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2417 - Sklave der Maschinen

Titel: 2417 - Sklave der Maschinen
Autoren: Unbekannt
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einen eigenen Namen für sie. Sie nannten sie Hangay. Sie war, das erfuhr Alomendris aus dem interstellaren Funkverkehr, erst vor ganz kurzer Zeit aus einem anderen, sterbenden Universum an diesen Ort versetzt worden. Er spürte es an der in Spuren vorhandenen Strangeness-Strahlung, dem „Geruch" der anderen Räume, in die selbst seine empfindlichen Sinne nicht reichten.
    Alomendris wählte Hangay zu seinem neuen Domizil. Dieses Mal verteilte er sich und seine Kernwälder auf insgesamt 126 Welten, in der neuen Galaxis. Seine Absicht war, durch diese Dekonzentration schwerer aufzufinden zu sein.
    Die alte Angst blieb ihm, auch wenn es die Erish Vikhtold allem Anschein nach nicht mehr gab. Wer wusste aber zu sagen, ob nicht die nächste Macht nicht noch viel schlimmer sein würde ...
    Alomendris wollte vorerst überhaupt keinen Kontakt mehr, ganz egal mit wem.
    Die Weißen Herren waren unwiederbringlich fort. Ein „Ersatz" für sie hätte nur wie sie sein dürfen. In Hangay aber konnte er keine Lebensform feststellen, die mit ihm auf einer Stufe gestanden hätte. Es gab eine Vielzahl raumfahrender Völker, die jedoch allesamt ihre Probleme hatten, sich in ihrem neuen Umfeld zu orientieren. Sie kämpften ihre eigenen kleinen Kämpfe – und er wollte ganz bestimmt keine solche mehr haben.
    Der Wald begann, in sich selbst zu versinken. Seine 125 „Kinder" verwuchsen in den Bedingungen ihrer jeweiligen Welt und passten sich an, entwickelten sich weiter, ohne jedoch die Bindung untereinander ganz zu verlieren. Sie drosselten alle Kontakte untereinander auf Sparflamme und tauschten nur das Nötigste aus.
    Alomendris versuchte, weiter zur Ruhe zu kommen. Dort, wo er sich niedergelassen hatte, gab es keine Haupthandelsrouten der einheimischen Völker. Man ließ ihn in Ruhe, und er störte seinerseits niemand. Er hatte keinerlei Interesse an Machtspielchen und den so genannten Realitäten. Er lebte und ließ leben. Seine abgestorbenen Teile verrotteten am Boden und gaben dem Jungen, Nachwachsenden neue Kraft und neuen Boden. Der Wald lebte aus sich selbst heraus und wollte nur noch er selbst und von keinem anderen Wesen mehr abhängig sein.
    So vergingen die Jahre, und niemand „da draußen", in Hangay und in den umliegenden Regionen des Universums, ahnte, dass mitten unter ihnen eine uralte Wesenheit dahindämmerte, die einmal kosmische Geschichte geschrieben hatte.
    Dass sich um ihn herum etwas änderte, merkte der Wald erst, als sich Hangay bereits zu schließen begann. Eine Mauer war plötzlich um die Galaxis. Die Bewohner der Insel nannten sie den „Grenzwall Hangay".
    Alomendris begann zu erwachen und rollte seine Fühler aus. Er ertastete Fremdes, das ihn erschrecken ließ. In den wenigen Jahren seines Dämmerns, musste er feststellen, hatte sich etwas in Hangay niedergelassen, das ihn, der Xybane kennen gelernt hatte, in Schrecken und Entsetzen erstarren ließ. Es war böser und negativer als selbst jene Superintelligenz.
    Die Myriaden von Schiffen, die sich über Hangay ergossen, der ganze technologische Aufmarsch und die, die sich dahinter verbargen, nannten sich zusammengefasst Terminale Kolonne TRAITOR.
    Das aber, was als geistiger Hauch, als dunkle Seele des leibhaftigen Chaos die Bewegungen der Kolonne leitete, nannte sich KOLTOROC – eine negative Superintelligenz, unsagbar finster und kalt.
    Und es kam weitaus schlimmer. Als der Wald die neue Erkenntnis geistig noch gar nicht ganz verarbeitet hatte, entstand bereits eine zweite Barriere in der Galaxis Hangay. Sie isolierte das Zentrum und damit den einen Teil des Waldes, der sich in diesen Regionen niedergelassen hatte, gedacht als „Ohr" zu den dortigen Zivilisationen, einer ungewollten, aber notwendigen Horchstation, die Alomendris rechtzeitig melden sollte, was sich im Zentrum eventuell an für ihn Bedrohlichem tat.
    Doch dazu war es bereits viel zu spät.
    Der Kernwald war in der Kernzone Hangay isoliert und gefangen. Selbst wenn er es gewollt hätte, hätte er den Wall nicht durchdringen können.
    Nur die mentale Verbindung bestand nach wie vor, und was Alomendris von seinem „Kind" erfuhr, überstieg alles, was er je an Grausamem erlebt hatte; alles, was er sich in den schlimmsten Albträumen hätte vorstellen können.
    Alomendris sank wieder vollkommen in sich zusammen. Er wusste, dass er den verlorenen Kernwald mental ebenfalls erreichen konnte, aber sollte er das? War es gut, dies überhaupt nur zu versuchen?
    Die übrigen Wälder berieten
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