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2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust
Autoren: Unbekannt
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wird fortbestehen. Euer Volk hier im Stardust-System wird von ES nichts mehr hören, weil kein weiterer Kontakt vorgesehen ist. Aber ihr werdet in Sicherheit sein."
    „Sehr schön", kommentierte Captain John, als Keraete schwieg. „Ein wenig mehr als diese Phrasen dürfte es schon sein."
    Als hätte der Bote die Bemerkung vernommen, fuhr er mit hörbar erhobener Stimme fort: „Als Zeichen für die Stardust-Menschheit, dass die Superintelligenz es gut und ernst meint, hinterlässt ES ein Geschenk."
    Bull hielt den Atem an. Oh ja, er ahnte, was kommen würde. Von Anfang an hatte er das unbewusst gespürt. Er begegnete Frans Blick. Sie musterte ihn eindringlich, schwieg aber.
    „Das Zweite Galaktische Rätsel wird hiermit eröffnet", sagte Lotho Keraete, und diesmal klang seine Stimme beinahe salbungsvoll. „Im Stardust-System warten zwei vakante Zellaktivatorchips auf die Finder, die sich der potenziellen Unsterblichkeit als würdig erweisen!"
    Bull stöhnte leise. Das war für ihn wie ein Schlag vor den Kopf. Alle Andeutungen, die er auf dem Planeten Katarakt direkt oder auch indirekt aufgespürt hatte, erwiesen sich damit in der Tat als prinzipiell zielführend.
    Ein zweites Galaktisches Rätsel!
    Vielleicht in Prymtuor. Oder doch auf einer der anderen Welten? Hatten die Howanetze damit zu tun?
    Er fragte sich, wer alles würdig gewesen wäre, die relative Unsterblichkeit aus den Händen von ES zu empfangen. Und das wirklich zum Nutzen der Menschheit, ohne dass sich Glücksritter und Abenteurer gegenseitig den Schädel einschlugen. Sehr viel Leid hatte die Gier nach der Unsterblichkeit schon hervorgerufen.
    Wollte ES die Stardust-Menschheit prüfen? Ob sie reif war? Reif wofür?
    Bully massierte sich den Nacken. Er verschränkte beide Hände um den Hinterkopf und streckte sich.
    Daellian hätte einen der vakanten Aktivatorchips verdient gehabt. Ebenso Dr. Baldwin Carapol.
    Aber ES hatte anders entschieden. Das Geschenk, dessen wirklicher Wert unermesslich sein konnte, war der Stardust-Menschheit versprochen.
    „Marc, ich brauche eine Funkverbindung zu Keraete. Sofort!", wandte Bull sich an den Funker.
    Er konnte seine Fragen nicht mehr stellen. Die Silberkugel war spurlos verschwunden und mit ihr Lotho Keraete, der Mann aus Metall.
     
    *
     
    Ein letzter Blick über Stardust City, die künftige Metropole im Schatten der gewaltigen Felsnadel, deren Symbolcharakter die Stardust-Menschheit zu den Sternen trug. Noch sahen Reginald Bull und seine Begleiter ein Meer provisorischer Unterkünfte, das sich von Horizont zu Horizont spannte, statt der Umsetzung einer atemberaubenden Vision. Aber die ersten Finger prachtvoller Bauten stießen schon in den Himmel empor und ließen die kommende Pracht erahnen.
    Dies war die Stunde des Abschieds.
    Jeder wusste, dass er die anderen nie wiedersehen würde. Aber darüber verlor niemand ein Wort.
    „Du wirst dich um das Amt des Ersten Administrators bewerben?", fragte Bull interessiert, als Timber F. Whistler junior ihm die Hand reichte. Es war ein fester und langer Händedruck. Whistler schien in den letzten Monaten um Jahre jünger geworden zu sein. Vielleicht war es auch seine Kombination eines Weltraum-Prospektors, die genau diesen Eindruck hervorrief.
    Sein Engagement für die Menschen des Solsystems hatte Whistler ein Vermögen gekostet, dafür aber Millionen Terraner nach Aveda und den anderen paradiesischen Welten gebracht. Er war längst der mit weitem Abstand populärste Mann des neuen Sonnensystems und vor allem moralisch unanfechtbar. Bull zweifelte nicht daran, dass ihm die Wahl so gut wie sicher sein würde.
    „Mein Platz ist nicht an einem Kommunikationstisch mit dem Blick über die Skyline von Stardust City. Ich würde dort verkümmern", sagte Whistler. „Ich habe den Weltraum lieben gelernt. Und Whistler-Stardust & Co. kann mir schneller zu einem neuen Vermögen verhelfen, als mancher glauben mag. Ich bin sicher, mein Erfolg wird zugleich die Stardust-Menschheit weiter voranbringen; auf gewisse Weise sind wir eins."
    Im Gegensatz zu Whistlers festem Händedruck fiel der Abschied von Echnatom eher kühl aus.
    „Keraetes Nachricht hat für ungläubige Resonanz gesorgt", sagte er. „Zweimal das ewige Leben? Ich denke, das ist korrekt?"
    Bull nickte zögernd.
    „Aber niemand weiß, wo sich die Aktivatorchips befinden", fuhr der ehemalige Staatssekretär fort. „Außerdem gibt es riesengroße Belastungen zu bewältigen. Wer kann da schon nach dem ewigen Leben
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