Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zentrale-Besatzung.
    ESCHERS Berechnungen erwiesen sich als fehlerlos. ARAMIS’ Plasmakommandant und die übrigen Rechner hielten das Geschwader zusammen. Katalon Park pilotierte es mit schlafwandlerischer Sicherheit bis zur letzten Stabilzone unmittelbar am inneren Rand der tückischen Barriere.
    Nachdem sie die Linearetappe beendet hatten und im Einsteinraum rematerialisiert waren, trieben die RICHARD BURTON und ihre Begleitschiffe mit halber Lichtgeschwindigkeit Restfahrt aus dem Grenzwall heraus und auf die Hauptebene der Galaxis Hangay zu.
    Sie hatten es vollbracht.
    Sie waren durch.
     
    EPILOG
     
    Der Ruf aus der Sonne Ich bin viel zu alt und abgebrüht, um in Triumphgeschrei auszubrechen.
    Stolz, das gebe ich zu, war ich schon.
    Weniger auf mich selbst – meine Widerstandskraft verdanke ich dem Aktivatorchip, einem Geschenk der Superintelligenz ES – als auf meine Mannschaft.
    Alle hatten ihr Möglichstes gegeben, viele noch mehr. Und was am meisten zählte: Wir hatten keine Todesopfer zu beklagen. Amanaat-Marmeen meldete aus der Hauptmedostation, dass die Krise allmählich abklang.
    Die Morann-Wanderpflanze sah mitgenommen aus, welk hingen die hellgrünen Blätter ihrer Fangklappe herab. Sie versicherte jedoch, dass sie sich ebenso spürbar zu erholen beginne wie der Rest der Besatzung.
    Das bestätigte ESCHERS Aussage, dass wir endlich wieder konventionell befliegbares Gebiet erreicht hatten. Der Grenzwall Hangay mit dem Diskontinuum und seinem verhängnisvoll lückenhaften Psionischen Netz lag hinter uns.
    Eine Verschnaufpause war uns jedoch nicht vergönnt. Kaum hatte Oberstleutnant Hylmor von Port Teilhard am ersten Funkpult sein Bewusstsein wiedererlangt, da musste er schon Feindortung verkünden.
    Fünf Traitanks der Terminalen Kolonne waren in Flugrichtung aufgetaucht und versperrten uns den Weg.
     
    *
     
    Mittlerweile hatten wir uns orientiert.
    Wir befanden uns im Sektor Rosaki, quasi „gegenüber" dem Sektor Gan, auf der anderen Seite des Grenzwalls. Wenige Lichtjahre entfernt leuchtete eine einzelne, orangefarbene Sonne, die in den uns vorliegenden Sternkatalogen Hangays unter dem Namen Enudir Omage als planetenlos verzeichnet war.
    Tasterimpulse der Traitanks trafen uns.
    Gleich darauf begannen die fünf feindlichen Schlachtschiffe Signale auf Kolonnen-Funkfrequenz auszusenden.
    Da wir offensichtlich sowieso entdeckt waren, befahl ich, aktive Ortung einzusetzen. Das Ergebnis, das Hylmor vermeldete, ließ nicht nur mir die Nackenhaare zu Berge stehen.
    An der ein halbes Lichtjahr entfernten Position, wo wir aus dem Grenzwall gekommen wären, hätten wir die Anweisungen des Raum-Zeit-Routers bis zum Schluss befolgt, wartete eine Flotte von rund 14.000 Traitanks. 29 komplette Chaos-Geschwader zu je 484 Einheiten.
    Ich empfand weder Befriedigung, weil meine Einschätzung richtig gewesen war, noch fühlte ich mich geschmeichelt angesichts der gewaltigen Streitmacht, die TRAITOR wegen gerade einmal acht Grenzbrechern aufbot. Es war mir auch herzlich egal, ob die fünf Traitanks, die soeben auf uns zuflogen, nur per Zufall direkt in unserem Kurs operierten.
    Unzweifelhaft hatten sie die Flotte über unseren Ankunftsort in Kenntnis gesetzt. Uns blieb nicht viel Zeit. Sie gingen unverzüglich in Gefechtsformation.
    Ich rannte, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe von der Galerie zum COMMAND-Level hinunter. Vorbei an den Wissenschaftlichen Stationen, den derzeit unbesetzten Pulten für Hangarstatus, Beiboote und Landungsmanöver, zum Feuerleitstand.
    Jifir Jira Jyzü, wegen ihrer alliterativen Namen „Triple-Jay" genannt, kam gerade wieder zu sich. Die Jülziish war noch reichlich desorientiert. Ein ums andere Mal wischte sie sich mit den siebenfingrigen Händen über den blassrosa, von einem bläulich violetten Muster überzogenen Tellerkopf, um ihre vier verklebten Augen freizubekommen.
    „Ich übernehme", rief ich. „Zielerfassung auf meinen Holo-Sektor!"
    Inmitten der Zentrale, deren Grundriss einer Halbellipse von vierzig Metern Länge und Breite entsprach, wuchs der siebzehn Meter hohe, aus einer fünf Meter tiefen Kuhle projizierte Haupt-Hologlobus empor. Die Hyperinpotronik blendete auf meiner Seite ein Raster mit vier mal vier Fenstern ein, welche in verschiedenen Auflösungen die Positionen der fünf Feindschiffe sowie den aktuellen Status der Schiffsverteidigungssysteme darstellten.
    Gelobt sei die mehrfach redundante, robuste Ausführung der BURTON!, dachte ich – oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher