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2424 - Die Thermodyn-Zentrale

Titel: 2424 - Die Thermodyn-Zentrale
Autoren: Unbekannt
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und taub für alles im Umfeld der Proto-Negasphäre, während sich schier zum Greifen nahe die Retroversion vollzog.
    Mit leeren Händen heimzukehren ...
    Das wäre für ihn noch entsetzlicher gewesen als die Gewissheit, Zeitparadoxa in Kauf nehmen zu müssen.
    Aus der Tiefe des Kokons kommend, materialisierten Ringraumer der Shoor‘zai nur wenige Lichtminuten von IN 8 entfernt. Mehr als neunzehnhundert große Kampfschiffe durchpflügten in weit auseinandergezogener Formation den Intazischen Staub. Gut eine halbe Stunde lang waren sie mit ihren aktivierten Schutzschirmen in der optischen Beobachtung zu sehen, flammende Phantome, die eindeutig der PFORTE zustrebten und damit dem KORRIDOR DER ORDNUNG.
    In den Morgenstunden des 18. November wies die automatische Zählung mehr als fünfzigtausend schlagkräftige Kampfraumschiffe aus.
    „Die Flotte beschleunigt!", meldete die Ortung.
    Rhodan nickte knapp. Fünfzigtausend Schiffe, das war ein Bruchteil des gesamten Kontingents, das sich im INTAZO eingefunden hatte.
    Er beobachtete die Flotte und verfolgte ihren Weg in Richtung PFORTE.
    Wie lange würde es dauern, bis diese Rauner in Gefechte mit Traitanks und anderen Kolonnen-Einheiten verwickelt wurden? Die wenigsten Schiffe des Trecks mochten Waffensysteme tragen, die denen der JULES VERNE vergleichbar waren. Rhodan fragte sich, ob Sekundim dort draußen waren und der Flotte wenigstens etwas Rückdeckung verschafften.
    Wahrscheinlich wurden die fünfzigtausend Kampfraumschiffe zusammengezogen, damit sie einen GESETZ-Geber im Einsatz gegen eine Chaotische Zelle unterstützten. Aber was war unter einer solchen Zelle wirklich zu verstehen, und wie sah ein Chaotisches Geflecht aus?
    Vielleicht, überlegte Rhodan, war die Analogie eines Krebsgeschwürs gar nicht falsch. Ein Geflecht war dann sinngemäß die Ausbreitung der entarteten Zelle, womöglich schon eine Art Metastase.
    Wobei er sich Zelle und Geflecht nicht räumlich materiell vorstellen durfte, sondern äußerstenfalls als Prägung des Raum-Zeit-Gefüges. Wahrscheinlich handelte es sich um den Abdruck eines fünf- oder gar mehrdimensional energetischen Objekts.
    Einfach ausgedrückt: ein Raumsektor, in dem die bekannten Naturgesetze nicht mehr wirkten, in dem nichts mehr so war, wie Leben es brauchte, um entstehen zu können. Eine oder mehrere der vermeintlich extremen Zufälligkeiten, die im eigenen Standarduniversum die Evolution erst ermöglicht hatten, wurden manipuliert.
    Wenn Schwerkraft ihre Wirkung verlor oder Ort und Impuls von Teilchen ebenso wie von Energie und Zeit sich nicht mehr gegenseitig bedingten und beide Größen plötzlich exakt bestimmt werden konnten, nur als Beispiel für viele Möglichkeiten, wie wirkte sich das auf die Negasphäre an sich aus? Rhodan gingen zahlreiche Überlegungen dieser Art durch den Kopf, Letztlich musste die Negasphäre ein Ort absurder physikalischer Zustände sein.
    Rhodan brannte darauf, all diese Fragen beantworten zu können. Aber womöglich würde das erst möglich sein, sobald die JULES VERNE ebenfalls die PFORTE durchflog – verbunden mit der Gefahr, nicht nur zu beobachten, sondern in das Geschehen eingreifen zu müssen.
    War das der Preis, den sie alle zahlen mussten, wenn sie ihre eigene Gegenwart retten wollten?
    „Was ist los mit dir, Perry? Welche Probleme beunruhigen dich? Momentan ist alles friedlich."
    Er hatte nicht bemerkt, dass Mondra auf ihn zugekommen war. Zögernd schaute er auf, schüttelte leicht den Kopf. „Vielleicht denke ich über Schneebälle nach", meinte er sinnend.
    „Schneebälle, die sich zu Lawinen auswachsen können?" Mondra verstand ihn sehr gut. Schon deshalb versuchte sie nicht, weiter in ihn zu dringen.
    Immerhin hatte sie den Terraner daran erinnert, dass wirklich Ruhe eingekehrt war. Vielleicht war er nach dem Attentat einfach zu misstrauisch gewesen und es gab eine einfache Erklärung für den Anschlag der To s‘amosa.
    Rhodan widmete sich wieder den Informationen. Ortung und Funk waren die Stationen, an denen momentan die Mission der JULES VERNE festgemacht wurde. Solange die Befugnis nicht erteilt wurde, Informationen aus den Datenbanken des INTAZO abzufragen, galt es eben, sich auf Umwegen mit Material zu versorgen. Es war mühsam, so vorzugehen. Eigentlich war dies nichts anderes als eine Taktik vieler kleiner Schritte und das Hoffen darauf, unerwartet doch den großen Durchbruch zu schaffen.
    Nichts würde sich ändern, solange er keinen neuen Kontakt zur Generalin
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