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2454 - Schiff aus der Ewigkeit

Titel: 2454 - Schiff aus der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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„Verschwörung" glaubten, durfte nicht verwundern. Die Yakonto hatten, solange sie denken konnten, nichts anderes getan als für die Ordnungsmächte zu arbeiten. Sie hatten stets gute Arbeit geleistet und stolz auf sich sein können.
    Allein in der plötzlichen Angst leben zu müssen, irgendwann zu versagen, musste eine schwerste seelische Belastung bedeuten. Und wer verunsichert war, machte eines Tages Fehler.
    Diese Angst schuf wiederum Angst und wieder und wieder ...
    Rhodan versuchte, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Castun Ogoras redete mit einem seiner Gefährten aus der Siebenergruppe, Ais Auratush, der den anderen Gleiter steuerte. Ihre Stimmen klangen belegt. Sie sehnten sich schon jetzt wieder zurück nach ihrem Reich, in dem sie ungestört und in eigener Regie schalten und walten konnten ... noch ...
    Und plötzlich wurde es lichter.
    Der Verkehr zwischen den turmhohen Rundbauten der Stadt, durch deren Schluchten die Gleiter geschossen wurden, ließ merklich nach. Immer weniger Fahrzeuge kamen ihnen entgegen, immer weniger fädelten sich von den Seitenstraßen her ein. Die Gebäude wichen auseinander, und zum ersten Mal bekamen die Besucher freie Sicht auf das vor ihnen liegende Gelände.
    „Wir nähern uns jetzt dem Museum", teilte der andere Rhodan namentlich geläufige Yakonto aus Ogoras’ Gruppe mit – Laim Paktron. Paktron war ein Rechner-Experte und somit vielleicht schon bald gut zu gebrauchen. Auratush dagegen, kleiner als er, galt als genialer Techniker. Auch das schien keine schlechte Option für das, was sie vor sich hatten.
    Denn daran, dass ihnen ohne größere Schwierigkeiten alles das so einfach „in den Schoß fiel", was sie sich an aufregenden Aufschlüssen erhofften, verschwendete der Terraner keinen einzigen Gedanken.
     
    3.
     
    Museum
     
    Der Komplex war gigantisch. Rhodan hatte es nicht anders erwartet und auch Bilder gesehen. Doch das Riesengelände am Rand der hektischen Stadt zu sehen, das sich wie ein Gewächs, ein Stern mit viel verzweigten organischen Ausläufern in die zum Horizont hin offene Landschaft ausdehnte, war etwas völlig anderes.
    „Es hat etwas Beklemmendes, findest du nicht?", fragte Icho Tolot mit gewohnt „leiser" Stimme, als sie mit den beiden Gleitern in geringer Höhe über der Anlage einschwebten, noch immer vom Leitsystem gesteuert. Andere Fahrzeuge waren ebenfalls in der Luft, jedoch längst nicht annähernd so viele wie in und über Thest.
    „Das Museum?", fragte Castun Ogoras wie aufgeschreckt. Er war in ein Gespräch mit Auratush vertieft gewesen, doch das Organ des Haluters war unüberhörbar. „Wir müssen uns ihm stellen. Ich bin ... wir sind bereit."
    „Was?", fragte Rhodan irritiert. Tolot hatte mit Sicherheit etwas anderes gemeint, jedenfalls nicht das, wozu sie hier waren. Er war Wissenschaftler mit Leib und Seele und allenfalls fasziniert, nicht aber besorgt wegen des vor ihnen Liegenden.
    Die Reaktion des Yakonto bewies aber wieder einmal, wie gefangen die Cyno-Nachkommen in ihren Ängsten und Erwartungen waren. Rhodan war nicht sicher, ob er ihre Gedankenwelt tatsächlich richtig verstand. Sie brauchten keine Angst zu haben. Was sie schockierte – die Abstammung von der Flotte der Feiglinge –, hatten sie bereits hinter sich. Also konnten sie, wenn sie schon am Boden zerstört waren, nur angenehm überrascht werden.
    Es ging um ihre ganz ferne Vergangenheit, die ihnen vielleicht sogar helfen würde, die nähere besser zu bewältigen. Und die Zukunft.
    Tolot hob die Hand des rechten Handlungsarms zu einer beruhigenden Geste. „Nein, Castun, das meine ich nicht. Ich sprach von dem gesamten Komplex an sich. Er ist wie ein Geschwür in der Landschaft, das sich immer weiter in sie hineinfrisst. Wie ein Krake, dessen Fangarme in das Land hineinwachsen."
    Rhodan sah ihn verständnislos an.
    Natürlich – das Artefaktmuseum wuchs in die Oberfläche von Thestos hinein.
    Es war deutlich zu sehen, wo und wie aus einem Kern aus vergleichsweise „alten" Gebäuden durch ständige Hinzufügung neuer Elemente – Hallen, Zelte, Gewölbe, frei gespannte Dächer, Türme und Kuppeln – ein großes und vitales Gebilde gewachsen war und sicher immer noch wuchs. Davon zeugten die Baustellen an fast allen „Rändern". Aber das Museum fraß keine Landschaft, die hier aus magerem Buschwerk und vereinzelten Riesenbäumen bestand, sondern schmiegte sich viel eher in sie hinein. Seine „Ausläufer" flossen durch die Täler und Senken zwischen
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