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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium
Autoren: Hubert Haensel
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getroffen und zerbarst in einem glühen den Splitterregen. Es war Zufall, dass Danton die große Statue ebenso im Blickfeld hatte wie den Piloten. Er sah Kirmizz zusammenzucken. Doch schon brach das Stumme Gesicht wieder auf.
    »Zurück!«, brüllte jemand.
    Etliche Mikro-Bestien hatten ihre Dunkelschirme wieder abgeschaltet, weil sie ihnen keinen Vorteil brachten. Danton sah mehrere Mikros zusam menbrechen, einige überschlugen sich im schnellen Lauf und blieben reglos liegen. Ob sie tot waren, konnte er nicht erkennen.
    Kirmizz’ Blick verriet, dass er die Angreifer töten wollte. Er wusste, dass sie ihm nichts entgegensetzen konn ten.
    Er lief knapp vierzig Meter weiter und ignorierte die in seinen Schutz schirm einschlagenden Energiebahnen. Die Positionen der Schützen waren nicht mehr so, dass sie mühelos Punkt beschuss erzielen konnten.
    Der Schmerzruf streckte erneut meh rere Mikro-Bestien nieder. Wenige Mi nuten noch, dann würde er nicht mehr zu besiegen sein.
    Roi Danton schaltete nun seinen Dunkelschirm ebenfalls ab. Kirmizz schaute von der gegenüberliegenden Seite des Saales zu ihm herüber. Er zö gerte kurz, dann wandte er sich wieder den Mikro-Bestien zu.
    Danton feuerte kompromisslos.
    * Die Schlacht beginnt
    Das Signal war eingetroffen!
    Die Zentralpositronik auf der Hun dertsonnenwelt hatte den ultrakurzen Impuls an ihre Flotte weitergeleitet. Damit trat der Widerstand gegen die Terminale Kolonne TRAITOR in die entscheidende Phase. Der offene Kampf fing an.
    Nicht für uns selbst werden wir in den Tod gehen, erkannte der Plasma kommandant der BOX-4748 mit einem Bruchteil seiner erwachenden Kapazi tät. Wir teilen das Schicksal unserer biologischen Freunde.
    Der Tod an sich bedeutete dem Kom mandanten wenig. Ein abstrakter Begriff, mehr nicht. Geeignet, die Zell spannung des Plasmaanteils kurzzeitig zu erhöhen. »Furcht« nannten Lebewe sen diese Regung; sie entsprach der Überlastung einzelner Schaltelemen te.
    Den Tod zu umgehen war nicht allzu schwer. Der Kommandant hatte sich noch nie in einer Situation befunden, die dem entsprach. Gerade deshalb nahm er die Herausforderung an; sie würde eine neue Erfahrung für ihn be deuten. Nichts, was er als vorgefertigte Information erhielt, sondern eine Er kenntnis, die ausschließlich auf Lern effekten beruhte.
    Der richtige Zeitpunkt würde ent scheidend sein. Es kam darauf an, das eigene Daten-Ich als komprimiertes Paket exakt in dem Sekundenbruchteil abzustrahlen, in dem der Körper ver glühte. Irgendwann und irgendwo wür de die Datenwelle auf ein geeignetes Medium treffen, das ein neues Bewusst- werden ermöglichte.
    Der Tod, so empfanden es viele Pos- bis, war eine Reise in die Zukunft, ein Ausloten des eigenen Überlebenspo tenzials. Und wenn sie es nicht schaff ten – falls die Energie des Daten-Ich von Sonnengewalten zerrissen oder von einem Schwarzen Loch geschluckt wurde –, wussten sie zumindest, dass ihr Plasma längst auf anderen Planeten vertreten war. Die Achtzigsonnenwelt der Ambriador-Posbis galt als größte Nachbildung der Heimat.
    Dreihunderttausend Fragmentraum schiffe erwachten im Bereich der Hun dertsonnenwelt zu neuer Aktivität.
    Der Plasmakommandant spürte dem Pulsieren der anlaufenden Energieer zeuger nach. Er fühlte die ungebändig te Kraft der hochfahrenden Triebwer ke, die den Würfel mit drei Kilometern Seitenlänge beschleunigten. Kaum merklich erst, dann schneller werdend – und in dem Moment von den Ortun gen der Traitanks erfasst.
    Energie durchflutete die Waffen systeme und sprang über in die Projek toren der Schirmfelder.
    Neunzig Sekunden nach der Aktivie rung durch das Zentralplasma war BOX-4748 kampfbereit. Der Komman dant simulierte einen Einsatz der neuen Bewaffnung und spürte keine erkennbare Fehlerquelle. Die Posbis in allen Bereichen des Schiffes signalisierten zufriedene Zustimmung.
    Ziel für BOX-4748: die Hundertson nenwelt.
    Aufgabe: Verhindern, dass Traitanks landen und Truppen absetzen.
    Noch zögerten die Chaos-Geschwa der. Für sie war die Flotte der Posbis ein großer Schwarm, der sich nach ir rationalen Gesetzmäßigkeiten in Be wegung setzte. Die Konzentration auf einzelne Ziele würde ihnen nicht leicht fallen.
    Der Plasmakommandant empfand einen Hauch von Belustigung. Die Or tung zeigte ihm die weit verstreuten Geschwader. Unschwer war die man gelhafte Koordination der Traitanks zu erkennen. Das Zentralplasma hatte Tausende Supratroniken dazu veran lasst, winzige Segmente ihrer
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