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2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben
Autoren: Unbekannt
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kokelnden Insekten. Fehlten nur noch die Gresken, die sich mit triefenden Lefzen auf sie stürzten und ihre langen Reißzähne in die Druckanzüge bohrten.
    „Wir bewegen uns langsam Richtung Scheibe", sagte Ish. „Nur dort sind wir sicher."
    „Verstanden!", kam die Antwort.
    Wenigstens auf kurze Distanz funktionierte der Helmfunk. „Der Positionssender arbeitet. Man wird uns bald ausfindig machen."
    Wenn es bis dahin nicht zu spät war.
    Die Übermacht wurde immer größer.
    Weitere Vogelschwärme tauchten über den Bäumen auf und gingen in Sturzflug über. Um Ishs Helm tanzten plötzlich jede Menge winziger Fliegen, die ihm die Sicht nahmen und ihn zwangen, blind um sich zu schießen.
    Ein Vogel prallte gegen ihn und warf ihn um.
    Mühsam rappelte Ish sich auf und lauschte aufmerksam in seinen Helm, ob er das Zischen von entweichendem Gas hörte. Es blieb still.
    Über den drei Genprox-Analysten tobten Hunderte von Vögeln in der Luft. Sie ruderten und schafften sich Platz, um an die Insekten zu kommen.
    Die Energieanzeige von Ish Conarts Strahler fing an zu blinken, die Speicherreserven gingen langsam zur Neige. Die nächste Angriffswelle würden sie nicht überleben.
    „Schneller!", rief er. „Zum Jet!"
    Es war, als liefen sie gegen eine Wand.
    Sie waren zu klein und zu schwach; die Insekten und erst recht die Vögel machten die taktischen Fähigkeiten der Genprox-Analysten durch Größe und Kraft wett.
    Wenigstens haben sie nicht viel von uns, dachte Ish Conart. Es ergeht ihnen wie dem Gresken mit der Scheibe. Sie werden sich beim Knacken unserer Anzüge eine Gasvergiftung holen.
    Auf der gegenüberliegenden Seite vor den Büschen brach der zweite Thalongroner zusammen, den Anzug über und über mit Insekten bedeckt.
    Conarts Begleiter schossen noch immer, aber Ishs Waffe versiegte jetzt. Ein dünner Strahl trat aus der Mündung, nicht einmal mehr so lang wie ein Arm.
    Dann stellte die Waffe ihre Funktion ein.
    Ich möchte ein einziges Mal noch meine Brut sehen!, wünschte sich Ish Conart und wusste, dass es ein Traum bleiben würde. In der Natur funktionierte alles nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens. Er hatte bisher immer nur genommen. War es da nicht logisch, wenn er jetzt auch einmal geben musste?
    Um ihn herum tobte ein wütender Kampf aus angreifenden Insekten und fressenden Vögeln. Sie schubsten den Genprox-Analysten hin und her, ohne ihn richtig wahrzunehmen. Dann tauchte aus der schwarzen Wolke plötzlich ein Schnabel auf und hackte in seinen Anzug.
    Ish Conart sah nichts mehr.
    Die Tierwelt Ata Thagenos forderte ihren Tribut.
     
    9.
     
    Irgendwann, als die Felsen enger zusammenrückten, hielt Hobogey an.
    Perry Rhodan stieg ab. Er fühlte sich wie gerädert. Sechs Stunden hatte er mit kurzen Unterbrechungen auf dem Rücken des Wurms verbracht. Die Strecke war länger geworden als geplant.
    Das Terminale Beben hatten Landschaften verändert und Hindernisse errichtet, die vorher nicht da gewesen waren.
    „Bleib in der Deckung meines Körpers", flüsterte Hobogey. „Wir sind gleich da."
    Rhodan hielt sich neben dem Wurm, der in einen schmalen, schluchtähnlichen Weg kroch, der zehn Minuten leicht bergauf führte. Am oberen Ende ragte ein Felsgrat auf, der sich nach links und rechts erstreckte. Aus dem Schatten des Wurms musterte der Terraner das Gelände.
    Sie befanden sich auf dem Kamm eines Kraterwalls, dessen Inneres aus einem kreisrunden See bestand. Rhodan schätzte den Durchmesser des Wassers auf drei Kilometer. Über die Oberfläche des Sees zogen Nebelschwaden, die das Gebilde in der Mitte mal mehr, mal weniger verhüllten.
    Es besaß Kuppelform und stand auf zwölf Landebeinen im flachen Wasser.
    Die Oberfläche der Kuppel wies eine regelmäßige Struktur mit Tausenden von Buchten auf. Etwa die Hälfte war leer, in den anderen steckten buckelförmige Gebilde, die an metallene Käfer erinnerten.
    „Die Basisstation IROTHAK", sagte Hobogey leise. „Hier leben die meisten Genprox-Analysten. Siehst du die leeren Buchten? Hunderte von Explorern sind unterwegs. Die Kerle suchen nach einer Emanation, vielleicht sogar nach mehreren. Damit sind paranormal begabte Wesen oder Wesenheiten gemeint, die unter den Bedingungen des Chaos entstanden sind. Für die Herrscher der kommenden Negasphäre besitzen sie einen hohen Wert. Die meisten Emanationen eignen sich als Diener des Chaos in einer Negasphäre."
    Aus dem Kopf des Wurms drang ein Schnauben, das Rhodan als Zeichen von Verachtung
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