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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox
Autoren: Susan Schwartz
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derselben Ansicht waren.
    »Diese Ereignisse markieren bedeutende Wegpunkte in der Entwicklung unseres Volkes.« Lucba

bereitete die nächste Präsentation vor.
    »Und wie geht es weiter?«
    »Es folgt nur noch eine kurze Szene. Wenn die von mir gezeigten Frauen nicht so kompromisslos

und konsequent gewesen wären, wären wir heute nicht das, was wir sind.«
    »Korrekt.« Olea winkte ab. »Sie sind ein hervorragendes Vorbild, um aufzuzeigen, dass

Sentimentalität nicht angebracht ist. Der Tod gehört zum Leben, und wir sind nur Beobachter.« Sie

ging, um das Zeichen zu geben, dass es weiterging.
    Falls Lucba jemals einen Zweifel gehegt haben sollte, ob Olea Mitglied des Ordens war, so war

er jetzt vergangen.
    *
    Vor 2187 Jahren: Tiva Itemba
     
    Noglo Prismodo schnurrte wohlig, als Tiva Itembas Finger leise vibrierend über seine

Bauchdecke glitten.
    »Aber jetzt kann ich wirklich nicht mehr, du Unersättliche«, murmelte er, ohne die Augen zu

öffnen.
    Das ließ Tiva nicht gelten. Sie war immer noch in Stimmung und wollte jeden Augenblick

ausnutzen. Wer wusste schon, wie lange es noch möglich war?
    Sie setzte die Liebkosung fort, intensivierte sie.
    »Tiiivaaa«, brummte er, hielt ihre Hand fest und öffnete die Augen. »Gönn mir eine

Pause, ich bin völlig ausgepumpt. Mein Pigasoshaar wird noch abfallen vor Erschöpfung.«
    »Weichling«, erwiderte sie spöttisch. »Du schmilzt ja wirklich dahin ...«
    »Wie spät ist es überhaupt? Du darfst nicht zu lange bleiben.«
    »Zeit genug.«
    »Tiva, ich meine es ernst. Das Risiko wächst mit jedem Tag. Wir sollten nicht damit

spielen.«
    Sie setzte sich auf. »Wir müssen zuvor noch etwas besprechen.«
    Noglo fuhr hoch. Er begriff sofort. »Sag nicht, dass du schwanger bist!«
    »Aber so ist es.«
    »Du bist verrückt, Tiva. Lass es sofort wegmachen, oder wir sind beide tot!«
    »Ich will nicht, Noglo. Ich akzeptiere es nicht.«
    Ihr Geliebter bewegte den Kopf heftig auf und ab, um seine Emotionen unter Kontrolle zu

bekommen. Dann ergriff er ihre Hände.
    »Tiva! Sei vernünftig. Du kannst nicht alles haben. Es ist gefährlich genug, dass wir uns

treffen und miteinander schlafen. Aber deine Schwangerschaft ist Selbstmord.«
    Sie entzog sich ihm. »Dann trete ich eben aus dem Orden aus.«
    »Das kannst du nicht, das weißt du genau! Die lassen dich niemals gehen. Niemand ist je aus

dem Orden ausgetreten oder wurde verstoßen! Die regeln das auf andere Weise.«
    Tiva griff nach ihrem Pigasoshaar und zog daran wie immer, wenn sie aufgeregt war. »Ich bin

eine selbstbestimmte Vatrox«, sagte sie heftig. »Ich lasse nicht über mein ganzes Leben

verfügen!«
    »Du hast gar keine Wahl«, widersprach Noglo. »Die haben dich als Kind vereinnahmt, weil du zur

Elite gehörst, den Stärksten deines Jahrgangs. Du bist in die Schwesternschaft hineingeboren

worden, weil schon deine Mutter eine Hochbegabte war.«
    »Willst du mir meine Lebensgeschichte erzählen?«, unterbrach sie angriffslustig.
    »Ich will dich zur Vernunft bringen!«
    Für einen Moment herrschte Stille. Dann fragte sie: »Willst du unser Kind denn nicht?«
    »Es spielt keine Rolle, was ich will«, sagte er. »Ich darf dieses Kind nicht

haben und du noch weniger. Wenn du es nicht wegmachen lässt, werden sie dich dazu zwingen.«
    »Dann gehen wir fort«, sagte sie entschieden. »Auf einen der Männerkontinente, suchen uns ein

bescheidenes Auskommen und ziehen unser Kind auf. Viele Kinder!«
    Noglo seufzte. Er zog die Beine an und schlang die Arme darum. »Tiva, hör auf, uns etwas

vorzumachen. Ich wiederhole es, die lassen dich niemals gehen. Frauen mit deinem Talent werden

unter Kontrolle gehalten. Was wir hier tun, ist streng verboten. Wir hätten niemals damit

anfangen dürfen.«
    »Und konnten trotzdem nicht aufhören.« Sie rückte nah zu ihm und strich über seinen Rücken.

»Ich will dich nun einmal.«
    Sie fuhren zusammen, als polternde Geräusche erklangen. Dann wurde die Eingangstür aus der

Verankerung gerissen.
    *
    Lange Zeit war vergangen, und noch immer arbeiteten die Vamu-Schwestern an der Erforschung des

Hintergrundrauschens.
    Sie waren ein gutes Stück weitergekommen: Sie konnten es emotional besser erfassen und

benutzten es sogar für Prophezeiungen, etwa als Warnung vor besonders heftigen höherdimensionalen

Strahlungsstürmen von Vatar. Aber hinter sein Geheimnis waren sie bisher nicht gekommen.
    Die Dienste des
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