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2721 – Der Paradieb

2721 – Der Paradieb

Titel: 2721 – Der Paradieb
Autoren: Perry Rhodan
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Leuchtfeuer vermag ich innerhalb einer »vitalen Masse«, wie sie etwa Terrania City darstellt, nicht exakt zu lokalisieren, jedenfalls nicht aus beliebiger Entfernung. Ich spüre die Präsenz eines Zellaktivators bis auf eine Distanz von etwa tausend Kilometern; um ihn klar und zweifelsfrei zu sehen, muss ich jedoch ungleich näher dran sein.
    Allerdings gibt es ein weiteres interessantes Faktum: Im Leerraum hinterlassen Lebewesen für meine speziellen Sinne eine Spur. Je mehr Personen beispielsweise ein Raumschiff bemannen, desto deutlicher ist diese Spur, und umso länger dauert es, bis sie verblasst. Im Weltall sind ja sonst keinerlei Vitalimpulse vorhanden. Daher bleibt der »Abdruck« mehrerer Tausend Besatzungsmitglieder für mich einige Stunden lang erkennbar.
    Aktivatorträger wiederum – oho!
    Was für eine Strahlkraft, ein wahres Feuerwerk! Die Spur wird zwar ebenfalls kontinuierlich blasser, aber sie hält mehr als zweieinhalb Tage vor; um genau zu sein: bis zu 62 Stunden.
    Und ich kann sie auch aus einer maximalen Entfernung von rund zwei Milliarden Kilometern sehr gut erkennen ...
     
    *
     
    Unser Auftraggeber hatte uns ins Solsystem entsandt, weil er vermutete, dass der flüchtige Perry Rhodan früher oder später dorthin zurückkehren würde. Inkognito natürlich; schließlich hatten die Onryonen für seine Ergreifung einen hohen Preis ausgesetzt.
    Einen Zellschwingungsaktivator.
    Deswegen war von mehreren teilweise über Jahrzehnte für uns aufgebauten, potenziellen Tarnidentitäten zum Einstieg die Familie Rossi ausgewählt worden: Cosmoledo-Orbital eignete sich am besten als Beobachtungsposten.
    Einige Tage verstrichen ohne besondere Vorkommnisse. Leandor, offiziell mein Ehemann, durchforstete die Netze und holte verschlüsselte Berichte anderer tefrodischer Agenten ein. In Summe ergab sich eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass Rhodan derzeit nicht auf Terra weilte.
    Ich saß oder lag die meiste Zeit in meinem Zimmer und starrte ins Leere. Nicht pausenlos, versteht sich – auch eine durchtrainierte Spezialagentin der Gläsernen Insel hat gewisse körperliche Bedürfnisse.
    Am 26. August 1514 NGZ war es so weit.
    Wie immer nach einer Ruhepause nahm ich als Erstes GALILEO ins Visier. Der Polyport-Hof, seit seiner Verlegung ins Solsystem an einem Tender der PONTON-Klasse festgemacht, war das wichtigste Ferntransportmittel der Terraner.
    Beinahe hätte ich laut aufgeschrien, als ich die Spur entdeckte.
    Unverkennbar war vor Kurzem das vitale Leuchtfeuer eines Aktivatorträgers in GALILEO angekommen. Von dort zog sich eine glühende Bahn bis zu einem Standardshuttle, das Richtung Terra flog.
    In der herkömmlichen Ortung erschien der kleine Flugkörper absolut unauffällig, einer von vielen Zubringern aus dem Polyport-Hof oder anderen Raumhabitaten. Ich aber sah das Shuttle förmlich brennen, in allen Farben des Regenbogens und einigen anderen mehr.
    Sofort verständigte ich meine Kameraden. Zuerst war ich nicht sicher, ob es sich tatsächlich um Rhodan handelte.
    Dann nahm mein Fanal Kurs auf Terrania City und setzte statt bei einem der Raumhäfen in einem Wohnbezirk zur Landung an: Garnaru.
    »Upper West Garnaru Road«, flüsterte ich. »Sagt euch die Adresse etwas?«
    Die Frage war rhetorisch. Jeder von uns wusste, dass dort Perry Rhodans Privathaus lag.
    »Trotzdem könnte es auch einer der anderen Zellaktivatorträger sein«, wandte Clorus ein.
    »Schon richtig. Aber welchen Grund hätte jemand wie, sagen wir, Tekener oder Tolot, schnurstracks Rhodans verwaiste Wohnung aufzusuchen?«
    »Kannst du mehr von der Aura auslesen?«, fragte Lergon.
    »Leider nein. Ohnehin habe ich die Fährte soeben verloren. Im pulsierenden Terrania geht sogar eine Aktivatorsignatur unter.«
    Wir berieten uns; nicht lange.
    »Die Rossis brechen demnächst zu einer Ferienreise nach Terrania City auf«, entschied unser körperlich Kleinster. »Wo alle vier bei einem tragischen Unfall umkommen werden.«
    Leandor seufzte und verdrehte theatralisch die Augen. »Bitter.«
    »Aber unvermeidlich.«
    Wie gesagt, Familie Rossi sah dem baldigen Ende ihrer Existenz gefasst entgegen.

1.
    Der Seher
    28. August 1514 NGZ
     
    »Der Typ ist gut«, zischte eine der Zuschauerinnen.
    Severin Fock hörte es, während er an der jungen, messingfarben geschminkten Arkonidin vorbeisauste, und grinste geschmeichelt in sich hinein. Ablenken ließ er sich davon nicht. Der Gravokubus verlangte seine volle Konzentration.
    In dem
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