Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kein Zweifel: Der explodierende Schirmfeldgenerator hatte eine Kettenreaktion ausgelöst und zumindest einen Teil der Speicherbänke zur Freisetzung ihrer Energie angeregt.
    Warum die Woge der Vernichtung nicht auf die Kommandokugel übergegriffen hatte, vermochte niemand zu sagen. Vielleicht hatte das Howanetz den freigesetzten Energieschwall aufgenommen.
    Whistler reagierte erleichtert, als sich endlich herausstellte, dass die Besatzungsmitglieder in der Kommandokugel überlebt hatten. Aber das waren sechs von acht. Zwei Techniker hatten sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Kernzelle aufgehalten. Der jähe Druckverlust hatte ihnen keine Chance gelassen.
    Weshalb das Howanetz angegriffen hatte, vermochte keiner der Überlebenden zu sagen. Möglicherweise gab es Einzelfälle, in denen sich diese Geschöpfe durchaus auch von Normalenergie angezogen fühlten.
    Die Konsequenzen lagen auf der Hand.
    Whistler ordnete umgehend an, dass die Besatzungen seiner zehn SKARABÄEN permanent Schutzanzüge zu tragen hatten. Außerdem galt es, eine positronische Notabschaltung aller Energie führenden Systeme zu programmieren.
    Für den zwar unwahrscheinlichen, aber dennoch denkbaren Fall, dass weitere Howanetze unvorhersehbar reagierten.
    „Diese beiden Opfer hätten nicht sein müssen", gestand Timber voll Bitternis.
    „Ich hätte zumindest ahnen müssen, dass es zu einem solchen Zwischenfall kommen kann. Diese Energiepotenziale sind wie ein Schwarm von Haien. Weder die SKARABÄEN noch wir Terraner gehören in ihr Nahrungsspektrum, dennoch kann es zu Verwechslungen kommen. Wir tun gut daran, sie mit dem größten Respekt zu behandeln."
     
     
    9. November
     
    Sigurd Echnatom schaute auf, als sich urplötzlich Düsternis ausbreitete. Ein Schatten hatte sich über den Zentralplatz und die provisorische Verwaltung gelegt. Nur wenige Kilometer hoch zogen vier ARCHEN über Stardust City hinweg, geleitet von einem Schwarm SKARABÄEN und Space-Jets. Sie würden weiter im Süden niedergehen. Wie jeden Tag. Wie seit Wochen.
    Mehr als siebenhundert Millionen Terraner schon. Sie mussten untergebracht, verpflegt und eingewiesen werden. Ohne Pause, rund um die Uhr. Aber nicht jeder steckte die Veränderung einfach weg. Es gab auch Problemfälle. Einige hundert waren mit den leeren Containern wieder zurückgeschickt worden. Niemand wurde gegen seine Überzeugung gezwungen, im Stardust-System zu bleiben.
    Noch vier Tage. Dann würde die Weiche erlöschen.
    Für einen Moment fragte sich Echnatom, was er selbst wollte. Er wusste es nicht. Seltsam, aber er hatte nicht mehr darüber nachgedacht. Weil die Arbeit ihm keine Zeit ließ. Zurück ins Solsystem? Er konnte das nicht. Weil es so vieles zu regeln und aufzubauen galt. Nicht, weil Aveda ihm vielleicht ans Herz gewachsen wäre. Im Grunde genommen war eine Welt wie die andere. Aber vor allem war es seine Aufgabe, die Wahl des Administrators vorzubereiten. Das war unmöglich, solange die Bevölkerung täglich um viele Millionen wuchs.
    „Der Container!", sagte eine Stimme neben ihm.
    Echnatom wandte sich dem Mann zu, der ihn vor fünfzehn Minuten unangemeldet in seinem Büro aufgesucht und zum Mitkommen aufgefordert hatte. Ein Oberstleutnant der Flotte, zwei silberne Kometen prangten auf seiner Uniform.
    „Wo?"
    Der Offizier zeigte zu den großen Lagerhallen hinüber. Auch sie noch ein Provisorium, aber sie würden in den nächsten Tagen den Bauarbeiten weichen.
    Ebenso wie die Container der Administration.
    Die Zufahrt zu der geräumigen Halle stand halb offen. Echnatom sah einen schweren Lastengleiter aufsetzen. Die Maschine hatte die avisierte Fracht gebracht.
    „Ich übernehme", sagte Echnatom.
    „Erst die Formalitäten."
    Er zog die Brauen hoch. Wusste der Oberstleutnant nicht, vor wem er diese Zumutung äußerte? Adams konnte ohnehin sicher sein, dass die Kisten den Empfänger erreichten."
    „Residenz-Minister Adams wünscht die ausdrückliche Bestätigung der Übergabe." Der Mann hielt ihm ein handflächengroßes Display entgegen.
    Echnatom zögerte, dann nahm er den flachen Kasten entgegen. Seine Berührung aktivierte die Frachtdaten. Drei Transportkisten, verpackt in einem gesicherten Container. Seufzend bestätigte Echnatom mit Kode und Irisscan. Danach drückte er die leere Holofläche für mehrere Sekunden an seine Stirn. Ein spezielles ID-Datenmuster wurde abgespeichert.
    Der Offizier salutierte. „Ein schöner Planet", stellte er fest. „Hier könnte es mir durchaus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher