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2419 - Der neue Herr der SOL

Titel: 2419 - Der neue Herr der SOL
Autoren: Unbekannt
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Schlummer.
    In Wahrheit war sich Grejnscha seiner Sache keineswegs so sicher, wie er es dem Symbionten gegenüber vorgegeben hatte.
    Dass der monströse Pilot Gefallen an dem Hantelraumer fand, war gewiss nichts Schlechtes und logisch nachvollziehbar.
    Schließlich vermochte sich dieses Schiff in Hangay sehr viel zielgerichteter zu bewegen als andere Raumschiffe, einschließlich der Traitanks, die Kirmizz derzeit zur Verfügung standen. Vor allem aber grenzte er sich, indem er die goldene Hantel für seine Reisen durch die entstehende Negasphäre nutzte, noch deutlicher von der ungeliebten Verwaltung in der Dienstburg SIRC ab.
    Hier lag allerdings auch schon das Problem. Die Stewards gehörten zu SIRC.
    Bis jetzt hatte Kirmizz sie als Konversationspartner geduldet.
    Nun aber ...
    Grejnscha betrachtete sein widerlich schleimiges, im Schlaf zuckendes Anhängsel. Der Kih erfüllte seine ihm zugedachte Aufgabe brav, das stand außer Frage. Trotzdem verfluchte ihn Grejnscha Dutzende Male am Tag. Der Wunsch nach einem hochwertigeren, intellektuell ebenbürtigeren Widerpart war ihm alles andere als fremd.
    Und Kirmizz hatte soeben einen solchen gefunden. Unübersehbar faszinierte ihn dieser Terraner namens Tekener.
    Ein Gegenüber von beträchtlichem Niveau und Format, noch dazu relativ unsterblich, dank eines von einer Superintelligenz verliehenen Zellaktivatorchips!
    Kein Wunder, dass der Pilot nicht die Stewards als Begleitung zu seinem Inspektionsrundgang durch die leeren Räumlichkeiten MINATERGS mitgenommen hatte, sondern ihn ...
    Wie er es auch drehte und wendete, Grejnscha sah sich gezwungen, die Einschätzung seines Symbionten zu bestätigen.
    Verdammt, dachte er. Das endet böse.
     
    *
     
    Erst bei Unterschreitung der Grenze von einem Kilometer verlor das Diffusorfeld, welches das zukünftige Herz VULTAPHERS vor jeder genauen Beobachtung verbarg, seine Wirkung.
    Übergangslos trat sein wahres Aussehen zutage: Unzählige golden schimmernde Gewölbehauben bedeckten die Außenhülle der grob kugelförmigen Konstruktion. Sie besaßen eine annähernd rechteckige Grundfläche mit einer Seitenlänge von jeweils etwa zweieinhalb Metern; nach oben hin liefen sie in eine Kappe mit gerundeten Kanten aus. Insgesamt ergab sich eine Struktur, jener eines Maiskolbens vergleichbar.
    Die Gewölbehauben überzogen die Oberfläche nahezu lückenlos. Nur an einer Stelle gab es eine Einbuchtung, die Tek an ein klaffendes Maul erinnerte.
    Darin befand sich eine freie Fläche, eindeutig als Landefeld gedacht, wenngleich nur knapp dreißig Meter durchmessend.
    „Mit der SOL wirst du hier nicht parken können", sagte er zu Kirmizz.
    „Sobald MINATERG in Betrieb geht, benötige ich euer Schiffchen nicht mehr", antwortete der blaue Hüne emotionslos.
    „Genau das bereitet mir zugegebenermaßen Sorgen. Was wird dann aus uns?"
    „Ich könnte euch TRAITOR zur Aufnahme als neue Angehörige der Kolonne empfehlen und das Hantelschiff als Einheit für Sonderaufgaben. Vorausgesetzt, ihr leistet bis dahin, was ich von euch verlange."
    Angesichts des noch nicht feststehenden Zeitpunkts seiner Abberufung aus Hangay erwäge er sogar, sagte der Pilot, während sie in eine Schleusenanlage einschwebten, die SOL aufzurüsten. Er habe bereits zusätzliche Hyperkristalle aus Kolonnenbeständen angefordert.
    „Mit ausreichend Salkrit sollten die Engpässe beseitigt sein und alle drei eurer speziellen Triebwerke einsatzfähig werden."
    „Salkrit?" Diese Bezeichnung hatte Tekener noch nie gehört.
    „Ihr nennt es T-Exagonium."
    „Ah ja."
    „Damit sollten wir eine in der Praxis nicht mehr begrenzte Reichweite gewinnen."
    „Wie erfreulich."
    Die Kugelschale der Station war 75 Meter dick, erinnerte sich Tek an die Daten, die Atlan und Mondra Diamond über MORHANDRA geliefert hatten. Auch im Inneren glich MINATERG der Beschreibung. Ein kugelförmiger Hohlraum, knapp über einen Kilometer durchmessend, nahm den größten Teil in Anspruch.
    Im exakten Zentrum befand sich eine vergleichsweise winzig wirkende Miniatursonne. Hunderte blauweiße Lichtbögen erstreckten sich zu knorrigen, an die Form einer Wirbelsäule erinnernden Empfangspolen entlang der Innenwandung.
    „Eine sehr weit fortgeschrittene Anlage zur Zapfung von Energie aus einem übergeordneten Kontinuum, über alle Strangeness-Barrieren hinweg", erklärte Kirmizz. „Die Aggregate ringsum sind in Kompaktkonstruktion ausgeführt. Hierin wird die Energie umgeformt und moduliert, bis sie zu
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