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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose
Autoren: Unbekannt
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der Kontaktversuch gescheitert.
    „Du willst aber nicht bis in den Klipper vordringen", sagte Mondra.
    Er schüttelte den Kopf. „Sie können von drinnen nicht erkennen, wer hier draußen ist. Und sie kennen das Schiff nicht. Bevor sie einen Fehler machen und als Gegner der Kolonne entlarvt werden, verhalten sie sich still. Ich denke aber, sie sind bewusstlos und es arbeiten nur Automaten. Für die gilt Ähnliches.
    Sie dürften nur aktiv werden, wenn wir ihnen genug Anhaltspunkte über unsere Identität liefern."
    Die SKARABÄEN flogen mit der höchstmöglichen Beschleunigung, die ihre Umgebung zuließ. Bei 5000 Kilometern Abstand zum Potenzial machten sich die ersten drastischen Auswirkungen der Strangeness bemerkbar.
    Mehrere Mitglieder der beiden Kommandos meldeten Orientierungsschwierigkeiten.
    Bei 3000 Kilometern traten ernsthafte Bewusstseinsstörungen auf. Unter anderen Umständen hätte Rhodan anhalten lassen, bis der übliche Gewöhnungseffekt eintrat. Aber dazu fehlte ihnen die Zeit. TRAITOR saß ihnen im Nacken, die Traitanks konnten jederzeit mit Verstärkung zurückkehren.
    Bei 1000 Kilometern verloren die ersten Frauen und Männer der Einsatzkommandos das Bewusstsein.
    Mondra stöhnte, neben ihr im Sessel verlor gerade der letzte Offizier des Kommandos das Bewusstsein.
    Noch dreihundert Kilometer.
    „Mooonndraaaa."
    Sie reagierte nicht. Hastig, wie er glaubte, gab er der Mikropositronik des Warrior III Anweisungen, wie sie sich zu verhalten hatte.
    „Anweisung unverständlich", lautete jedes Mal die Antwort.
    Irgendwann gab er es auf. Mondras Kopf hing im Helm, auch sie hatte das Bewusstsein verloren.
    Noch hundert Kilometer.
    „Wir kehren um", sagte die Steuerpositronik.
    „Nein! Ich schleuse aus. Warte hier!"
    Als der Zugstrahl ihn in der Schleuse deponierte – selbst laufen konnte er nicht mehr –, betrug die Entfernung noch 50 Kilometer. Rhodan ließ sich von der entweichenden Luft hinausreißen.
    Ein Ruck ging durch den Anzug, als sich das Triebwerk einschaltete.
    „Maximal...beschl..."
    Undeutlich erinnerte er sich, dass sie 500 Kilometer pro Stunde betrug. Er benötigte also zehn Minuten bis zum Klipper. Zehn Minuten – zehn Unendlichkeiten.
    Irgendwo vor ihm war einmal eine Helmscheibe gewesen. Er sah sie nicht mehr. Sein Blick verschleierte sich immer mehr, während fremde Wesen die ersten Pfeiler in seinen Kopf rammten.
    Rhodan stöhnte vor Schmerz, aber noch hielt er durch.
    Frische Luft, er brauchte dringend frische Luft. Er wollte nach diesem Fenster vor seinem Gesicht tasten und es öffnen. Aber seine Arme versagten ihm den Dienst.
    „Zwanzig Kilometer", sagte die Mikropositronik. „Du wirst das nicht durchhalten."
    „Weeeeitaaa!"
    Noch war er nicht bewusstlos, noch erinnerte er sich daran, wer er war.
    Perry Rhodan. Hier ist Perry Rhodan!
    „Fffunkkee Kennnnnuuung!"
    „Geschieht seit acht Minuten."
    Hier spricht Perry Rhodan! Hallo, Nuskoginus. Kannst du mich hören?
    Er sah jetzt nichts mehr, und in seinen Ohren rauschte das Blut. Er entfernte sich immer mehr von seinem Anzug und von der Wirklichkeit und begriff, dass es bis hierher ging und nicht weiter. Die Umstände waren zu schwer, sein Zellaktivator konnte der Belastung nicht ewig standhalten. Und zudem war der Chip unter dem linken Schlüsselbein nicht unzerstörbar.
    Noch ein Meter, noch einer! Mit einem letzten Luftholen rief er: „Schubumkehr!"
    Dann verließ ihn der letzte Funke seiner Wahrnehmung. Es war nicht wie beim Einschlafen, er dämmerte nicht langsam dahin. Etwas oder jemand knipste einfach sein Denken aus wie eine Lampe.
     
    *
     
    Ahakin machte sich persönlich auf in den Hangar. Als die beiden SKARABÄEN ihre Schleusen öffneten, konnte er es kaum erwarten. Roboter trugen die Bewusstlosen heraus und schafften sie in die nächste Medostation. Dann kam Mondra auf einer Antigravtrage, und schließlich tauchte eine schwankende Gestalt auf.
    Es war Rhodan. Er hatte den Helm geöffnet. Sein Gesicht war schweißüberströmt. Lanz Ahakin half ihm aus dem Warrior III.
    „Es geht schon", krächzte Rhodan.
    „Kümmere du dich um den Trafitron.
    Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden ..."
    „Zwanzig Minuten", sagte Ahakin.
    „Länger habt ihr nicht gebraucht."
    Die Gestalt des Unsterblichen straffte sich übergangslos. „Das sind zehn Minuten zu viel."
    Ahakin wartete, bis ein Medo kam und sich des Terraners annahm. Dann kehrte der Kommandant in die Hauptleitzentrale zurück. Keine zwei Minuten
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