Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
– und selbstverständlich heil wieder zurückbringen.
    Ish bestätigte den Empfang der Anweisung und begann umgehend, die Einsatzteams zusammenzustellen.
     
    3.
     
    Die fünffingrige Hand deutete auf die durchsichtige Buckelwölbung der Garnison. Von der transparenten Oberfläche löste sich eine zweite Hand, dann eine dritte, vierte ...
    Ish Conart beobachtete die Abdockmanöver der Jets. Mit jedem neuen Atemzug entstand eine weitere Hand, gerade so, als würde ein unsichtbarer Strahl die flachen Scheiben aus der Oberfläche der Garnison herausschneiden. Sie beschrieben eine Spiralbahn nach oben, reihten sich in den Kreis aus acht Fahrzeugen ein, bis er vollständig war.
    Die Genprox-Jets meldeten Bereitschaft.
    Im mittleren Finger leuchtete vor Ish Conart der kleine Bildschirm des Funkgeräts auf. Der Sichelkopf des Kommandanten erschien im Erfassungsbereich der Aufnahmeoptik.
    „Mirongron empfängt Fragmente von Funksprüchen anderer Garnisonen", berichtete Dahas Verkut. „Aus den wenigen verständlichen Fetzen ist eines deutlich herauszuhören. Kein Explorer hat bisher Hinweise auf eine Emanation gefunden."
    Es war ihre Chance, die Chance von Mirongron. Zustimmend ließ Ish die erhobenen Arme sinken. „Wir werden eine finden, Kommandant!"
    Eine oder mit etwas Glück auch mehrere, davon war er fest überzeugt.
    Die Mutationen in den Biotop-Depots Zigamleths waren vorhanden, das Vibra-Psi ebenfalls. Dessen Strahlung verursachte in ganz Tare-Scharm, auf allen Planeten dieser Sterneninsel, ungeheure Mutationsraten unter den Populationen. Zahllose Planeten wurden dabei entvölkert. Doch manche Lebensformen und Welten profitierten auch davon. Denn in der Proto-Negasphäre fand eine Chaotische Auslese statt. Mit steigender Häufigkeit entstanden Lebensformen, die nicht nur mit dem Vibra-Psi leben konnten, sondern dieses als Teil ihres Lebens oder sogar als Kraftquelle ihrer Existenz betrachteten.
    Eines fernen Tages würde es Völker geben, die nie etwas anderes als die Negasphäre und das Vibra-Psi kennengelernt hatten.
    Noch steckte der Prozess im Anfangsstadium. In ein paar tausend Jahren sah alles anders aus. Solange sammelten die Garnisonen Genproben und führten Analysen durch – die eigentliche Aufgabe aller Genprox-Analysten. Sie überwachten die Entwicklung und dokumentierten die genetischen Veränderungen. Dank ihrer Erfahrungen waren sie in der Lage, die Entstehung und Entwicklung der neuen Genpools ziemlich genau vorherzusagen. Für die Verantwortlichen in den Dienstburgen waren Genprox-Analysten unverzichtbar.
    Dennoch ... Irgendwie wurde Ish Conart das untrügliche Gefühl nicht los, dass sie auf Ata Thageno wie Blinde im Schlamm herumstocherten. Und das, obwohl das Vibra-Psi auf dieser Welt besonders stark und verheißungsvoll wirkte.
    Ein Irrtum der Dienstburg? Unmöglich. Ein Fehler in der Klassifikation?
    Konnte auf diesem Planeten gar keine Emanation entstehen? Unwahrscheinlich.
    „Schützt den Verstärker!", sprach Dahas Verkut den rituellen Gruß der Genprox-Analysten und riss Ish aus seinem Grübeln.
    „Schützt den Verstärker!", antwortete er und nahm den Blick erst von der Projektionsfläche, als das Abbild des Kommandanten verschwunden war.
    Ish gab das Signal zum Abflug. Die Scheiben stiegen ein Stück nach oben, bis sie den oberen Rand des Grasmeeres erreichten. Wind blies über das Land, er bog die Millionen und Abermillionen Halme der riesigen Gewächse von sich weg. Das Gras bewegte sich rhythmisch, von oben sah es dem Wellengang auf einem Wasser-Ozean zum Verwechseln ähnlich.
    Die Genprox-Jets entfernten sich mit mäßiger Beschleunigung. Der Buckel der Garnison versank nach und nach im Meer der Halme und verschwand schließlich ganz aus dem Blickfeld.
    „Mirongron wird uns folgen", informierte Ish Conart die sieben Piloten in den anderen Jets. „An der Küste Zigamleths treffen wir wieder mit ihr zusammen."
    Die Orter gaben Alarm. Von oben stürzten sich Angreifer auf die Jets. Sie besaßen Sternform, allerdings ohne Zacken, sondern mit abgerundeten Enden.
    Und sie waren zwei- bis dreimal so groß wie die Scheiben. Einer traf Ish Conarts Jet mit Wucht und ließ ihn seitlich wegkippen. Die Mehrfachkomponentenhülle dröhnte. Automatisch schalteten sich die Gravosysteme ein und korrigierten die Fluglage der Scheibe.
    Dort, wo die Angreifer auf die Scheiben der Genprox-Analysten prallten, hüllten sie die Fahrzeuge in gelbe Wolken. Diese nahmen Ish Conart und seinen Begleitern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher