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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra
Autoren: Unbekannt
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und wie Selbstmord.
    Ein Dunkler Ermittler im Herzen des Widerstands!
    Niemand wusste mehr über sie als halbgare Gerüchte. Und dabei war die Besatzung der Transmitterplattform gut informiert: Die Soldaten und Techniker waren von ihren Vorgesetzten in die Geheimnisse um die Dunklen Ermittler eingeweiht worden, sofern diese überhaupt bekannt waren. Die Menschen auf der Erde wussten über Dunkle Ermittler nur ganz wenig – das meiste fiel unter militärische Geheimvorschriften.
    Aber was man auf MOTRANS-OC1 wusste, genügte dort. Sie waren zwar Leben, aber auch wieder nicht. Sie atmeten Finsternis. Sie waren Boten des Chaos. Wo sie erschienen, war der Untergang nicht mehr fern.
    Und sie waren unbesiegbar.
    Die fünfhundert erschienenen Einheiten der Liga Freier Terraner brachten keine Beruhigung. Sie konnten sich vielleicht gegen Traitanks in die Schlacht werfen, doch gegen Dunkle Ermittler richteten sie nichts aus!
    Sie besaßen VRITRA-Kanonen und waren durch Paros-Wandler für den Schatten-Modus ausgestattet, doch das bedeutete nichts gegen einen Dunklen Ermittler.
    Und doch schien die Führungsebene fest dazu entschlossen, eines dieser Geschöpfe ins Solsystem zu holen.
    Kaum ein Mensch verstand diese Entscheidung.
    Das Unverständnis beschränkte sich nicht nur auf die Transmitterplattform. Auch in den Schiffen herrschten Fassungslosigkeit und Unglaube. Normalerweise vertrauten die Besatzungen insbesondere Reginald Bull, ihrem Verteidigungsminister. Aber fast drei Jahre Bedrohung, Belagerung und Trommelfeuer auf den Kristallschirm, nach ungezählten Versuchen, das Solsystem zu erobern oder gar auszulöschen – konnte jemand da wirklich so blauäugig sein, ausgerechnet einen Dunklen Ermittler nach Hause zu holen? Dass es sich um eine Falle TRAITORS handelte, lag doch eigentlich auf der Hand!
    So herrschte entsetztes Warten in den Raumschiffen und der Plattform.
    Die Menschen, die in der großen Mehrzahl Heimat und Familie im bedrohten Heimatsystem besaßen, sahen der Ankunft von etwas entgegen, was für sie vielleicht das Ende aller Hoffnungen bedeutete. Das Ende von allem, was sie noch immer am Leben und Kämpfen hielt.
    Sie wollten es nicht. Die Meuterei lag in der Luft, die Atmosphäre schwelte. Man hatte Bull immer vertraut. Viele versuchten auch zu verstehen, was ihn nun plötzlich ritt – aber sie konnten es nicht.
    Nicht wenige meinten, inzwischen sogar laut und öffentlich, dass Reginald Bull nun den Preis seiner künstlichen Unsterblichkeit zu zahlen begann: den geistigen Verfall eines Gehirns, das nicht dazu geschaffen worden war, ewig zu leben und zu denken ...
    Einige der Raumfahrer schmiedeten bereits Pläne, andere wollten mit Bull und Danton diskutieren. Sie wollten diesen Teufel nicht! Nicht hier und erst recht nicht in der Heimat, bei ihren Frauen, Männern und Kindern. Es war der Untergang, der Tod, das Ende.
    Rebellen, hieß es. Es sollte solche unter den Dunklen Ermittlern geben.
    Wesen der Finsternis, die sich gegen dieselbe kehrten?
    Auch der Löwe schlich sich am Tag als Freund an den Büffel heran, den er dann in der Nacht tötete.
    Um genau zwei Uhr 28 Minuten und 42 Sekunden an diesem schicksalhaften Tag war das atemlose Warten zu Ende. Die Revolte, die es bis jetzt nicht gegeben hatte, würde nun nicht mehr kommen.
    Dafür kam er.
    G’schogun, das Quant der Finsternis.
     
    *
     
    Die Kantorschen Ultra-Messwerke waren die einzigen Ortersysteme, die auf das ansprachen, was sich in den Fernoptiken einfach als ein „Dunkler Fleck in der Welt" zeigte, ein sich ständig veränderndes, waberndes Geschwür im Universum und allem, was war und sein konnte.
    Nicht nur ein Nichts, sondern das Gegenteil von allem, was je existierte und hierher gehören sollte. Es verschluckte das Licht, verschlang die Gesetze von Zeit und Raum, war eine offene, wesenlose Narbe im Fleisch der Schöpfung.
    Wenn es überhaupt möglich war, das Finster zu erfassen, zu messen und zu beziffern, durchmaß der sich stülpende, wogende Fleck, das Loch im Hier und Jetzt, im Mittel rund zweihundert Meter. Er stand still, so als wolle er sich orientieren.
    Still und ruhig, lauernd und lautlos. Dort, wo es war, konnte kein Herz schlagen. Es war so kalt wie das All, vielleicht kälter. Alle Instrumente der Terraner konnten nur das erfassen und analysieren, was sich ihnen auf physikalische Weise mitteilte oder auf sonst eine Art „zugänglich" war.
    Das da war und stillhielt, sich bewegte, irgendetwas tat.
    G’schogun tat
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