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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen
Autoren: Michelle Stern
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Bunkersystem abgezeichnet. Seit den Verlusten bei den U-Men-Kämpfen ging diese Tendenz wieder zurück.
    Im Pentagonbunker lebten derzeit hundertzweiundachtzig Menschen. Würden die neuesten Ereignisse zu weiteren Verlusten führen? Welche Gefahren würden aus diesem sonderbaren Dschungel gekrochen kommen? Und die wichtigste Frage:
    »Hat jemand eine Vermutung, was in den Appalachen geschehen sein könnte?« Fragend schaute sie in die Runde. »Warum die Bergausläufer verschwunden sind und jetzt Urwald dort wuchert?«
    Die Kids um Trashcan saßen stumm da. Sie waren nach dem Tod von Davie Gun ungewöhnlich still und in sich gekehrt. Zudem hatte Black ihnen klar gemacht, dass sie bei der nächsten Exkursion nicht dabei sein würden. Durch ihr unüberlegtes, kindisches Verhalten hatten sie die ganze Gruppe in höchste Gefahr gebracht und auch den Tod dreier Menschen mit verschuldet.
    »Die Hölle ist aufgebrochen und hat die Dämonen in unsere Welt entlassen«, meinte Bruder Faith in die Stille. Bruder Mercy bekreuzigte sich mit knallrotem Gesicht und rutschte unruhig in seinem Lederponcho auf dem Polstersessel hin und her.
    Niemand ging auf die Theorie der Novizen ein.
    »Es ist unfassbar«, meinte Mr. Black nach einer Pause, in der alle geschwiegen hatten. »Ich kann es mir nicht erklären. Fakt ist, dass bei der letzten Patrouille vor knapp einer Woche noch keine Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, und auch bis zu dem Kreuzzug der Rev’rends war alles noch in Ordnung. Geografisch gesehen jedenfalls. Mr. Hacker hätte jede Beobachtung sofort gemeldet. Die Veränderung muss mit dem Lichtblitz einhergegangen sein.«
    »Es bleibt also vorerst ein Rätsel«, sagte Dr. Cross.
    »Ganz gleich, ob es ein Rätsel ist oder nicht«, warf General Garrett ein, »wir müssen es bekämpfen. In diesem Dschungel leben Kreaturen und Pflanzen, die zu einer Bedrohung für Waashton werden können.«
    Miki Takeo meldete sich zu Wort. »Woher dieser Dschungel auch immer kommt, er kann nach biologischen Maßstäben in diesem Klima nicht lange bestehen«, sagte er. »Wir müssten also nur warten, bis die Sonne ihn austrocknet. Ohne die Pflanzen darin werden auch die Tiere über kurz oder lang eingehen.«
    »Sofern sie nicht vorher in Waashton einfallen«, gab Sigur Bosh zu bedenken. Er saß mit Honeybutt Hardy auf einer zerschlissenen roten Couch.
    »Besteht irgendeine Hoffnung, die Verschollenen noch lebend zu bergen?«, fragte die WCA-Präsidentin mit belegter Stimme.
    »Mr. Hacker hätte sich längst gemeldet, wenn er dazu in der Lage wäre«, antwortete Mr. Black. »Oder das Gebiet verlassen. Nach Mr. Takeos Messungen hat es einen überschaubaren Durchmesser von fünf Kilometern.« Er ließ die Schultern sinken. »Ich fürchte, wir müssen davon ausgehen, dass sie alle – Mr. Hacker und die Besatzung des Nixonpanzers, die Rev’rends Torture und Rage samt ihrer Anhänger und auch die beiden Soldaten vom ersten Stoßtrupp – verloren sind.«
    Endlich war es ausgesprochen, was sie alle längst befürchtet hatten. Einen Moment herrschte Schweigen. Die Vertreter der Kidgang und die beiden Novizen starrten bekümmert zu Boden.
    »Ungeklärt ist auch, was mit Crow, seinen Mitarbeitern und den U-Men passiert ist«, gab Sigur Bosh zu bedenken. »Auch sie sind spurlos verschwunden.«
    »Crow ist mir scheißegal«, rief Little Rock dazwischen; das Erste, was er seit Beginn der Besprechung von sich gab. »Ist mir auch egal, wie und warum das alles passiert is! Was is, wenn das Monstrum unseren Spuren folgt und Waashton angreift?«
    »Genau. Wir müssen dieses Scheißding vernichten.« Trashcan Kid ballte die gesunde Hand zur Faust. »Das Vieh hat Davie getötet! Vielleicht ist es ja auch schuld am Tod von Hacker und den anderen!«
    »Verbrennen wir alles mit heiligem Feuer«, wisperte Bruder Faith. »Die Flammen des HERRN sind reinigend und werden die Dämonen austreiben.«
    »Die Flammenwerfer sind wirkungslos bei dem Wesen«, erinnerte Miki Takeo. »Nicht einmal den Dschungel konnten sie entzünden. Der Feuchtigkeitsgehalt der Flora ist zu groß.«
    Mr. Black winkte ab. »Kein Problem. Wir müssen Brandbeschleuniger gegen die Vegetation einsetzen, Alkohol und andere brennbare Flüssigkeiten. Das Wesen selbst sollten wir mit einem konzentrierten Angriff unserer Laserwaffen vernichten können.«
    »In Ordnung«, sagte Alexandra Cross. »Wenn es sonst keine Vorschläge mehr gibt…«, sie sah in die Runde, »schließe ich diese
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