Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Chaotarchen erlahmte nicht. Sie speiste sich aus unerschöpflichen Ressourcen.
    Höchstens wurden Flotten verlegt, andere Prioritäten gesetzt, Strategie und Taktik optimiert. Womöglich heckten die Befehlshaber der Terminalen Kolonne just in diesen Stunden neue Gemeinheiten aus.
    Über Bullys Rücken lief es kalt. Falls der Feind Terras „Hintertür" entdeckte, die Halbraum-Tunnel des MOTRANS-Systems ... Und falls es ihm gelänge, sich auf diesem Weg Zutritt zu verschaffen ...
    Mal nicht den Teufel an die Wand, ermahnte sich Bully. Er neigte eher selten zum Pessimismus. Andererseits musste man die Gefahr, dass ihnen die Belagerer auf die Schliche kamen, leider als realistisch einstufen.
    Als hätte sie gespürt, dass er Aufmunterung brauchen konnte, unterbrach Fran seine düsteren Gedanken. „Nachricht von Roi Danton – soeben per Funkbrücke eingetroffen!"
    Sie projizierte die Botschaft. Eng beieinanderstehend, lasen sie die wenigen in knappem, doch unverkennbarem Stil abgefassten Sätze.
     
    *
     
    „Geschätzter Patenonkel, wir hatten Erfolg.
    Ich darf voll Freude mitteilen: Hurra, Doppelkopf gewonnen. Freundschaftliche Behandlung, Resultat wunschgemäß, Seitenwechsel vollzogen.
    Bitte euch daher, die Oberspielleitung zu informieren, dass die nächste Runde sogleich beginnen kann. Ansonsten alles wohlauf und guter Dinge.
    Auch unser Partner lässt einen herzlichen Gruß ausrichten. Übrigens, ihr kennt den alten Höllenhund gut."
     
    *
     
    Bully pfiff durch die Zähne. Die Schlusspointe hatte gesessen.
    „Verstehe ich richtig?", fragte Fran.
    „Roi hat keinen Geringeren als ausgerechnet ..."
    Grinsend nickte Bully. „Typisch Mike.
    Nimmt sich den stärksten Gegner, den er kriegen kann."
    „Das scheint in der Familie zu liegen.
    „Allerdings. Wobei der Sohn den Vater in puncto Draufgängertum schon mehr als einmal überflügelt hat."
    „Er nennt keine Namen und bringt die Informationen so verschlüsselt, dass nur wenige den wahren Sinn dahinter erfassen können. Glaubst du, das hat etwas zu bedeuten?"
    Bull überlegte. Selbstverständlich war die Botschaft auch positronisch kodiert und überdies in ultrakurze Rafferfunk-Impulse zerlegt gewesen.
    Befürchtete Perrys Sohn, dass Kolonnen-Einheiten sie dennoch auffangen und dechiffrieren könnten? Eventuell mithilfe eines Verräters in den eigenen Reihen?
    Immerhin versuchte Mike ja ebenfalls gerade, das gegnerische Hauptquartier zu unterwandern. Besaß er Hinweise darauf, dass der Feind seinerseits Spitzel in die LFT eingeschleust hatte?
    Abermals ermahnte sich Bully, nicht in Paranoia zu verfallen. „Nein. Eher will er auf diese Weise für uns herausstreichen, dass wirklich er der Absender ist. Vor allem aber bereitet ihm, wie ich ihn kenne, ein solches Spiel mit Doppelsinnigkeiten ganz einfach einen Riesenspaß."
    Er griff nach seiner Jacke und warf sie sich über die Schulter. „Ich werde die gute Nachricht persönlich nach Galapagos bringen. Kommst du mit?"
    Fran zog die Nase kraus, was ganz entzückend aussah. „Nur, wenn du nicht wieder eine Kunstflug-Show veranstaltest."
    „He, andere Mädchen würden viel dafür geben, einmal neben mir im Cockpit eines Gleiters zu sitzen."
    „Und ich habe andere Jungs schon wegen weniger frecher Sprüche vermöbelt."
    Gespielt ängstlich hob er die Hände. „Ich schweig ja schon stille. Und sei unbesorgt, wir benutzen aus Zeitgründen sowieso den Transmitter."
    Bully öffnete die Tür und trat zur Seite, um seiner Frau den Vortritt zu lassen. „Wer weiß, wie lange uns der Nukleus noch erhalten bleibt."
    Das aus 34.000 Monochrom-Mutanten hervorgegangene Geistwesen hatte angekündigt, binnen dreier Monate das Solsystem zu verlassen. Stärker denn je zapfte es deshalb Energien aus dem psimateriellen Korpus ARCHETIMS.
    Seit Michael Rhodans alias Roi Dantons Abflug hatte sich der ultrahochfrequente Energiefluss zwischen Sol und Galapagos nahezu verdreifacht. Das dokumentierten die Kantorschen Ultra-Messwerke der in der Sonnenkorona stationierten Spezialschiffe.
    Der Nukleus schöpfte gleichsam nochmals tief Atem. Er pumpte sich förmlich voll, sammelte so viele Kräfte wie nur möglich.
    Gewiss nicht aus Jux und Tollerei.
    Sondern wohl, weil er sie brauchen wird.
    Bully mochte nicht daran denken, wie Terra ohne das mächtige Kollektivwesen gegen die Chaostruppen bestehen sollte.
    Zwar hatte es versprochen, die Aufrechterhaltung des TERRANOVA-Schirms weiterhin zu gewährleisten.
    Aber ob dies gelingen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher