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2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

Titel: 2591 - Im Auftrag der Superintelligenz
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Terrain zu erkunden und ihre Duftnoten zu hinterlassen.
    Das Gehirn signalisierte, dass er Stolz empfinden sollte; doch zu seinem Bedauern reagierten die anderen Körperpartien nicht adäquat auf die emotionalen Signale.
    Er sah über mehrere Wochen lang stumm zu, wie der Sextadimschleier entstand. Wie er sich immer weiter verfestigte und die vier Millionen Sonnen verbarg. Erst dann kehrte er nach Wanderer zurück, um weitere Instruktionen von ES zu erhalten. Sein Leben versprach spannend zu bleiben.
    *
    Um 22.39 Uhr am 13. November 1346 NGZ schloss sich die Teletrans-Weiche.
    Die Menschen im Stardust-System waren ab nun auf sich allein gestellt.
    Lotho Keraete betrat seine Silberkugel. Er hatte seine vorerst letzte Aufgabe im Far-Away-Sternhaufen beendet. Jene VARIO-Roboter, die Reginald Bull und Homer G. Adams heimlich von Terra in dieses Sonnensystem gebracht hatten, würden von nun an im Sinne der Superintelligenz tätig werden. Die Manipulationen waren marginaler Natur, und sie würden den Einwanderern ganz gewiss nicht zum Nachteil gereichen. Der Bote war zufrieden mit seiner Arbeit. Er hatte sie beendet, ohne dass seine Anwesenheit bemerkt worden wäre.
    Der nächste Auftrag der Superintelligenz wartete schon auf ihn. Und das war eine Mission ganz anderen Kalibers. Ein Einsatz, dessen Ausgang keineswegs so sicher war wie der des soeben abgeschlossenen Unternehmens. Ein Einsatz auf Leben und Tod. Sogar für ihn, den Boten einer Superintelligenz mit all seinen schier unvorstellbaren Machtmitteln.
    Er nahm in der Silberkugel Platz und steuerte sie mit einem Gedankenbefehl. Er war mit dem Transportgerät hinlänglich vertraut; es hatte ihm bereits bei mehreren Einsätzen gute Dienste geleistet. Es würde ihn sicher überallhin bringen ...
    Nein, das stimmte nicht. Das Medium war das Ergebnis nahezu perfekter Ingenieurskunst. Wesen, über deren technische Möglichkeiten er sich bislang keinerlei Gedanken gemacht hatte, hatten lange an der Perfektion der Silberkugeln gearbeitet. Doch auch sie hatten gewisse Grenzen nicht sprengen können.
    Die Naturgesetze höherdimensionaler Physik erforderten ganz besonderes Wissen, das nicht einmal eine Superintelligenz ausreichend beherrschte. Kosmokraten und Chaotarchen wiederum beherrschten womöglich die theoretischen Grundlagen, die notwendig waren, um das Multiversum zu verstehen; doch waren sie der vierdimensionalen Realität zu weit entrückt, um ihre Anweisungen allgemein verständlich weitergeben zu können.
    Lotho dachte viel zu viel über Probleme nach, die nicht seine waren. Er ärgerte sich über seine Konzentrationsmängel und widmete sich wieder vollends der Steuerung der Silberkugel.
    Nach nur wenigen Minuten erreichte er sein Ziel: einen knapp 55 Lichtjahre vom Stardust-System entfernten Planetoiden.
    Im Inneren des Körpers war Technik der Oldtimer verborgen. Hier verbarg sich eine von 360 Anlagen, die zur Aufrechterhaltung des Sextadimschleiers erforderlich waren. Die Maschinenhalle von gewaltigen Ausmaßen barg die Steuerelemente - und sie wurde bei Bedarf von einem eigenen, kleineren Schleier abgeschirmt. Die Technik der Oldtimer, viele hunderttausend Jahre alt, bewährte sich auch in der Gegenwart, und sie würde den sogenannten hoch entwickelten Völkern in ES' Mächtigkeitsballung noch lange Zeit Rätsel aufgeben.
    Lotho Keraete sendete ein Kodesignal und durchdrang den Schutzschleier der Anlage. Im teilentrückten Zustand erreichte er die Maschinenhalle. In der Ferne verloren sich die grau aufragenden Quader; von den verkapselten Aggregaten ging ein gleichförmiges Summen aus.
    Im Bereich des freien Zentralplatzes entstand das zylindrische Projektionsfeld der Strukturschleuse, die ihm erlauben würde, von hier aus das Sextadimfeld, das den Far-Away-Sternhaufen umgab, zu durchdringen.
    Der Schleusenbereich, 400 Meter im Durchmesser und 50 Meter hoch, waberte blassgelb. Das Leuchten nahm an Intensität zu, als Lotho Keraete eintauchte. Der Vorgang war stets derselbe, und mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, mitsamt der Silberkugel in ein Nichts gesogen zu werden. Der raumtemporale Saugtunnel, wie er auch auf Handelssternen zum Einsatz kam, nahm den Boten auf und transportierte ihn nahezu zeitverlustfrei an seinen Bestimmungsort außerhalb des schützenden Sextadimschleiers.
    Sein metallener Körper reagierte kaum auf die ungewöhnliche Ortsveränderung.
    Blitzschnell stellten sich die Augen und das Orientierungsgefühl auf das neue Umfeld ein;
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