Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2579 - Der Spieler und die Toten

2579 - Der Spieler und die Toten

Titel: 2579 - Der Spieler und die Toten
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
Weiterentwicklung des Reichs der Harmonie in den Weg.«
    HOFNARR: »Dummheit ist eine Frage des Standpunktes.«
    KANZLER: »Wenn dies so ist, so steht Ihr mit dem Gesicht zur Wand, Narr! Euch

fehlt der Durchblick, um im Konzert der Großen und Gescheiten ein Instrument zu spielen!«
    HOFNARR, gelangweilt: »Ja, ja, ja! War es das, was Ihr mir unbedingt sagen

wolltet?«
    KANZLER: »Und du bist nicht witzig!«
    HOFNARR, fasst sich an die Brust: »Aaah! Genau dorthinein bohrt Ihr den Spieß,

wo es mich am meisten schmerzt!«
    KANZLER, zitternd vor Zorn: »Ich schwöre dir, viel fehlt nicht, und ich erwürge

dich mit meinen bloßen Händen!«
    Das mahnende Schauspiel vom See der Tränen, 3. Akt, 4. Szene (Auszug)
     

7.
    Ihr erster Auftrag
     
    Eroin Blitzer eilte die Stufen hoch. Das Tor zum Turm des Spiels stand offen, wie eine nicht

ausgesprochene Drohung.
    Die Eingangshalle war - wie er erwartet hatte - leer. Blitzers tragbarer Bioresonanzscanner

lieferte verwirrende und widersprüchliche Daten.
    Nach kurzem Suchen fand der Commo'Dyr ein frei stehendes Infoterminal. Es ließ sich ohne

Probleme aktivieren.
    Blitzer holte den Datenring heraus, legte ihn auf die leuchtende Anzeige. Langsam ließ er ihn

über die eingeblendeten Symbole gleiten.
    Nacheinander ließ er sich vom Rechner der Theaterstadt Bilder von den Räumen und Straßen

zeigen.
    Kurze Zeit später fand er die Beweise, die er gesucht hatte: Die Stadt war absolut leer. Genau

wie bei Vetri/Dranat hatte es sich bei sämtlichen Personen, die ihm und Alraska begegnet waren,

lediglich um die stofflichen Projektionen einer Entität gehandelt.
    Die Simulationen waren derart perfekt und überzeugend gewesen, dass nicht nur der erfahrene

Terraner getäuscht werden konnte, sondern auch Blitzers eigene Instrumente keine Zweifel über die

Scheinzustände geliefert hatten.
    Eroin Blitzer verspürte eine widerwillige Bewunderung für die Technik und die Möglichkeiten

dieser Stadt.
    Wer auch immer diesen Planeten ausgewählt hatte, um komplizierte Vorgänge zu schaffen, wie die

Verankerung der Hyperperforation an dem singenden Schwarzen Loch einer war, hatte in seiner Wahl

richtig gelegen.
    Die Kristallwelt und die Möglichkeiten, die aus ihr erwuchsen, waren in vielerlei Hinsicht

einzigartig.
    Eroin Blitzer fühlte Ungeduld und Sorge in sich aufsteigen. Der Bioresonanzscanner zeigte alle

möglichen Ergebnisse, nur keines, das auf einen Verbleib des maskierten Terraners auf Tolmar

hingewiesen hätte.
    Hatte ihn die Entität tatsächlich, wie Vetri es erzählt hatte, zu der Bühnenplattform im

Weltraum gebracht?
    Mit dem Ring stieß er weiter in die Datenbanken des Hauptrechners der Theaterstadt vor.

Alraska hatte ihn zuvor daran gehindert, die Sperren zu umgehen, um in die geschützten Ebenen zu

gelangen. Nun gab es keinen Grund mehr, sich an das Verbot des Terraners zu halten.
    In fieberhafter Eile folgte er den Knotenpunkten in das Datennetz hinein. Der Ring speicherte

automatisch alle Informationen ab, die er durchforstete.
    Eroin Blitzers Zeigefinger, der den Ring führte, zitterte leicht.
    Der Commo'Dyr war sich bewusst, dass er genau in diesem Moment womöglich jene Informationen

sicherstellte, die den ersten Besuch der LEUCHTKRAFT im System des singenden Schwarzen Lochs

offenlegten.
    Was würde dies für ihn, für sein Verständnis der LEUCHTKRAFT und ihres Bordrechners DAN

bedeuten?
    Blitzer rang die verwirrenden Gedanken nieder. Sie halfen ihm nicht.
    Ein heftiger Schlag durchzuckte seine Hand. Eroin Blitzer taumelte erschrocken zurück, der

Ring fiel klimpernd zu Boden.
    Was war soeben geschehen?
    Er bückte sich, hob den glühend heißen Ring auf und überprüfte seinen Inhalt.
    Bestürzt blickte er auf die Symbole in der kleinen Holosphäre, die sich über dem Werkzeug

gebildet hatte.
    Der Ring war innerhalb der Datenstruktur der geschützten Ebene auf eine Sperre gestoßen, die

vollkommen atypisch war. Sie beruhte auf einer Technik, die weit über derjenigen stand, der er in

der Theaterstadt bisher begegnet war.
    Kosmokratentechnik!
    Damit hatte Blitzer nicht gerechnet. Offenbar steckte hinter alldem mehr, als er bisher hatte

ahnen können. Er fragte sich, ob Alraskas Theorie bezüglich des Konstrukteurs Sholoubwa

vielleicht doch zutraf. Der Terraner hatte von Anfang an hartnäckig vermutet, dass dieses Wesen

die Stadt einst erbaut hatte, um die Manipulationen an der Hyperperforation
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher