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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen
Autoren: Michelle Stern
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Android wich mit der Gruppe zurück.
    General Garrett trieb inzwischen seine Leute und die Kids zu den Soldaten um Black. »Wir dürfen uns nicht trennen lassen! Zurück zur Schneise!«
    Plötzlich hielt die Masse in ihrer Vorwärtsbewegung inne. Sie verharrte wabernd, zog sich zusammen und lag nun wie ein kleiner Hügel mitten im Gelände.
    »Halt!« Mr. Black stoppte den Rückzug. Er feuerte weiter auf die Masse, die sich nicht mehr regte. Die Kugeln blieben in ihr stecken.
    »Verdammt«, fluchte einer der Soldaten. Es war der Mann, der gestürzt war. Er schien starke Schmerzen beim Laufen zu haben. »Unsere Leute sind noch da drin!«
    »Davie! Wir müssen nach Davie suchen!« Trashcan Kid eilte aufgeregt auf den erstarrten Hügel zu.
    Takeo packte ihm am Schlafittchen und hob ihn hoch. » Du tust gar nichts. Ich gehe nachsehen.«
    Der Androide setzte den perplexen Trashcan ab und eilte zu dem Hügel. Einige Soldaten folgten ihm zögernd. Sie versuchten die Stellen zu finden, an denen sich Shiro, Davie und die beiden Soldaten befanden. Takeo scannte nach Anzeichen menschlichen Lebens innerhalb der Masse.
    Er sah zu den anderen hinüber. »Meine Sensoren messen nichts an. Der Junge muss tot sein. Und die Soldaten auch.«
    Loola schluchzte auf. Sie zog ihre Axt und rannte auf den Hügel zu, ehe sie jemand aufhalten konnte. Wieder und wieder hieb sie auf die Masse ein. Das Ding regte sich nicht. Es lag unbeeindruckt im Licht der untergehenden Sonne. Die Axt drang ein Stück ein und blieb dann stecken.
    »Vielleicht sollten wir tatsächlich tun, was die Novizen vorgeschlagen haben«, meinte Garrett zögernd. »Zünden wir den Dschungel an und verbrennen alles zu Asche.«
    »Shiro ist noch nicht verloren«, erklärte Takeo emotionslos. Er machte sich Sorgen um den Freund, doch es lag nicht in seiner Natur, das zu zeigen.
    »Wenn Shiro nicht aus eigener Kraft da herauskommt, können wir ihm nicht helfen. Unsere Waffen scheinen nutzlos gegen das Ding.« Mr. Black starrte düster auf den nun dunkelgrünen Hügel, der an einigen Stellen noch hellgrün pulsierte. Die Oberfläche zeigte keine Ausbeulungen, die auf Shiro, die Soldaten oder Davie Gun hinwiesen.
    Loola hatte aufgehört, mit der Axt auf den Hügel einzuschlagen. Geschockt stand sie da, ohne sich zu bewegen.
    »Es wird bald dunkel«, meinte Diego Garrett in die Stille. »Und wir müssen in Waashton Bericht erstatten. Die Bewohner der Stadt und der Umgebung müssen gewarnt werden.«
    Die Soldaten hielten ihre Waffen nach wie vor auf den erstarrten Hügel gerichtet und rechneten jeden Moment damit, dass er sich wieder bewegte. Doch die Kreatur lag scheinbar friedlich in der Mitte der Lichtung.
    Miki Takeo widerstrebte es zu gehen, aber er wusste nicht mehr, was er noch tun sollte. Die eingeschlossenen Menschen waren definitiv verloren. »Also gut.« Der Androide hob seinen Flammenwerfer. »Brennen wir den Dschungel nieder.«
    Doch obwohl sich alle Soldaten beteiligten und auch Mr. Black einige Feuer legte, brachte die Aktion nicht den erhofften Erfolg. Es bildeten sich nur kleinere Brandherde, die sich allerdings nicht ausbreiteten und bald wieder erloschen.
    »Es ist zu feucht hier«, stellte Takeo nach einigen Minuten fest. »Und es wird zu schnell dunkel. Wir können nicht bleiben.«
    Mr. Black nickte. »Bringen wir die Verletzten von hier fort und erstatten Bericht.«
    Takeo blickte noch einmal auf den grünschwarzen Hügel, der zum Grab von drei Menschen und vielleicht auch Shiro geworden war. Dann folgte er den anderen zurück zu der Schneise, die sie aus dieser blaugrünen Hölle hinausführte.
    Auf dem Weg entdeckten sie die beiden Novizen, die bei ihrer Flucht in dieselbe Pflanze geraten waren wie zuvor Loola. Besonders Bruder Mercy hatte es schlimm erwischt und er hielt Hasspredigten gegen das gelbknollige, gummiartige Gewächs. Takeo lud sich Bruder Mercy wortlos über die Schulter. Seine Gedanken waren bei Shiro.
    Sein Plysteroxpanzer hält einiges aus, und die Elektronik ist gut gegen Nässe abgeschirmt. Allerdings weiß niemand, welche Waffen und Mittel das Wesen einzusetzen vermag. Hoffentlich übersteht er es.
    ***
    Waashton, im Keller der Capitolruine
    Alexandra Cross sah sich die Aufzeichnungen an und lauschte den Berichten des zurückgekehrten Trupps mit großer Besorgnis. Zwei WCA-Soldaten waren verloren. Eine bittere Bilanz.
    Noch vor wenigen Monaten hatte sich zum ersten Mal seit Jahren eine ansteigende Tendenz des Bevölkerungswachstums im
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