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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen
Autoren: Hubert Haensel
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recht ihren Widerstand herausgefordert.
    Shanda blinzelte. Sie kniff die Augen zusammen. Für einige Minuten
wandte sie sich um und schaute durch
die Glassitfront zu den unermüdlichen
Robotarmen hinab. Endlich zog sie
zwei der Lichtwürfel zu sich heran und
blätterte sie auf.
    Wieder spürte sie diesen seltsamen
Hauch. Etwas wirkte auf sie ein. Es
war ein ungewöhnlich intensives Aufbrausen – und zugleich ein vertrautes
Muster.
    Sie versteifte sich. Lauschte in sich
hinein. Erkannte, dass der Streit heftiger wurde.
    Fakan?, fragte sie in Gedanken.
Sie spürte seinen Schmerz. Jemand
quälte ihn. Gurgelnd brach er in die
Knie ...
... Schwer atmend schaute sie auf.
Sie hatte sich mit den Händen abgefangen, aber ein grässlicher Schmerz
tobte durch ihre Schulter. Vor ihren
Augen wogten düstere Schleier. Trotzdem hob sie den Blick.
Vage erkannte sie den kegelförmigen kleinen Roboter. Die Maschine
schwebte im Hintergrund, einige Meter entfernt. Huslik Valting stand deutlich näher bei ihr. Und da war noch
eine dritte Person. Der Schlägertyp. Er
riss sie hoch, zerrte ihr die Arme auf
den Rücken, und sie gurgelte erneut
vor Schmerz. Sofort klemmte sich ein
muskulöser Arm unter ihr Kinn,
drückte ihr den Kopf nach hinten.
Shanda rang nach Luft.
»Wo ist sie?«, hörte sie Valting heftig
fragen.
Das war Fakans Büro. Sie sah durch
seine Augen, spürte seine beginnende
Verzweiflung.
Und sie selbst? Die Männer suchten
nach ihr. Sie hatten nicht lange gebraucht, um wiederzukommen. Wahrscheinlich hatten sie das Gebäude gar
nicht erst verlassen.
»Komm schon, Fakan.« Das war
wieder Valtings Stimme. »Mach es dir
nicht unnötig schwer. Sag uns, wo die
Kleine ist, dann hast du Ruhe vor uns.
Dir wird kein Haar gekrümmt.«
»Ich ... weiß ... es nicht.«
Ihr Kopf wurde weiter nach hinten
gedrückt. Sie röchelte. Versuchte, mehr
zu sagen, aber sie brachte keinen Ton
hervor. Ein unerträglicher Hustenreiz
quälte sie. Vergeblich kämpfte sie dagegen an.
Alles verschwamm um sie herum
und wurde bedeutungslos. Es schien
Cormas Lautsprecherstimme zu sein,
die sie noch hörte ...
... dann war nichts mehr.
*
    Als sie die Besinnung zurückerlangte, lag sie am Boden des Überwachungsraums. Für kurze Zeit wusste
sie nicht, was geschehen war. Nur zögerlich kehrte die Erinnerung zurück.
    Die Männer waren wieder in der Nähe, und sie waren ausschließlich ihretwegen gekommen. Sie gaben sich nicht
mit ihrer Ablehnung zufrieden. Sie
waren nicht nur hartnäckig, sondern
gefährlich.
    Wahrscheinlich waren sie schon auf
dem Weg zu ihr. Fakan hatte bestimmt
geredet. Sie hatte seine Schmerzen gespürt. Niemand konnte diesem Ansporn widerstehen. Es sei denn ...
    Benommen kam Shanda auf die Beine. Für einen Moment fragte sie sich,
ob sie erneut versuchen sollte, auf ihre
Weise Kontakt zu Fakan herzustellen.
Aber wahrscheinlich verlor sie damit
nur Zeit.
    Weglaufen?
Wohin konnte sie schon gehen? Zu
Hause war sie vor Corma nicht sicher.
Der Siganese wusste zu viel über sie,
und ihre Adresse herauszufinden, war
für ihn eine Kleinigkeit. Womöglich
waren die drei schon dort gewesen. Sie
konnte nur hoffen, dass die Kerle Herman nichts angetan hatten. Womöglich
hatte er sie zum Zentrallager geschickt.
Shanda biss sich die Unterlippe blutig. Erst der warme, klebrige Geschmack im Mund erinnerte sie daran,
dass sie nicht länger zögern durfte. Die
drei konnten jeden Moment bei ihr
sein.
Gehetzt schaute sie um sich. Verstecken? An den Überwachungsraum
schlossen kleinere Räumlichkeiten an.
Aber dort war sie nicht sicher.
Ihr Blick fiel hinab auf den RobotKommissionierer. Da unten kannte sie
sich aus. Dort hatte sie einen nicht zu
unterschätzenden Vorteil, sogar gegen
den Schlägertyp. Die Kerle brauchten
sie. Aus irgendeinem Grund brauchten
sie ihre Fähigkeiten. Sie, die Dumme,
wurde von einem Winzling gejagt, der
einmal Administrator der StardustUnion gewesen war. Schon deshalb
würde Corma nicht auf sie schießen
lassen. Jedenfalls so lange er hoffte, sie
für seine Zwecke einsetzen zu können.
Shandas Hände zitterten, als sie den
Würfel der Sicherheitsschaltung aktivierte. Sie hatte Mühe, die Schaltflächen richtig zu platzieren. Dann der
Kode. Sie wusste nicht mehr, welche
Kombination die richtige war, zu viel
ging ihr durch den Sinn.
Außerdem schlich sich ein Gefühl
von Furcht und Entsetzen in ihre Überlegungen ein.
Sie kamen! Nicht nur das: Sie waren
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