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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay
Autoren: Unbekannt
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ein Nichts dar, eine Handvoll lächerlicher Nussschalen, allzu leicht verloren in der Unendlichkeit des Alls.
    Dennoch erfüllt uns Zuversicht. Oder zumindest Trotz, und die typische Selbstüberschätzung, mit der die Terraner schon vor drei Jahrtausenden, angeleitet von Perry Rhodan, nach den Sternen gegriffen haben.
    Wobei wir, wage ich stellvertretend zu behaupten, uns nicht bloß als Vorkämpfer der LFT verstehen; sondern als Speerspitze der gesamten Milchstraße.
    Mögen die diversen Machtblöcke untereinander noch so zerstritten sein – die Invasion der Terminalen Kolonne TRAITOR hat sie alle hart getroffen, ausnahmslos. Und die Negasphäre, deren Entstehung dieser übermächtige Feind herbeiführen will, bedroht die nackte Existenz sämtlicher Völker.
    Deshalb sind unsere Schiffe beileibe nicht nur mit Menschen oder sonstigen Lemurer-Abkömmlingen bemannt. Die Herkunft ist unwichtig, nur die Qualifikation zählt. Jeder Einzelne hat sich freiwillig entschlossen, das Wagnis einzugehen, hat ein langwieriges, knallhartes Ausleseverfahren durchlaufen und letztlich bestanden. Tausendfach gesiebt, stellen die Besatzungsmitglieder und übrigen Teilnehmer dieser Expedition das Beste dar, was die Liga Freier Terraner aufzubieten vermag.
    Ich, der Langweiler, bin stolz und dankbar, einer von ihnen zu sein. Ich werde mich nach Kräften bemühen, zum Gelingen dieser Unternehmung beizutragen.
    Mein Name: Trim Marath.
    Mein Ziel: Hangay.
     
    1.
     
    Verstohlenes Rendezvous
     
    Aus dem Nichts, im Nirgendwo, entstand ein künstliches Gebilde.
    Annähernd kugelförmig, durchmaß es zusammen mit dem Ringwulst, der es auf Äquatorhöhe umgab, 120 Meter. Sein Volumen betrug exakt 594.265 Kubikmeter, die Masse 381.227 Tonnen.
    Das Beiboot – denn um ein solches handelte es sich – war einer von einhundert Leichten Kreuzern, die den Leerraum zwischen den Galaxien gemeinsam mit ihrem Trägerschiff RICHARD BURTON überwunden hatten. Seine volle Bezeichnung lautete RB-KR-81 (Offensiver Aufklärer Typ MERKUR), Eigenname WOLF.
    An Bord befanden sich bloß siebzig Personen. Nicht einmal ein Drittel wurde regulär benötigt, um diesen Auftrag auszuführen. In Anbetracht des äußerst heiklen Moments verfolgte jedoch die gesamte Mannschaft, hellwach und angespannt, den Fortgang der Ereignisse.
    Die WOLF war während des Orientierungsstopps nach der vorletzten Überlicht-Etappe aus ihrem Hangar ausgeschleust worden. Mit dem folgenden Linear-Manöver hatte sie sich quasi an die Spitze des Geschwaders gesetzt und war vor allen anderen Schiffen im Normalraum rematerialisiert, um die Lage zu sondieren.
    Fürs Erste schien keine unmittelbare Gefährdung zu bestehen. Alles ruhig. Das Schrillen der Alarmsirenen blieb aus. Nahezu gleichzeitig atmeten siebzig Leute auf.
    Major Yoko Kawayama, eine zierliche, scheu wirkende Venusgeborene, die es trotz ihres geringen Alters von 38 Jahren zur Kommandantin sowohl der WOLF als auch der neunten Kreuzerflottille der BURTON gebracht hatte, nahm die in kurzen Abständen eintreffenden Status-Meldungen ihrer Crew entgegen.
    „Alle Systeme klar."
    „Triebwerke bei voller Funktionstüchtigkeit desaktiviert."
    „Diskretion gewährleistet: Rücksturz ins Einstein-Kontinuum erfolgte mit geringstmöglicher Erschütterung."
    Zwar blendete die Bordpositronik alle relevanten Daten auch am Kapitänspult ein, aber Kawayama bestand auf Check, Re-Check und mündlicher Bestätigung.
    Sie gehörte einer Generation an, die unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz ausgebildet worden war und daher Anzeigen erst nach mehrfacher Kontrolle vertraute.
    Außerdem musste hier, in relativer Nähe zu den Anomalien Hangays, erst recht mit Fehlfunktionen gerechnet werden.
    Nicht zuletzt besaß das Ritual eine Stress mildernde Wirkung.
    „Galaktonautische Position korrekt."
    „Restfahrt neunundvierzig Komma neun neun Prozent Licht."
    „Emissionen aufs Minimum reduziert."
    „Abschirmungen stehen wie eine Eins."
    Die Kommandantin warf ihrem für die Schutzschirmfelder zuständigen Waffenmeister wegen seines unnötigen Kommentars einen scharfen, tadelnden Blick zu. Dann fragte sie: „Ortung?"
    Selbstverständlich erfolgte diese rein passiv. Aktive Taster-Impulse hätten von der Gegenseite angemessen werden und die WOLF verraten können.
    „Keine Feindeinheiten im kritischen Erfassungsbereich. Allerdings machen sich auch unsere Freunde rar. Dabei sind wir praktisch auf die Minute pünktlich."
    Yoko erwog, den
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