologie gläsern
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