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2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc
Autoren: Unbekannt
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simmerten.
    Erkenntnis und Mobilisierung sind eins. Zinnoberschleudrer werden geformt, Anthrazitprügler erzeugt, Mauveschützen montiert.
    Die Attacke ist nunmehr doppelt notwendig. Die Fremden wollen den eigentlichen Zweck unseres Daseins entwenden.
    WirHier werden zuschlagen, mit allem, was uns zur Verfügung steht. Aus dem Hinterhalt. Gemein, unerbittlich.
    Unsere Streitmacht kommt über die Eindringlinge auf eine Weise, die sie nicht im Entferntesten für möglich gehalten hätten.
    Unbeteiligten mag das perfid erscheinen. Aber WirHier erfüllen nur unsere Pflicht.
     
    13.
     
    Todeskampf
     
    Porto Deangelis ließ einen leer stehenden Reservehangar der SZ-2 zur Aufnahme einer siebzig Meter durchmessenden Kugel unbekannter Zusammensetzung vorbereiten.
    Der Chefmaschinist der SOL, Ruud Servenking, verhandelte mit SENECA darüber, wie viel Energie er maximal für die Traktorstrahler abzweigen konnte, die den Weltweisen samt seiner Gestöberkugel aus der Verankerung heben sollten.
    Koordiniert von Trabzon Karett, dem Positronikspezialisten, behielten zahlreiche Spähdrohnen die am meisten gefährdeten Regionen der hundert Kilometer langen, immer mehr aus den Fugen krachenden Station im Visier. Die SOL musste so schnell wie möglich davon erfahren, wenn die finale Kettenreaktion einsetzte und der Brocken endgültig auseinanderbrach.
    Auf seiner Kommandoplattform nur wenige Meter über den höchsten Gebäuden der Stadt schwebend, Unmengen von Marzipan verschlingend, aktualisierte der Ertruser Tonko Kerzner immer wieder aufs Neue die Rückzugspläne der Bodentruppen. Dass es knapp werden würde, stand für ihn außer Frage.
    Seine Raumlandesoldaten wussten um die Gefahr, in die sie sich begaben.
    Dennoch hätte Tonko es als persönliche Niederlage betrachtet, auch nur einen einzigen Mann zu verlieren. Alle wollte er heil wieder heim an Bord bringen!
    Dass sie bis jetzt noch nirgends auf Widerstand gestoßen waren, beunruhigte den Leiter der Abteilung Außenoperationen mehr, als er sich anmerken ließ. Hatte nicht der Weltweise vor einem „Quartiermeister" gewarnt?
    Tonko war ein 112 Jahre alter Haudegen. Er fürchtete nichts und niemanden. Aber er hasste es, wenn er den Feind nicht sehen konnte und auch sonst nicht das Geringste über ihn wusste.
    Komm schon raus, dachte er, heftig kauend. Zeig dich endlich!
     
    *
     
    Im Untergrund gab es Schwierigkeiten.
    Steph La Nievand zeigte eine holografische Skizze, die seine Anzug-Positronik generiert hatte. „Die Weltkugel ist mit einem in den Boden eingelassenen Fundament aus Ricodin-Verbundstoff verschmolzen, welches wiederum an nicht wenigen Stellen mit dem eigentlichen Quartier verstrebt ist. Darunter schließt sich ein ausgedehnter technischer Versorgertrakt an."
    Dessen Zweck ließ sich auf die Schnelle nicht eruieren. Es gab zahlreiche inaktive Maschinenkomplexe, kleine Reaktoren, einen Sektor voller Funk- und Ortergeräte. Unterkünfte waren ebenfalls vorhanden, desgleichen ein Aggregat, das den gesamten Komplex mit einem Prallschirm umgeben konnte.
    „Fehlte nur noch ein Antrieb", sagte La Nievand, „und wir hätten ein kleines Raumschiff vor uns."
    „Kann es sein, dass der Weltweise vor dreißig Millionen Jahren noch Versorgung benötigt hat, dies aber heute nicht mehr der Fall ist?", fragte Tekener den weißen Haluter.
    „Aufgrund der dürftigen Faktenlage spekuliert mein Planhirn auf eine Wahrscheinlichkeit von nicht mehr als fünfzig Prozent. Berechnen kann man so etwas nicht."
    Der Trakt unterhalb des Ricodin-Fundaments besaß grob die Form eines Würfels mit einer Kantenlänge von etwa 120 Metern. Er war besonders stabil in den tragenden Strukturen des technischen Konglomerats verankert.
    „Ihn ebenfalls loszulösen und mitzunehmen", sagte La Nievand, „brächte uns an die Grenzen unserer Transportkapazität. Vor allem aber würde die Abtrennung sämtlicher Verbindungen bedeutend mehr Zeit in Anspruch nehmen."
    „Hm. Seid ihr wirklich sicher, dass der Versorgungstrakt außer Betrieb ist, das Überleben des Weltweisen also nicht davon abhängt?"
    Ohne zu zögern, bejahte der „Walfisch". Sie hatten den Bereich genau vermessen und weder Energieflüsse noch sonstige Aktivitäten festgestellt. „Es gibt auch keine Schläuche oder dergleichen, die ins Innere der Kugel führen würden."
    „Die größte Bedeutung kommt dem Zeitfaktor zu", entschied Tekener.
    „Wir schneiden nur die Kugel heraus, mit den tragbaren Desintegratoren."
    „Flotter ginge es,
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