Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
du über deinen Vater, Jolii? Noch dazu vor diesen schmutzigen Verrätern?«
    ***
    Joonah baute sich vor Matt und Aruula auf, flankiert von zwei bewaffneten Wächtern, die die Spitzen ihrer Speere auf die beiden richteten. »So sieht man sich also wieder«, dröhnte er - und stockte. »Moment mal, habe ich das nicht kürzlich erst gesagt? Ah, egal!«
    Matt hörte nur mit halbem Ohr zu. Er fixierte den Driller im Gürtel des Häuptlings. Wenn ich nur an ihn herankäme… Ein Griff und wir wären gerettet.
    »Vater - lass sie in Frieden!«, rief Jolii. »Sie haben nichts mit Gundars Angriff zu tun. Maddrax und Aruula sind harmlos!«, rief Jolii.
    Nun ja… , dachte Matt. Wenn uns dein Daddy nicht nach Sainpeert geschickt hätte, säße er jetzt nicht bis zum Hals in der Scheiße.
    »Harmlos?«, lachte der Häuptling. »Sie haben uns verraten. Deshalb werden wir jetzt die Medusa töten und danach die Verräter. Wenn die Götter unseren Untergang beschlossen haben, gehen diese drei uns voraus!«
    »Nein, bitte nicht, Vater!«, flehte Jolii. »Du begehst einen Fehler. Ergib dich Gundar; nur so kannst du uns alle retten!«
    »Willst auch du mich nun verraten?«, donnerte Joonah.
    Jolii fing an zu weinen. »Nein, nein - aber was du tust, wird alle Krieger des Dorfes das Leben kosten. Wir haben keine Chance gegen die Soldaten, glaub mir.«
    »Wir hätten eine Chance, wenn die beiden mir das Zepter der Macht gebracht hätten!«, schnaubte der Häuptling. »Haben sie es mir gebracht? Nein, haben sie nicht!« In diesen Momenten wirkte Joonah wie ein Halbwüchsiger, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte. »Du siehst also - sie sind Verräter!«
    »Wir hatten das Zepter, Joonah«, sagte Aruula und versuchte ihrer Stimme einen beruhigenden Klang zu geben. »Aber es ging verloren, als das Boot explodierte, mit den wir geflüchtet sind.«
    »Ha! Du kannst mir viel erzählen«, gab Joonah zurück. »Genug geredet!« Er drehte sich halb um und gab seinen beiden Kriegern ein Zeichen.
    Darauf hatte Matt nur gewartet. Durch die halbe Drehung hatte er den Driller nun genau vor sich, nur eine Armlänge entfernt. Blitzschnell stieß er vor, packte die Explosivwaffe am Griff und riss sie aus Joonahs Gürtel.
    Der fuhr wieder herum. »Was zum…« Und erstarrte, als er in die Mündung der Waffe sah.
    Matt entsicherte den Driller und grinste schief. »Du kannst dir sicher sein, dass ich genau weiß, wie die Waffe funktioniert«, sagte er und schwenkte die Mündung abwechselnd auf die beiden Krieger, die unschlüssig verharrten.
    Joonah verengte die Augenlider zu schmalen Schlitzen. »Los, greift ihn an!«, blaffte er. »Ihr habt nichts zu befürchten. Die Götter werden euch schützen!«
    Noch immer zögerten die beiden Krieger. In diesem Moment ertönte hinter Matt ein leises Stöhnen. Und Aruulas Stimme: »Die Medusa kommt zu sich!«
    Dass sie Queen Victoria so bezeichnete, machte Sinn, wie Matt gleich darauf erkannte. »Ihr seht - die Götter sind mit uns , nicht mit Joonah! Sie haben die Medusa so lange schlafen lassen, bis wir zurückgekehrt sind.« Sie legte eine genau bemessene Pause ein. »Und nun werdet ihr erleben, was ihr Blick wirklich anrichtet!«
    Die Krieger erbleichten. Matt konnte nur ahnen, was Aruula tat: Wahrscheinlich nahm sie Victoria Windsor gerade die Augenbinde ab.
    Es geschah, was geschehen musste: Das Vertrauen in die Götter ging den Wächtern nicht so weit, als dass sie das Risiko eingingen, zu versteinern. Schreckensbleich ließen sie ihre Speere fallen und flohen aus dem Zelt.
    Sie werden Verstärkung holen, sobald sie wieder bei Sinnen sind , dachte Matt. Viel Zeit bleibt uns nicht.
    Die erwachende Queen seufzte und reckte sich. Joonah hielt sich eine Hand vor die Augen. Offenbar konnte er zwischen Legende und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden. »Sie muss sterben!«, kreischte er. »Bevor sie die Augen aufschlägt!«
    Matt hätte den Driller abfeuern können - aber nicht in Joliis Gegenwart. So versuchte er den vorstürmenden Hünen mit bloßen Fäusten abzuwehren, doch der Häuptling unterlief den Schlag und wollte sich auf Victoria stürzen.
    Aruula sprang ihn an wie eine Wildkatze und klammerte sich an ihm fest. Joonah schüttelte sich, um sich aus ihrer Umklammerung zu lösen. »Die… Medusa… muss… sterben«, ächzte er. »Sonst werden wir alle zu Stein!« Er tanzte auf der Stelle, drehte und wand sich, aber Aruula ließ nicht los.
    Matt sprang vor und ließ den Kolben des Drillers auf Joonahs
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher