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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen
Autoren: Hubert Haensel
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fast schon zu nahe.
Shanda wurde völlig ruhig. Sie
glaubte, die schneebedeckten Berge
von Katarakt vor sich zu haben,
schwebte über die Gipfel hinweg, sah
den Schnee unter dem Gleiter aufstieben ...
Der Kode, die letzten Eingaben – geschafft. Die Sicherheitsschaltung war
zum zweiten Mal an diesem Tag umgangen. Fakan, fürchtete Shanda, aber
das ließ sie feixen, würde außer sich
sein, dass sie es wieder gewagt hatte.
Und wennschon.
Sie lief zur Tür, schwang sich wie
stets die Treppe hinab und kam federnd auf. Das vertraute Sirren des
Roboters begrüßte sie. Shanda lachte
hell auf, als die ersten Greifarme heranzuckten, als wollten sie den Eindringling in Augenschein nehmen. Da
waren noch genug Pakete, die bereinigt werden mussten. Hastig schichtete sie um ...
... und hielt unvermittelt inne. Sie
fröstelte, fühlte sich beobachtet. Ihr
Blick ging in die Höhe, glitt an der
Glassitfront entlang.
War da eine Bewegung?
Sie spürte und sah es gleichzeitig.
Zwei Schatten hinter der Scheibe näherten sich der Tür, dann erschienen
die dazugehörigen Gestalten auf der
Treppe: Huslik Valting und der Schlägertyp. Shanda schaute ihnen angespannt entgegen. Alle Aufregung fiel
von ihr ab, als sie das nächste Paket
aufhob.
Die Männer erreichten das Ende der
Treppe. Sie sahen zu ihr herüber.
»Verschwindet!«, rief Shanda ihnen
zu. »Das ist meine Arbeit.«
Nicht mehr als zehn Meter trennten
sie voneinander. Valting und der andere suchten den kürzesten Weg zu ihr.
Hintereinander eilten sie den schmalen Durchlass zwischen den hüfthohen
Regalelementen entlang.
Shanda zog sich langsamer zurück. Sie hatte die großen,
schweren Greifarme im Blick, wich einem Sauggreifer aus, der sich neben
ihr in eine Großpackung bohrte und nur wenige Einheiten entnahm.
Der Arm zog sich zurück, bevor Valting die Stelle erreichte. Der
Hagere schien gar nicht zu merken, dass er fast gestreift worden war.
Der Schlägertyp bog zur Seite ab. Shanda erkannte seine Absicht
sofort. Er wollte ihr den Weg abschneiden, bevor sie sich tiefer in dem
Gewirr der Anlage verlor. Sie lachte spöttisch. Die
Herausforderung nahm sie an. Der Kerl tappte ohnehin zu plump durch die
Anlage.
Sie würde ...
Valting stürmte auf sie zu. Shanda
winkte ihm freundlich zu. Er stutzte
und wurde für einen Moment langsamer. Genau da erwischte ihn der heranzuckende schwere Greifarm mit voller Wucht.
Valting versuchte offenbar noch,
sich zu ducken, aber der Arm krachte
mit voller Wucht gegen seine Schläfe.
Der Hagere wurde geradezu von den Füßen gerissen. Er stürzte rückwärts
in eines der Regalfächer. Womöglich
würde ihn bald einer der Saugarme
malträtieren.
Shanda grinste zufrieden.
Aber wo steckte der andere? Sie sah sich hektisch um. Er war nicht da,
wo er hätte sein sollen. Offenbar hatte sich der Schläger
schneller weiterbewegt, als sie geglaubt hatte. Als sie ihn endlich
hinter einer Fächerwand entdeckte, begriff sie, dass er keineswegs
ungeschickt war.
Nun war sie es, die nicht schnell genug reagieren konnte. Zwei Arme versperrten ihr den Weg zur Seite. Sie
wich aus, musste sich ducken, um nicht
getroffen zu werden, und als sie sich
ebenso hastig wieder aufrichtete, stand
der Kerl im schillernden Streifenanzug vor ihr.
Shanda prallte zurück. Sie schrie auf, als seine Finger sich in
ihrem Ärmel verkrallten. Ihr Paket fiel zu Boden. Vergeblich
versuchte sie sich loszureißen.
»Nicht übel, was du da veranstaltest,
Kleine. Was glaubst du eigentlich, was
wir mit dir vorhaben?«
Fast hätte sie sich verleiten lassen,
innezuhalten. Im letzten Moment spürte sie seine Absicht, nachzufassen.
Gurgelnd warf sie sich zurück. Sie
spürte den Ärmel einreißen und zerrte
umso heftiger. Der Typ wurde dadurch
gezwungen, einen Schritt auf sie zuzukommen. Er fasste nun auch mit der
anderen Hand zu – und ließ ein dumpfes, halb ersticktes Ächzen hören, als
ein Greifer ihn frontal rammte.
Shanda sah das maßlose Erstaunen
in seinen Augen, seine Hände griffen
noch abwehrend nach dem Gestänge,
aber zugleich verließ ihn die Kraft. Er
sackte einfach in sich zusammen.
War er bewusstlos? Für wie lange?
Für ein paar Minuten? Shanda sprang
über ihn hinweg, wich geschickt dem
nächsten Metallarm aus und hetzte
weiter. Die Sorge um Fakan spornte sie
an. Erst als sie schon die Treppe hinter
sich hatte und in den Überwachungsraum stürmte, fiel ihr Corma wieder
ein.
Der Roboter war nicht zu sehen.
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