Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würde, stand in den Sternen ...
    Genug gegrübelt. Inzwischen hatten Fran und er die Transmitterhalle erreicht. Sie nannten den diensthabenden Technikern ihr Ziel, traten in den Gitterkäfig – und verließen ihn in derselben Sekunde an einem völlig anderen Ort.
     
    *
     
    Bully blinzelte.
    Strahlend blauer, wolkenloser Himmel wölbte sich über der Isla Bartolomé.
    Die karge, vulkanische Landschaft, der markant aufragende Pinnacle Rock und die Gebäude der Forschungsstation lagen im gleißend hellen Sonnenlicht.
    Es war warm und erfreulich trocken. „Wenigstens ist die Regenzeit endgültig vorbei", kommentierte Fran, während sie den Verschluss ihrer Bluse bis zum Ansatz des Dekolletés aufzog.
    „Deswegen wird das hier aber auch nicht mein bevorzugtes Sommerdomizil", gab Bully zurück. „Kaum Wellness-Angebote, mangelnder Service, nicht mal eine ordentliche Rezeption. Die lernen’s nie, fürchte ich."
    Er schwenkte den Arm über die öde, menschenleere Szenerie. Der Wissenschaftler, der Fran und ihn in Empfang genommen hatte, war gleich wieder, eine Entschuldigung murmelnd, in eine der Container-Baracken entschwunden.
    „Vor ein paar Wochen hast du noch die beneidenswerte Ruhe gepriesen."
    „Was schert mich mein Geschwätz von ... Ah, da sind sie ja."
    Um die beiden sich nähernden, schlanken Gestalten besser erkennen zu können, beschattete Bully mit dem Handteller seine Augen. Effekt: null. Obwohl Sol fast im Zenit stand, sah er nur flirrende Silhouetten vor blendendem Gegenlicht.
    Denn an den Schotterhängen des Pinnacle-Felsens brannte eine zweite, viel kleinere, doch aus dieser Entfernung ungleich heißer wirkende Sonne: der Nukleus, ein Funkenball aus reinem Weiß, rhythmisch pulsierend, pochend wie ein lebendiges Herz.
    Sooft sie schon hier gewesen waren – Bully würde sich nie an das immense, hochkonzentrierte, jedes Mal stärkere psionische Potenzial des Geistwesens gewöhnen. Er musste seine Frau nicht ansehen, um zu wissen, dass es ihr ebenso erging.
    Mit belegter Stimme grüßte Fran das Pärchen, das sich aus der Nähe wie erwartet als Fawn Suzuke und Marc London entpuppte. Sie erwiderten den Gruß, recht emotionslos, noch reservierter als sonst.
    Bully räusperte sich. Er entschloss sich, gleich zur Sache zu kommen. „Roi Danton hat den ersten Teil seines Risikoeinsatzes wie geplant ausgeführt. Ihm und seinen Leuten ist es gelungen, einen Dualen Kapitän durch die Behandlung mit der Atrentus-Methode auf unsere Seite zu ziehen."
    „Prima", sagte Marc London. Das sollte begeistert klingen. Aber ihn drückten sichtlich andere Sorgen, und er war ein erbärmlicher Schauspieler.
    „Dabei handelt es sich um einen alten Bekannten", fügte Bull hinzu. Er setzte eine Kunstpause, blickte dem Dreiundzwanzigjährigen ins hagere Gesicht.
    „Nämlich ..."
    „Zerberoff?", erriet Marc, nun doch aus der Lethargie gerissen. Die Tage, die er in der Gewalt des Duals verbracht hatte, waren die schlimmsten seines bisherigen Lebens gewesen.
    Höchstwahrscheinlich verdankte er nur seiner damals noch unentdeckten Fähigkeit als Psi-Korresponder, dass Zerberoff ihn nicht ermordet hatte. Dessen Endogene Qual war auf ihn selbst zurückgespiegelt worden.
    Nicht verwunderlich, dass der Junge wenig Sympathie für diesen neuen Verbündeten hegte. „Ist das klug? Seid ihr euch seiner Loyalität sicher? Schließlich wird er nicht mit einem Schlag den Charakter gewechselt haben. Jetzt, da er über freien Willen verfügt, könnte der Zweiköpfige trotzdem ein Doppelspiel treiben, oder nicht?"
    Reginald Bull musste zugeben, dass ihm keine detaillierten Informationen vorlagen. „Ich denke, Roi Danton und seine Leute werden schon auf Zerberoff aufpassen."
    Ihm war bewusst, wie dürftig das klang, daher wechselte er das Thema und fragte nach dem Stand der Auswertungen. Immerhin hatte Perry Rhodan mit der JULES VERNE die Aufzeichnung der Retroversion von Tare-Scharm nach Hause gebracht sowie weitere intime Daten über ARCHETIMS erfolgreichen Feldzug.
    „In der Solaren Residenz jedenfalls wissen wir mittlerweile recht gut darüber Bescheid, wie es gelungen ist, die Entstehung der Negasphäre damals zu verhindern. Gilt das auch für den Nukleus?"
    Fawn Suzuke legte den Kopf schief.
    Ob sie selbst nachdachte oder mentale Verbindung mit der Funkenkugel am Felshang aufnahm, entzog sich Bullys Wahrnehmung.
    Schließlich sagte sie halblaut: „Rhodans Material wurde erfasst. Wichtiger als die oberflächlichen Daten sind die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher