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269 - Andronenreiter

269 - Andronenreiter

Titel: 269 - Andronenreiter
Autoren: Sascha Vennemann
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Flügel verliert, können wir sie nur noch töten. Und es liegt mir fern, eine solche Verschwendung zuzulassen!«
    Für Matt Drax war dies der Moment, die Stimme der Vernunft zu erheben. »Ich gebe zu bedenken«, sagte er, »dass wir als Suchtrupp unterwegs waren und keine Waffen mit uns führen außer einigen Dolchen, Brunos Peitsche und Aruulas Schwert!« Sowie Driller und Kombacter , dachte er, sprach es aber nicht aus. Schließlich wollte er nicht genötigt werden, als Ein-Mann-Armee ins Feld zu ziehen. Noch wussten die Andronenreiter nichts von der zerstörerischen Wirkung seiner Waffen. »Macht es wirklich Sinn, so unvorbereitet in ein Gefecht zu ziehen? Wäre es nicht aussichtsreicher, mit dem Conte zu verhandeln?«
    »Nein!«, schrie Gosy plötzlich auf. Das Mädchen krallte ihre Hände in den Sand und warf die feinen Körner in Matts Richtung. »Dieser Hund muss sterben! Er hat mich benutzt wie… wie…« Sie war außer sich, ihr fehlten die Worte. »Er hat mich fallen lassen wie eine heiße Tofane! Ich habe ihm vertraut! Er hat es nicht verdient, auf diese Art und Weise Macht über die Region zu erlangen.«
    Auch Bruno schüttelte den Kopf. »Nein, Maddrax. Du verstehst es vielleicht nicht, aber mit Gosys Ehre ist auch die unsere mit Füßen getreten worden. Allein schon die Dreistigkeit, sich über unsere Gilde erheben zu wollen, schreit nach Vergeltung.« Er zuckte mit den Schultern. »So wird seit jeher in Ittalya und Saadina mit solchen Situationen umgegangen.«
    Na, toll! Die Menschheit wird fast von einem Kometen ausgelöscht, aber die verquere Ethik der Mafia überlebt auch das , schoss es Matthew durch den Kopf.
    »Helft uns, oder lasst es bleiben«, fuhr Bruno fort. »Wir zwingen euch zu nichts. Aber wisse: Wir sind nicht wehrlos! Die Andronen sind unsere besten Waffen!«
    Aruula sah zu Matt herüber und nickte leicht. Wir können uns da nicht raushalten , sagte ihr Blick. Sie brauchen unsere Unterstützung. Vielleicht war es auch die weibliche Solidarität mit Gosy, die sie Partei ergreifen ließ.
    Seufzend ergab sich Matthew in sein Schicksal. »Okay, du kannst auf uns zählen, Bruno«, sagte er mit einem unguten Gefühl in der Magengrube.
    ***
    »Zu den Waffen!« Conte Malandra stand auf dem Hof seines Anwesens und brüllte Befehle. Er hatte einen Degen in der einen Hand und einen Schmuckschild in der anderen. An der Art, wie er beides hielt, konnte man ihm seine mangelnde Kampferfahrung ansehen.
    Vor nicht einmal fünf Minuten hatte Malandra die Andronenreiter kommen sehen. Er hatte es sich gerade auf einer Chaiselongue auf seinem Balkon gemütlich gemacht, um zusammen mit seinem Hauptmann die ersten Schlachtzüge gegen seinen Nachbarn durchzusprechen, als er das charakteristische Geräusch der schlagenden Insektenflügel hörte.
    Sie kamen von der Seeseite. Und es waren mehr als zehn Tiere. Mehr als zehn geflügelte Andronen! Er selbst besaß gerade einmal acht, und nur drei davon waren von der flugfähigen Sorte.
    In Windeseile hatte der Hauptmann eine etwa zwanzigköpfige Truppe einsatzbereit gemacht, deren Großteil auf dem Hof Stellung bezogen hatte. Die Soldaten feuerten mit Pfeil und Bogen auf die Flugandronen, die immer wieder vom Himmel herabstießen. Die Andronenreiter schienen nicht einmal bewaffnet zu sein, machten dies aber durch Erfahrung und ihre Tiere mehr als wett.
    So schnell die Andronen vom Himmel fielen, zubissen oder mit ihren lanzenartigen Beinen zustießen, so schnell flogen sie auch wieder davon. Die Pfeile prallten an ihrem Chitinpanzer ab, und die Reiter waren tief über die Rücken ihrer Andronen gebeugt, um dem tödlichen Regen zu entgehen.
    Zwei der Riesenameisen waren bereits auf dem Hof gelandet. Ihre Reiter lenkten die Tiere auf die Soldaten des Grafen zu, die sich schützend um ihn gruppiert hatten.
    »Nehmt die Brandpfeile!«, brüllte der Hauptmann jetzt und trieb seine Männer an. Dann wandte er sich an den Conte.
    »Kommt mit zum Gesindehaus! Schnell! Dort seid Ihr am sichersten!«
    »Wir begleiten und schützen Euch, Herr!« Die beiden Wachen, die Malandra heute Morgen wegen des Intermezzos mit Gosy entlassen hatte, waren an seiner Seite geblieben. Sie sahen wohl ihre Chance, die Anstellung doch nicht zu verlieren.
    Malandra hatte keine Zeit, um lange nachzudenken. »Ihr verteidigt mich mit eurem Leben!«, wies er sie an. »Und wenn ihr dabei selbst draufgeht, verstanden?«
    Die beiden Wachmänner fassten ihre Lanzen noch fester. »Jawohl, Herr!«
    Über
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