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242 - Im Fadenkreuz

242 - Im Fadenkreuz

Titel: 242 - Im Fadenkreuz
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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zurückkehren, nachdem sie die Schleusentür geöffnet hatte. Sie war keine Kriegerin.
    Der Mann aus der Vergangenheit wandte den Kopf ein wenig. Aus den Augenwinkeln sah er, dass der General hinter ihm ein paar Schritte zurück und zur Seite trat, um den Gang ins Schussfeld zu bekommen.
    Diesen Augenblick, in dem Arthur Crow in den Tunnel hinein spähte, diesen einen Moment seiner Unaufmerksamkeit nutzte Matt, um mit einem Druck auf das Tastfeld die neuen Koordinaten des Flächenräumers zu bestätigen. Sein Herz klopfte, als wollte es jeden Moment zerspringen, als das Bild auf dem Monitor ein Stück zur Seite ruckte; nicht viel, aber doch sichtbar. Er blickte wieder über die Schulter: Arthur Crow hatte nichts gemerkt.
    Und dann sah der Mann aus der Vergangenheit jemanden um die Biegung in des Ganges kommen: seine geliebte Aruula. Und er sah Crow den Driller auf sie richten.
    Bevor der General abdrücken konnte, setzte Matt alles auf eine Karte. Er warf sich herum und versuchte Crow zu erreichen.
    Doch vier Schritte Abstand waren zu viel. Zwar verzog Crow die Waffe und der Schuss ging fehl. Aber während Aruula von der Druckwelle des Sprengprojektils gegen die Wand geschleudert wurde, riss der General den Driller wieder herum und zielte auf Matts Kopf.
    Matthew Drax brach den Angriff ab und hob beide Hände. Er spähte in die Rauchwolke, die die kleine Explosion verursacht hatte. Kleine Splitter bionetischen Materials kullerten über den Boden. Es stank nach verkohltem Haar. Aruula war momentan nicht zu sehen.
    War sie verletzt? Oder gar tot? Die Ungewissheit lähmte den Mann aus der Vergangenheit. Doch dann verzog sich der Qualm. Aruulas Körper lag nicht im Gang; sie war in Deckung gegangen. Und Crow kam nicht dazu, ein weiteres Mal auf sie zu feuern. Denn er musste seinen verhassten Erzfeind in Schach halten.
    »Den Auslöser, Drax!« Arthur Crow war ungeheuer zornig. »Jetzt!«
    Matt zweifelte nun nicht mehr daran, dass der General abdrücken würde. Warum sollte er noch sein Leben schonen? Das Einzige, was ihn davon abhielt, ihn sofort zu exekutieren, war wohl die Befriedigung, Commander Matthew Drax höchstpersönlich zum Henker zu machen über die Bewohner von Waashton, seine Freunde und Verbündeten.
    Matt verfluchte den machtgierigen General. Aber er sah nun keine Chance mehr, den Schuss des Flächenräumers für die Ankunft des Streiters aufzusparen. Die neuen Koordinaten waren eingegeben. Wenn er keinen Fehler gemacht hatte, würde die Stadt verschont bleiben.
    Ob es trotzdem Opfer gab? Darüber konnte er jetzt nicht nachdenken. Wichtig war, dass dieser eine Schuss nicht auf Crows Ziel abgefeuert würde. Und wenn dieser die Neujustierung bemerkte, würde Matt es nicht verhindern können.
    Er senkte den Blick und ballte die Hände. Seine Stimme klang brüchig als er sagte: »Sparen Sie sich die Munition, Crow. Ich tue es…«
    ***
    Waashton
    »Noch dreiundzwanzig Kilometer. In zehn Minuten müssten wir bei Ihnen sein, Mr. Hacker!«, tönte Blacks Stimme aus dem Funkgerät.
    »Ich fürchte, das könnte knapp werden, Mr. Black!«, sagte Hacker.
    »Nicht so pessimistisch, Collyn, das steht Ihnen nicht! Wir probieren es einfach. Ende!«
    Seufzend schaltete Hacker das Funkgerät ab. Ratlos blickte er in die Runde seiner Männer. Alle hatten sich um das Heck des Panzers versammelt, auf dem Hacker vor dem Funkgerät saß. »Also gut«, sagte er schließlich. »Probieren wir es eben.« Er schnallte sich das Funkgerät um und sprang vom Panzer. »Du übernimmst das Kommando über den Nixon .« Er deutete auf den ältesten der zehn WCA-Kämpfer. »Ihr wartet hier, bis ich euch über Funk den Einsatzbefehl gebe. Solange rührt ihr euch nicht aus der Deckung! Verstanden?« Die Männer nickten.
    Der Panzer stand unterhalb eines Wasserfalls, etwa sechshundert Meter von Crows in den Berg gebauter U-Men-Fabrik entfernt. Die kleine Steilwand, über die das Wasser in einen Gebirgsfluss stürzte, bot einen guten Ortungsschutz.
    »Und du gehst mit mir zum Außenschott!« Diesmal deutete Mr, Hacker auf den blonden David Columbu.
    »Was habt ihr vor, Hacker?«, fragte einer der Männer.
    »Wir versuchen die Rev’rends und ihrekriegslustige Schar aufzuhalten, bis Mr. Black hier ist.« Er rannte hinunter zum Fluss, Columbu folgte ihm.
    Sie durchquerten den Wasserlauf, stiegen am anderen Ufer den Waldhang hinauf und stelzten durchs Unterholz. Bald hörten sie eine laute Stimme. Sie blieben stehen und lauschten. »Das ist
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