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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug
Autoren: Unbekannt
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angekündigt.
    „Ich weiß, wie er sich fühlt", behauptete Gucky. „Er hat noch nicht verstanden, dass er für lange Zeit von seiner Heimat getrennt sein wird. Wenn ich zurückdenke, hat es eine halbe Ewigkeit gedauert, bis ich akzeptiert habe, dass ich der letzte Ilt bin."
    „Die Situation ist ähnlich wie damals, als du dich an Bord der STARDUST II geschmuggelt hast ...", gab Rhodan zu. „Aber in Ketschuas Fall besteht immerhin der Wunsch, auf die LAOMARK zurückzukehren."
    „Bei der Schnarch-Geschwindigkeit, die sie maximal fliegen kann, wird sie ein Jahr nach uns in Tare-Scharm ankommen." Gucky griff nach der leeren Flasche Mohrrübensaft und drehte sie demonstrativ auf den Kopf. „Wenn es uns dann überhaupt noch gibt."
    „So pessimistisch kenne ich dich gar nicht."
    „Ich bin nicht pessimistisch", widersprach Gucky. „Zumindest habe ich die Hoffnung, dass du noch eine weitere Flasche spendierst. Hast du nicht etwas von zehn Pullen gesagt, die du an Bord hast schaffen lassen? Sag selbst – ist das nicht ein Grund, optimistisch zu sein?"
    Der Terraner ging zu einem kleinen Schränkchen. „Dort bewahre ich nur Dinge von Wert auf. Sachen, die mir ganz persönlich etwas bedeuten. Und deinen Saft."
    Er entriegelte die Türen, die aussahen, als wären sie aus hellem Ahornholz gefertigt. Gucky vermutete, dass es sich um ein gelungenes Imitat handelte. Echtholzmöbel waren auch in Zeiten interstellaren Handels ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten, und an Bord eines Raumschiffs waren sie noch seltener zu finden, zumal sie unter funktionellen Gesichtspunkten unpraktisch waren.
    Gucky erhaschte einen knappen Blick ins Innere des Schränkchens, als Rhodan nach einer Flasche griff.
    Täuschte er sich, oder stand darin tatsächlich neben einigen Sachen, die er nicht erkannte, eine Holoaufnahme von Mondra Diamond aus ihrer Zeit als Zirkusartistin?
    Gucky verzichtete darauf, sich die Flasche telekinetisch zu holen, sondern wartete, bis Rhodan sie ihm reichte. Er bedankte sich und ergänzte: „Ich brenne darauf, Ketschuas restliche Geschichte zu erfahren. Ihn zu bestrafen, ist wohl sinnlos. Wir müssen ihn integrieren und das Beste aus der Situation machen. Er ist nicht in feindlicher oder böser Absicht eingedrungen."
    Rhodan nickte. „Immerhin ist er Nahdistanz-Teleporter und ein angehender Meisterdieb seines Volkes. Was nichts anderes bedeutet, als dass er für uns wertvoll werden kann."
    „Mit seiner Teleportiererei ist es wohl nicht besonders gut bestellt. Man könnte ihm lediglich zugute halten, dass er in körperlich schlechter Verfassung war, als er vor uns fliehen wollte."
    „Nun", sagte Rhodan lang gezogen.
    „Dein nun verrät mir, dass du gleich eine Bombe platzen lassen wirst."
    „Was die ... Teleportiererei angeht, benötigt er einen Lehrer, und mir will kein besserer einfallen als derjenige, der mit gegenübersitzt und gerade einen köstlichen, naturreinen und unverfälschten Karottensaft genießt."
    „Weißt du, Perry", sagte Gucky atemlos zwischen zwei Schlucken, „ich habe schon lange darauf gewartet, wieder einmal als Mentor tätig zu werden."
     
    *
     
    „Du kommst diesmal allein?"
    Gucky sah sich in übertriebener Gestik um und ließ dabei seinen Schwanz wedeln. „Sieht so aus. Oder glaubst du, ich hätte Perry Rhodan in seiner Kabine vergessen?"
    „Einen Mann wie Rhodan vergisst man nicht." Ketschua setzte sich auf.
    Das improvisierte Krankenbett für Vierbeiner quietschte.
    „Pass auf, dass es nicht unter dir zusammenbricht. Für einen Jugendlichen bringst du einiges auf die Waage."
    „Ich versichere dir, dass ich noch den einen oder anderen Wachstumsschub vor mir habe."
    „Dein Anblick wird jeden Terraner an Bord an ein Tier namens Panther erinnern. Sie gehen wie ihr Laosoor auf vier Beinen, sind ebenso geschmeidig und haben ein Fell, das dem euren ähnelt. Allerdings besitzen sie weder Ohren- noch Schwanzhände. Wundere dich trotzdem nicht, wenn du derartige Vergleiche zu hören bekommst. Terraner haben es an sich, alles und jeden, was und wen sie sehen, mit irgendetwas zu vergleichen, was es auf ihrer Welt gibt."
    „Klingt ganz schön egozentrisch."
    Gucky nutzte die Gelegenheit, einen etwas härteren Tonfall anzuschlagen. „Weißt du, was für mich egozentrisch klingt? Ein naseweiser Laosoor-Bengel, der sich sogenannte Streiche ausdenkt, ohne die Folgen ins Kalkül zu ziehen!"
    Ketschua stand von der Liege auf. Er schien seinen Körper wieder vollständig unter
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