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2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben
Autoren: Unbekannt
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die Sicht und beeinträchtigten die Orter.
    „Linker Sammler, rechter Sammler!", stieß Ish hervor. „Worum handelt es sich? Wie können wir uns am effektivsten schützen?"
    „Das ist nicht notwendig", lautete die Antwort der beiden Genprox-Analysten aus den Fingern neben dem seinen. „Es handelt sich um Blütenstaub.
    Offensichtlich werfen diese Pflanzen ihre Blütenkelche ab, um sich auf diese Weise gegen den vermeintlichen Angriff zur Wehr zu setzen."
    Ish fragte die Flankenspäher in den äußeren Fingern ab. Sie schwenkten ihre Teleskope und Peilgeräte, vermaßen die gefährliche Zone.
    „Wir sind gleich durch, Ish Conart!
    Kurs halten, immer geradeaus!", gab der rechte Flankenspäher Auskunft.
    Der Genprox-Analyst sprach ihn nicht in seiner Funktion als Pilot an, er nannte ihn beim Namen. Hätte es noch eines Beweises der Hochachtung bedurft, die Ish jetzt in Mirongron genoss, hätte dieses Verhalten ihn geliefert.
    Ish befolgte den Rat, die übrigen Jets flogen im Windschatten hinterher – eine Kette aus flachen Händen, die sich fast berührten. Voraus tauchten Riesenbüsche und Gigantbäume auf. Ata Thageno sparte nicht mit üppiger Vegetation.
    Zwischen den Bäumen wurde die Sicht klarer. Es regnete keinen Blütenstaub mehr, und der Wind blies das gelbe Pulver nach und nach von den Kameraobjektiven.
    „In Zukunft weichen wir solchen Pflanzen aus, wenn es irgendwie geht", informierte Ish die Jets.
    Sie schalteten die Gravoprojektoren wieder ab. Solche Systeme erzeugten immer Emissionen. Die Roganer waren mit ihren Messgeräten durchaus in der Lage, ihren Ursprung festzustellen.
    Ish Conart projizierte die Karte der Umgebung vor sich, ein dreidimensionales Relief mit maßstabsgetreuem Oberflächenverlauf. Wenn er die Vegetation ausblendete, konnte er die topografischen Merkmale betrachten. Der Boden verflachte nach und nach, ein letzter kaum merklicher Abhang bildete den Übergang zum Küstenstreifen.
    Ohne die Vegetation hätte der Genprox-Analyst jetzt schon das Meer gesehen – für jeden aus dem Prox-Volk ebenso lebensfeindlich wie das Gasgemisch, das auf Ata Thageno lastete.
    „Wir erreichen unser Ziel vor Sonnenuntergang", sagte er.
     
    *
     
    Zum wiederholten Mal sah Ish Conart sich die Aufzeichnungen der fliegenden Kamerasonden an, die Ferantron ausgeschickt hatte. Die andere Garnison hatte den Weg Mirongrons gekreuzt, sie hatten ihre Daten ausgetauscht. Die Aufzeichnungen zeigten die Insel und das Dorf der Roganer. Sie lebten seit langem isoliert und ohne Kontakt zum Kontinent, bei konstanter Population.
    Zumindest hatte man das in IROTHAK bisher geglaubt.
    Ferantrons Sonden zeigten jedoch ein völlig neues Bild. Außer dem Dorf existierten Dutzende von Lichtungen neueren Datums, auf denen ebenfalls Gebäude standen oder derzeit errichtet wurden.
    Diese Beobachtung bewog Dawas Verkut dazu, so schnell wie möglich die Küste anzusteuern und der Insel einen Besuch abzustatten. Ferantron hätte das schneller tun können, aber die andere Garnison kam von der westlichen Landzunge und folgte dem von IROTHAK vorgegebenen Kurs ins Landesinnere.
    „Wasser in Sicht!", meldete der rechte Flankenspäher. „Vor uns liegt eine Bucht!"
    Ish spürte den leichten Druck von unten gegen die Scheibe. Die Jets gerieten in die Thermikzone der Küste. Die Luft im sandigen Uferbereich erwärmte sich stark und stieg auf. Der Gasdruck reichte aus, die Genprox-Jets nach oben zu treiben, bis sie über den Wipfeln des Uferwaldes schwebten, den Boden endlos weit unter sich.
    Ish Conart wagte einen zweiäugigen Blick in die Tiefe, auf die schäumenden, sich kräuselnden Uferwellen. Ata Thageno beließ es nicht bei dem tödlichen Gasgemisch seiner Atmosphäre, es musste auch noch jede Menge Wasser sein, beides absolut lebensfeindliche Elemente für Genprox-Analysten.
    Die Jets waren eigens für solche Lufthüllen konstruiert worden. In diesem Moment schwebte die fingerige Scheibe leicht wie ein Blatt nach oben.
    Am Horizont tauchte die Silhouette der Insel auf. Die aerodynamischen Eigenschaften der Genprox-Jets sorgten für einen ungehinderten Segelflug, der die Scheiben in weiten Spiralbögen nach und nach abwärts zur Insel führte. Kurz davor setzte erneut der Auftrieb ein.
    Ish versuchte seine Erwartungen zu dämpfen und gleichzeitig seine Gedanken zu ordnen. Die plötzliche Vermehrung und der Bau neuer Siedlungen bedeuteten zunächst nur eines: Das Vibra-Psi wirkte auf jede Spezies ein wenig anders. Der Gedanke an
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