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2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

Titel: 2591 - Im Auftrag der Superintelligenz
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wäre: Am 26. Januar 2512 fliegt die HUMBOLDT in das System einer neu entdeckten gelben Sonne ein, die den Namen Negra erhält. Ohne es zunächst zu bemerken, infizieren sich die Besatzungsangehörigen auf dem vierten Planeten mit Sporen eines grünen Mooses, mit dem die Eingeborenen, die humanoiden Queos, in einer Symbiose leben. Die Terraner werden vom Grünschimmel befallen und sterben binnen weniger Stunden ...
    »Nun?« fragte ES' mächtige Stimme. »Hast du gesehen, was du sehen wolltest?«
    »Das wollte ich ganz bestimmt nicht sehen, ES«, antwortete Keraete. »Aber es hat mir den Abschied von meinem Leben, wie ich es kannte, erleichtert.«
    »Du hast dich also entschieden?«
    »Ich war immer schon entschieden«, sagte der Terraner. »Aber jetzt werde ich keine Zweifel und keine falsche Wehmut mehr haben. Leid tut es mir nur um meine Kameraden. Konntest du nichts tun, um ihnen dieses grausame Schicksal zu ersparen?«
    ES gab ein Geräusch von sich, das der Terraner im Körper eines Cyborgs nicht erlären konnte.
    »Selbst ich kann nicht immer und überall sein, Lotho Keraete. Ich war nicht da, um ihre Bewusstseine in mich aufzunehmen. Sie sind jetzt an einem anderen Ort.«
    Keraete schwieg, und ES fuhr nach einer kleinen Pause fort: »Du bist also ab jetzt mein neuer Bote, Lotho Keraete, das Bindeglied zwischen mir und den Bewohnern meiner Mächtigkeitsballung. Du löst Ernst Ellert hiermit ab - die Gründe habe ich bereits dargelegt.«
    »Aber wieso gerade ich?«, fragte Lotho. »Was habe ich vorzuweisen, das Milliarden andere nicht hätten? Ich bin unbedeutend und habe noch nichts Großes bewegt in meinem Leben.«
    »Versuch nicht, meine Beweggründe zu verstehen!«, sagte ES mit leichtem Tadel. »Ich hatte meine Gründe. Das Verhältnis zwischen mir und der Menschheit wird auf eine neue Grundlage gestellt werden müssen, aber das soll dich jetzt nicht belasten. Ich habe einen ersten Auftrag für dich, Lotho Keraete.«
    Keraete schwieg erwartungsvoll. Ehrfürchtig starrte er auf die sich drehende Spirale aus reinem Licht. Es war kaum vorstellbar, dass dies der optische Ausdruck von Milliarden und Abermilliarden Bewusstseinsinhalten war, die ES ausmachten.
    »Ich werde dich an Bord der SOL bringen«, teilte die Superintelligenz mit. »Dort wirst du Kontakt zu Perry Rhodan aufnehmen. Du wirst ihm mitteilen, dass er dafür sorgen muss, dass MATERIA sich am 25. Februar 1291 NGZ exakt an einem bestimmten Ort befindet. Die Koordinaten, die du dazu erhalten wirst, sind bis auf hundert Kilometer genau definiert. Sie bezeichnen einen Ort kurz über dem Ereignishorizont des Dengejaa Uveso.«
    »Dengejaa Uveso?«, fragte Keraete. Der Name bedeutete nichts für ihn. Zu der Zeit, als er aus der Milchstraße entführt worden war, hatte er noch nicht existiert.
    »Das große Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis«, erfuhr er. »Genau das Black Hole, unter dessen Ereignishorizont wir uns hier befinden.«
    Lotho musste an den letzten Teil seiner Reise hierher denken, und ihm wurde einiges klar.
    Aber Perry Rhodan!
    Schon seine erste Mission sollte ihn zu ihm führen, dem großen Idol seiner Jugend! Er würde ihm gegenüberstehen und die Nachricht von ES überbringen!
    Lothos Herz klopfte in gespannter Erwartung.
    Bevor er aber fragen konnte, auf welche Weise ES ihn eigentlich in die SOL bringen wollte, wurde es schwarz vor seinen Augen.
    Er hörte nur noch ES' geistige Stimme: »Mach deine Sache gut, Lotho Keraete! Wir sehen uns bald wieder ...«

3.
    Intermezzo I
     
    Dieser Bericht stammt aus einer Zeit, die mir unglaublich weit weg erscheint. Wie viele Krisen haben wir seitdem überwunden? Wie oft stand die Menschheit am Abgrund zum Untergang? In wie viele Kalamitäten waren wir seitdem gerissen und gezogen worden, unter anderem auch durch die aktive Mithilfe von ES?
    Lotho Keraete sieht uns an. Wir kennen einen Teil dieser Erzählungen. Doch wir sehen sie nun aus einem anderen Blickwinkel. TiefenEins hat zusätzliche Perspektiven eingebracht. Bilder, die wir bislang nicht gekannt haben.
    Mir wird schmerzlich bewusst, wie stark ES damals gewesen war und wie sehr die Superintelligenz seitdem gelitten hat. In einem Zeitraum, der angesichts kosmischer Maßstäbe weniger als ein Augenblinzeln darstellt, hat die Superintelligenz ES mehrere Schwächungen einstecken müssen. Begonnen bei der Trennung von Anti-ES am Ende des Kosmischen Schachspiels, über den DORIFER-Schock und das Erscheinen von Hangay bis zur drohenden
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