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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay
Autoren: Unbekannt
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war es mein Extrasinn?
    Die Paratrons unserer nach wie vor eng beisammen fliegenden Schiffe waren einsatzbereit, desgleichen die Paros-Schattenschirme. Der zusammengeschaltete LPV stand noch, sodass ich alle Schirme auf einmal hochfahren konnte.
    Aus Sicht der Traitanks verwandelten wir uns in einen unscharfen, flimmernden, dreidimensionalen Schatten, der anderen Körpern oder Impulsen keinen Widerstand mehr entgegenbrachte, da er in einen höhergeordneten Zwischenzustand entrückt worden war. Konventionelle Waffen, sogar die mörderischen Potenzialwerfer der Terminalen Kolonne mit ihrer in erster Linie gravitationellen Wirkung, stellten für ein Schiff im Schatten-Modus keine Gefährdung dar.
    Die beiden VRITRA-Kanonen der BURTON hingegen kosteten zwar bei jedem Feuerstoß eine gewaltige Menge an Energie, insgesamt pro Sekunde 4,05 mal zehn hoch fünfzehn Watt, die von je fünfzehn Daellian-Meilern aufgebracht wurden.
    Dafür erzielten sie aber auch Wirkung.
    Perry Rhodan hätte in seiner typisch terranischhumanistischen Art vielleicht von Mord gesprochen, denn die Kolonnen-Schlachtschiffe hatten nicht die Spur einer Chance. Ich jedoch wartete, bis die fünf Traitanks auf Kernschussdistanz von eineinhalb Millionen Kilometern heran waren, dann fegte ich sie aus dem All.
    Ich nahm keine Gefangenen. Ich feuerte, bis nichts mehr übrig war. Allein auf diese Weise war die Flucht unseres Geschwaders hundertprozentig abgesichert.
    Gerade wollte ich Domo Sokrat bitten, bei der Programmierung einer Linearetappe zu assistieren, die uns so weit als möglich von hier wegbrachte, da ereilte uns eine Folge von Hyperfunk-Richtimpulsen.
    „Peilsignale", präzisierte Hylmor von Port Teilhard. „Sie entspringen exakt dem Ortungsschatten der Sonne Enudir Omage.
    Wir werden von Unbekannten zu ihrem Standort in der Sonnenkorona gerufen. Keine Identifikation, keine nähere Erklärung."
     
    *
     
    Da aktive Tasterimpulse ausblieben, nahm ich die Existenz mindestens eines Ortersatelliten ganz in der Nähe an, der die Sichtung unseres Pulks eben an eine Zentralstelle weitergegeben hatte.
    Mit dem Erscheinen des Hangay-Geschwaders an diesem Ort hatte keiner rechnen können. Andererseits setzte niemand so mir nichts, dir nichts Ortungssatelliten im Halo einer Galaxis aus. Es sei denn, die unbekannte Partei wollte just an diesem Ort das Geschehen beobachten, ohne selbst erkannt zu werden.
    Was nun? Sollten wir die mysteriöse Einladung annehmen?
    Ergriffen wir die Flucht, würden wir vielleicht nie herausfinden, wer uns kontaktiert hatte, und verloren einen möglichen Verbündeten. Oder wir flogen Enudir Omage an, mit der relativ hohen Wahrscheinlichkeit, dort für eine Weile festzusitzen oder einem möglichen Gegner in die Hände zu fallen. Und mit dem gar nicht mal so geringen Risiko, von Traitanks aufgestöbert zu werden, falls diese ernsthaft zu suchen begannen.
    Jede Sekunde könnte der Entsatz für die abgeschossenen Feindschiffe eintreffen, dieses Mal gewiss mehr Einheiten als die vernichteten fünf – schlimmstenfalls alle 14.036!
    Andererseits ... In der Sonne wartete gewiss kein Traitank oder ein anderes Fahrzeug TRAITORS. Einheiten der Kolonne wären unverzüglich auf den Plan getreten und hätten den fünf unter Feuer befindlichen Schlachtschiffen beigestanden.
    Wer immer uns angefunkt hatte, musste also ein Feind der Kolonne sein. Kunststück – dies galt wohl für praktisch jedes Raumschiff in Hangay, das nicht zu TRAITOR gehörte. Also für Angehörige aller alten Völker ...
    Ich entschied mich, abermals va banque zu spielen.
     
    *
     
    Die Gegenseite wusste, dass wir über leistungsfähige Fernflugtriebwerke verfügten. Anders hätten wir den Grenzwall nie durchdringen können.
    Man würde also davon ausgehen, dass wir uns abgesetzt hatten, irgendwohin ins Innere der Galaxis – und hoffentlich nicht auf die Idee kommen, ausgerechnet im Nahbereich des Tatorts eine langwierige Suche zu beginnen.
    Mein Logiksektor blieb stumm, also lag ich nicht völlig daneben.
    Ich erteilte Befehl, die orange lodernde Sonne anzusteuern. Da die Einzelschiffe inzwischen wieder ausreichend bemannt waren, ließ ich den Verbund auflösen. Der Emotionaut hatte genug Schwerarbeit geleistet, und im Konfliktfall waren wir getrennt schlagkräftiger.
    Die RICHARD BURTON, ATHOS, PORTHOS, ARAMIS sowie ihre Tender bewältigten mit einem kurzen Linearmanöver die Distanz von etwas mehr als sechs Lichtjahren bis Enudir Omage. Alle Einheiten
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