Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schöner und anmutiger denn je, lächelte ihr sanftes Lächeln, das ihn vom allerersten Moment an verzaubert hatte. Doch es war keine Antwort für ihn, sondern nur programmiert.
    Er glaubte dennoch zu verstehen, was sie ihm sagen wollte.
    „Sie haben keine Heimat mehr", murmelte der Softflow-Programmierer. „Es ist nichts mehr, wie es einmal war, seitdem du ..."
    Dieser gottverdammte Gleiter! Er hätte es verhindern können. Es wäre nicht geschehen, wenn er nicht ...
    „Du fehlst uns, Jeria", flüsterte er, als das Bildnis erlosch. „Ich kann dich nicht ersetzen. Wie soll es weitergehen? Kann es das überhaupt?"
    Er rieb sich mit dem Handrücken über die Augen, atmete tief und schüttelte den Kopf. „Ich liebe dich, Jeria. Du fehlst mir so sehr ..."
    Das Holo baute sich erneut auf. Es war auf Antwort programmiert. Auf bestimmte Wortfolgen wie „Ich liebe dich" antwortete es mit einem „Ich dich auch".
    Diesmal kam die Lautfolge bei Tenpole nicht mehr an.
    Der Alarm fetzte sie ihr von den leeren Lippen.
     
    2.
     
    Stunden vorher und noch weit entfernt
     
    Der Alarm in MOTRANS-OC1 riss niemanden aus der Besatzung der Plattform von seinem Sitz, denn er war lautlos und galt bereits seit Anbruch des Tages. Es war kein Aufschrecken, sondern ein Zustand.
    In der Mobilen Transmitter-Plattform OC1 herrschte seit knapp zwei Stunden Alarmstufe eins, denn sie erwartete Besuch aus den Tiefen des Alls.
    Nein, das traf es nicht ganz. Die vorherrschende Meinung an Bord war vielmehr die, dass es ein Besuch aus der Hölle sein würde.
    „Ich bleibe dabei", knurrte Iff Benedict, ohne von seinen Displays aufzusehen. „Es ist nicht richtig. Bull macht einen gewaltigen Fehler. Dieses Ding ist eine Nummer zu groß für uns. Es geht nicht gut."
    „Hör auf, Iff", erwiderte die Spezialistin neben ihm, zwei in einer Reihe von Männern und Frauen in LFT-Kombination, die seit dem frühen Morgen nichts anderes taten, als vor ihren Kontrollen zu sitzen, den Weltraum zu beobachten und zu warten.
    „Wir sollten Reginald Bull vertrauen.
    Er hat uns bisher nie enttäuscht und unsere Eltern und Großeltern ebenfalls nicht. Er hat ..."
    „Ja!" Benedict winkte verärgert ab.
    Er war jung und normalerweise ein Bündel aus Energie, eifrig und ambitioniert. An diesem Tag allerdings schien ihn die Kraft verlassen zu haben. „Er hat, er hat, er hat ... und es war immer so und wird auch ewig so bleiben. Das mag ja alles so sein, Pat, aber es gibt immer ein erstes Mal – und das könnte jetzt gleich der Fall sein. Egal, womit es diese Unsterblichen in ihrer grenzenlosen Weisheit jemals zu tun hatten – es war nicht so!"
    „Kein Dunkler Ermittler", warf ein älterer Offizier neben ihm ein. „Nicht so eine ... Kreatur. Manche sagen ja, dass sie überhaupt keine Wesen sind, wie wir sie kennen."
    „Sondern?", fragte Pat Polansky und bürstete sich mit den Fingern durch das weiß gebleichte, kurze Stoppelhaar. „Was sollen sie stattdessen sein?"
    „Schwärze", erwiderte der Offizier mit einer Stimme, die fast andachtsvoll klang. Aber er schüttelte sich dabei. „Schwärze, Dunkelheit, Nichts ...
    Einfach das Nichts ..."
    Iff Benedict stieß schnaubend die Luft aus. Für eine Weile sprach niemand in dem Kontrollraum. Fünf Terraner sahen wie eingefroren in die wechselnden, farbigen Lichter der Holo-Displays und versuchten zu fassen, zu begreifen oder zu verstehen, was in diesen Momenten geschah. Weshalb sie warteten, was ihnen an möglichen Konsequenzen drohte – und wem sie jeden Augenblick gegenüberstehen konnten.
    „Ich habe Kinder daheim", sagte Benedict dann. „Zwei kleine Ganoven, Dora und Redhorse. Ich habe eine Frau, die ich liebe und der ich einmal versprochen habe, dafür zu sorgen, dass es ihr und den Kindern gut gehe und sie nie in Angst und Not leben müssen." Er lachte rau. „Und jetzt sehe ich zu und helfe dabei mit, dass wir uns eine ... diese Bestie ins Haus holen!"
    „Ins Solsystem!" Der Ältere nickte.
    „Verdammt, Iff, das hast du richtig gesagt. Nur dass ... So ein Dunkler Ermittler ist nicht einmal eine Bestie.
    Die Burschen sind schlimmer. Eigentlich sind sie gar nicht da, du kannst sie nicht packen und auch nicht töten. Sie sind wie Luft ... nein, besser ist: keine Luft mehr ..."
    „Und wir holen sie uns ins Sonnensystem!", ereiferte sich Benedict.
    „Nach Hause, zu unseren Planeten und Familien! Die Kolonne beißt sich seit drei Jahren die Zähne am TERRANOVA-Schirm aus und kommt nicht durch. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher