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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System
Autoren: Unbekannt
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Dickschädel noch dazu! Wenn er einen Termin nennt, ist das für ihn der späteste Zeitpunkt. Allerdings habe ich verdammt wenig Lust, für Tausende Siedler plötzlich Kindermädchen zu spielen. Nicht auszudenken, wenn sie in die Verbotene Zone auf Katarakt eindringen."
    „Ein eindeutiges Verbot wirkt oft Wunder."
    Reginald lachte leise. „Du meinst wie das in Blaubarts Burg? Aufgekratzte Siedler stecken ihre Nasen stets genau in den Mist hinein, der sie nichts angeht. Da ist beinahe schon ein Naturgesetz."
    Er übertrieb. Das war Fran klar.
    Aber im Grunde drückte sich darin nur sein Ärger aus. Keraete war im Auftrag von ES ins Solsystem gekommen, und ES versuchte offensichtlich, die Terraner zu überfahren. Der Eindruck, von der Superintelligenz nur als Figur in einem undurchsichtigen Spiel benutzt zu werden, ließ sich kaum leugnen. Das machte Bully wütend. Zu Recht, fand Fran. Früher hatte sie sich nicht mit solchen Problemen auseinandersetzen müssen. Als TLD-Agentin war sie mit griffigeren Fällen befasst gewesen als mit den Launen einer Superintelligenz.
    „Sir!", meldete Captain John. „Die Empfangsstation an der Weiche leitet dringlichen Hyperkomspruch weiter.
    Höchste Priorität!"
    TRAITOR? Irgendein Zwischenfall im Solsystem? Bully fühlte sich mit einem Mal unbehaglich. Erst vor wenigen Stunden hatte Homer ihn über Keraetes Pressekonferenz vor dem STARDUST-Memorial informiert. Und zugleich über Whistlers geplanten Siedlertreck. Eine zweite Nachricht innerhalb kurzer Zeit, das verhieß möglicherweise Ärger ...
    „Absender ist Residenz-Minister Adams, Sir!"
    „Durchstellen!"
    Das Signet des Finanzministeriums leuchtete auf. Kodiert. Hörbar scharf sog Bully die Luft ein. Irgendetwas Brisantes. Homer hatte die Verschlüsselung wohl nicht aus Routine gewählt.
    Mit wenigen Schaltungen öffnete Reginald die Nachricht. Auf der Konsole vor ihm entstand ein kleines Hologramm.
    „Perry!", hörte er Fran überrascht hervorstoßen. „Das ist Perry – aber wo ist ...?"
    In seiner Kabine auf der JULES VERNE!
    Siedend heiß durchlief es Bull. Anderen mochte das Detail nicht auffallen, er sah es sofort: Hinter Perry stand ein privater Gegenstand, den er nur auf das Hantelschiff mitgenommen haben konnte.
    Atemlos hörte Bull, was sein Freund sagte. Dann, übergangslos, kam Adams’ Kommentar dazu. Homer war hochgradig erregt, ausgerechnet er. Reginald entsann sich nicht, wann er ihn jemals in einer derartigen Verfassung erlebt hatte.
    „... Keraete hat eben mein Büro verlassen", berichtete Adams. „Ich kann es momentan nicht anders sehen, als dass er uns zu Handlungen zwingen will, zu denen wir nicht bereit sind. Eigentlich wissen wir nur, dass Perry sein Ziel erreicht hat, mehr nicht. Ob er und alle anderen noch leben, Keraete schweigt sich darüber aus. Aber er sorgt für Unruhe ..."
    „Verdammt!" Bully schlug die Fäuste zusammen. Er schwitzte und spürte, dass ihm die Zornesröte ins Gesicht schoss. „Wir brauchen keine Feinde wie TRAITOR, wenn uns schon die Freunde in den Rücken fallen. Ich will wissen, was mit Perry ist und wieso Keraete diese Stellungnahme hat und sie erst jetzt zum Besten gibt. Wo um alles in der Welt steckt die JULES VERNE?
    Wenn ich logisch darüber nachdenke ...
    Wenigstens mir hätte Perry die Wahrheit sagen können. Nur eine Andeutung. Wir haben damals zusammen in dieser Nussschale STARDUST gesessen und waren Freunde. Aber heute ..."
    Er verstummte, als er Frans Hände spürte. Sie massierte ihm den Nacken.
    „Momentan kannst du nichts daran ändern, Bully", sagte sie eindringlich.
    „Kann ich nicht? Und ob. Wir fliegen zurück, und ich knöpfe mir diesen Blechburschen vor, diesen Boten, und dann ..."
    „Und dann? Willst du die Informationen aus Keraete herausprügeln?"
    Bully presste die Lippen zusammen, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er starrte dumpf brütend vor sich hin und atmete tief und hastig.
    Schließlich nickte er zögernd. „Jetzt ist wirklich nicht die Zeit dafür", sagte er schon merklich ruhiger. „Stardust hat Priorität. Aber eines Tages knöpfe ich mir den Burschen vor ..."
    „Vielleicht hat ES wirklich nur unser Wohlergehen im Sinn", sagte Fran.
    „Vielleicht ...", wiederholte Bully gedehnt. „Dann soll ES das verdammt noch mal klar und deutlich sagen und seine Spielchen unterlassen. Kann der alte Lachsack sich nicht in unsere Situation hineinversetzen? Sämtliche Nerven liegen mittlerweile blank. Ich habe dieses Taktieren
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