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2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc
Autoren: Unbekannt
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mit einer Dicke von mitunter mehreren Dutzend Metern lückenlos umschließen musste.
    Aufgrund dessen konnten in normalen Raumschiffen keine K-Dämme eingebaut werden. In der SOL wäre dies noch am ehesten möglich gewesen. Aber da während der Generalüberholung, die auf dem Erdmond Luna stattfand, ohnedies alle Syntroniken durch robustere Rechner ersetzt wurden und SENECA von jeher als Hyperinpotronik ausgelegt war, hatte man darauf verzichtet.
    Damals noch in der Entwicklungsphase befindliche Sensoren allerdings, die den beginnenden Befall von KorraVir und verwandten hyperphysikalischen Schädlingen registrierten, waren sehr wohl installiert worden.
    Trabzon hatte sich persönlich dafür eingesetzt.
    Falls die Gefahr irgendwann auch auf meine Positroniken ausgedehnt werden sollte ...
    Das war nie eingetreten. Bis zu diesem Tag hatten besagte Sensoren kein einziges Mal angesprochen.
    „Mir brummt der Schädel wegen der verdammten Strangeness, aber ich kann noch ziemlich klar denken", versicherte Trabzon. „Irgendetwas attackiert unser Netzwerk auf ähnliche Weise wie KorraVir eine Syntronik."
    „Totalverriegelung und Notstart vorbereiten!", befahl Fee Kellind.
    „Strukturlücken im Paratron schließen. – SENECA, bemerkst du feindlichen Zugriff?"
    „Das wüsste ich aber."
    „Muss nichts heißen", insistierte Trabzon. „Das ist ja gerade der Trick von Viren, dass die Wirtszellen nichts schnallen!"
    „Viena?"
    „Keinerlei auffällige Funkimpulse."
    Abermals widersprach Trabzon. „Die tarnen sich genauso."
    „Wenn wir die SOL wirklich vollkommen dicht machen", gab Ruud Servenking zu bedenken, „entgleitet mir mittelfristig die Schneekugel aus meinen Traktorstrahlen. Ohne aktive Reflex-Lotung kann ich nicht nachkorrigieren. Aufgrund der vielen Brände treten heftige Sturmböen auf."
    „Außerdem sind unsere Einsatzteams am Boden dann weitgehend auf sich allein gestellt", sagte Don Kerk’radian.
    Nahezu zeitgleich mischten sich über Funk Ronald Tekener und Tonko Kerzner ein.
    „Ein Weilchen kann ich damit leben", knurrte der Ertruser. „Hier unten ist alles ruhig."
    „Tut, was getan werden muss", entschied der Expeditionsleiter gelassen.
    „Zur Not stabilisieren wir die Sphäre des Weltweisen provisorisch mit Antigravs. Löst erst mal eure Probleme.
    Die SOL hat Vorrang. Wir kommen schon zurecht."
    Er hätte es nicht beschreien sollen.
    Unmittelbar danach brach das Inferno los.
     
    *
     
    Die Fassaden der umliegenden Gebäude erwachten zum Leben.
    Diese Assoziation drängte sich Startac Schroeder auf, obwohl er mit seiner Orterfähigkeit keinen Funken eines intelligenten, biologischen Bewusstseins erfasste. Aber die bizarren, in manchen Details an Gargoyles gemahnenden Auswüchse der Wohnhäuser und Maschinentürme schälten sich ab, zerrannen und rekonfigurierten sich in rasendem Tempo, um als monströse, verschroben unbeständige Gestalten auf die Shifts zuzuwanken.
    „Wir werden angegriffen!", ertönte es dutzendfach aus Startacs Kopfhörer.
    Keinen Lidschlag später kehrte wieder Ordnung im Funkäther ein, weil Oberst Kerzner das Kommando übernahm und mittels seiner Taktik-Software die Meldungen nach Dringlichkeit reihte.
    Startac hatte keine Zeit, die im Sekundentakt genannten Krisenzonen auf seinem geistigen Umgebungsplan einzutragen. Er sah ohnehin selbst, was los war.
    Überall stürmten Gegner auf sie ein.
    Plötzlich wimmelte der ganze Platz von maschinellen Konstrukten in allen erdenklichen Formen, Farben und Größen.
    Sie feuerten Strahlschüsse ab.
    Schleuderten Projektile, die sich im Flug rascher veränderten, als Stars Augen den Mutationen zu folgen vermochten. Katapultierten sich als Ganzes, ebenfalls unaufhörlich im Wandel begriffen, nach vorn, auf die Mitglieder des terranischen Stoßtrupps zu.
    Keine Chance, den Überblick zu behalten. Startac war mehr als genug damit beschäftigt, seine eigene Haut zu retten.
    Selbstverständlich hatte sich der Individualschirm seines SERUNS aufgebaut. Wurfgeschosse prallten wirkungslos dagegen. Thermostrahlen wurden abgeleitet und verpufften in grellen Leuchterscheinungen.
    Aber die Wucht der Angreifer, die auf Startac, Trim und die anderen eindrangen, wuchs von Atemzug zu Atemzug.
    Die Kampfroboter der SOL legten Sperrfeuer. Auch Star schoss, was sein Kombistrahler hergab. Zielen erübrigte sich, so dicht, wie die feindliche Meute vor ihm aufwuchs.
    Er zog den Auslöser durch, bis sein Finger schmerzte. Schaltete auf Dauerfeuer, doch das
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