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2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT
Autoren: Unbekannt
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Erkenntnisse, die der Nukleus daraus dank seines überlegenen Wissens extrapolieren konnte. Auch dieser Vorgang ist abgeschlossen."
    „Ausgezeichnet. Und?"
    Nach Bullys leidvoller Erfahrung liebten es höhere Wesenheiten, statt konkreter Antworten bloß vage Andeutungen von sich zu geben. Selbst diese musste man ihnen oft mühsam aus der immateriellen Nase ziehen.
    Er war daher positiv überrascht, als die hellhäutige, leicht schielende, knabenhaft wirkende Frau ohne weitere Umschweife erklärte: „Wir ... der Nukleus wird ARCHETIMS Funktion übernehmen müssen und können, das Psionische Netz am Standort der Negasphäre wiederherzustellen. Darüber herrschte allerdings schon immer Klarheit."
    „Moment. Soll das heißen ..."
    „Dieser Punkt war ersichtlich, bevor der Nukleus noch das Solsystem erreicht hatte. Uns fehlten lediglich die nötigen Parameter, und mit CHEOS-TAI steht sogar eines jener Geräte zur Verfügung, die ARCHETIM halfen, seine Kräfte optimal einzusetzen. Perry Rhodans Fund kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden."
    „Das höre ich gern. Unsere Chancen sind also gestiegen?"
    „Signifikant. Der Nukleus kann ab sofort ARCHETIMS Handlungen teilen und nachvollziehen."
    Bull horchte auf. Beim letzten Satz hatte Fawns Stimme leicht gezittert; kaum merklich, doch er war sicher, sich nicht getäuscht zu haben.
    „Teilen und nachvollziehen?", wiederholte er. „Wie meinst du das? Gedenkt auch der Nukleus zu sterben oder was?"
    Eigentlich hatte er die Rückfrage sarkastisch verstanden, als eine Art Galgenhumor. Aber dann sah er, wie Marc Londons Schultern erschlafften und der junge Mutant den Blick zu Boden senkte.
    „Hol mich der ..." Bully schluckte den Fluch hinunter. „Euch ist bitterernst damit, nicht wahr?"
     
    *
     
    „Deswegen kam der Nukleus nach Terra", bestätigte Fawn, „und allein aus diesem Grund saugt er so intensiv an ARCHETIM. Nicht nur, um das Solsystem zu beschützen, sondern um sich dafür zu rüsten, in Hangay das Werk zu tun, das nötig ist. Die Parameter der Retroversion waren in der Gegenwart nicht mehr bekannt, das Grundprinzip hingegen schon; also auch die Tatsache, dass der Nukleus sich opfern muss."
    Sie sprach leise und gleichmütig.
    Dennoch stand Bully wie vom Donner gerührt da. Der Nukleus hatte die ganze Zeit über gewusst, welches Schicksal ihm bevorstand!
    „Er kann nicht davonkommen, weil er im Grunde noch immer schwach ist. Er hatte nicht Jahrtausende Zeit zu wachsen, so wie ARCHETIM. Es geschah viel zu schnell."
    Fawns schmale Finger ergriffen Marcs Unterarm und drückten ihn, als versuchten sie Trost zu spenden. „Am Ende des Nukleus ist nicht zu rütteln. Er hatte von vornherein keine andere Bestimmung."
    „Darum die Parole ›Das Solsystem darf nicht fallen!‹", sagte Fran Imith rau. „Nicht, wie wir uns eingebildet haben, der Menschheit wegen."
    „Diese stellt unbestritten einen hohen Wert dar", räumte die Botin des Nukleus ein. „Viel ausschlaggebender ist jedoch, dass der Verlust des psimateriellen Leichnams ARCHETIMS, jenes sechsdimensional strahlenden Juwels im Inneren der Sonne Sol, das Ende aller Pläne bedeutet hätte."
    „Von Beginn an hatte der Nukleus nichts anderes im Sinn, als zu sterben?"
    Bully spürte, dass ihm das Blut ins Gesicht schoss.
    Mit Mühe dämpfte er seine Stimme, beherrschte seine Wut. „Die Bewusstseinsinhalte all dieser jungen, außerordentlich psibegabten Terraner, die wir im Pool des Nukleus gerettet glaubten, nicht zu vergessen die Essenz des Charandiden-Volks – sie müssen sich nun aufopfern?"
    Marc Londons Oberkörper zuckte in lautlosem Schluchzen.
    Seinen Rücken tätschelnd, sagte Fawn: „Daran führt kein Weg vorbei."
    „Nein. Ich weigere mich, diesen Verlust zu akzeptieren", fauchte Bully. „Wie kann das angehen? Wie kann ES zulassen, dass so etwas geschieht? – Warte mal: Weiß ES denn überhaupt darüber Bescheid?"
    Er war entschlossen, seine Position vehement zu vertreten. Aber die Antwort der Sommersprossigen nahm ihm in ihrem Fatalismus jeglichen Wind aus den Segeln.
    „ES", sagte Fawn Suzuke kühl, „ist nicht nur informiert, sondern der Initiator des Plans."
     
    1.
     
    Der Preis der Freiheit
    27. Juli 1347 NGZ
     
    Er sah die Welt mit anderen Augen.
    Rational betrachtet im Lichte des Singulären Intellekts, war diese kürzlich aufgeschnappte Redensart natürlich Unsinn. Keines seiner vier Sehorgane hatte sich im Geringsten verändert.
    Jene des Ganschkaren-Kopfes waren zwar
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