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2404 - Versteck am Black Hole

Titel: 2404 - Versteck am Black Hole
Autoren: Unbekannt
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nach einem solchen Angriff nicht mehr, ausgelöscht für immer. Dennoch rückte Phariske-Erigon nicht vom eingeschlagenen Weg ab.
    Wohin dieser Weg führen würde und weshalb die Traitanks in die Galaxis gekommen waren, wussten nur wenige Eingeweihte, allen voran die Prinzipa ARCHETIMS – Generalin Kamuko.
    ARCHETIM gehörte zu einer Reihe von Superintelligenzen, die seit ungefähr eineinhalb Jahrtausenden in Tare-Scharm gegen die Entstehung einer Negasphäre kämpften – offensichtlich mit einigem Erfolg, sonst wären als Reaktion niemals Traitanks in eine 45 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis geflogen, um dort eine neue Front aufzumachen.
    Obwohl Kamuko Heimvorteil genoss, war es ihr bislang nicht gelungen, des Problems Herr zu werden.
    Dafür war die Galaxis zu groß, bot zu viele Angriffspunkte für eine Organisation der Vernichtung, wie die Pressor-Garde eine war. Wie aus dem Nichts erschienen die schwarzen Disken, säten Tod und Vernichtung und waren wieder verschwunden, ehe das SYSTEM mit ausreichender Truppenpräsenz vor Ort war.
    Vieles wäre leichter gewesen, hätte Kamuko 680.000 Einheiten des GESETZES-Trecks in den Kampf gegen die Traitanks schicken können. Aber das würde der Pressor-Garde nur in die Hände spielen, es würde ARCHETIMS Plan gefährden. Nur die Superintelligenz selbst konnte über die Einheiten des Trecks verfügen, nur sie konnte einschätzen, wo sie besser eingesetzt waren.
    Aber ARCHETIM schwieg, denn obwohl seit Langem nach Phariske-Erigon zurückgekehrt, „schlief" die mächtige Wesenheit, ruhte sich aus, schöpfte neue Kraft, regenerierte sich von dem aufreibenden Kampf in Tare-Scharm. Der einzige Ort, der sich hierfür eignete, war Phariske-Erigon, das Reich des Friedens, der Hort des Glücks, die Welten und Sonnen des SYSTEMS, jenes demokratischen Verbunds der 15 wichtigsten Völker der Galaxis. ARCHETIM hatte den stellaren Weiten einst, vor vielen Jahrtausenden, den Weg zu Frieden und Kooperation gewiesen und bildete seitdem die höchste moralische Instanz der Galaxis.
    Generalin Kamuko wusste, welche Ehre ihr zuteilgeworden war, als sie aus den Reihen von ARCHETIMS Dienern zur Prinzipa erhoben worden war. Und sie wusste, wie sehr alles, woran sie glaubte und wofür sie stand, letztlich von ihr abhängig war. Sie schuldete es ARCHETIM, dem Retter ihres Volks. Sie schuldete es Billionen Lebewesen, nicht zu scheitern.
    Mit jedem Toten wuchs diese Schuld.
    Wenn es ihr nicht gelang, dem Sterben Einhalt zu gebieten, würde sie daran zerbrechen.
    Kamuko erreichte das grellweiße Feld von vier Metern Höhe und zwei Metern Durchmesser. Einen kurzen Augenblick starrte sie auf die Oberflächenstruktur, die sie an Watte erinnerte, dann tat sie den entscheidenden Schritt in den Vorhang aus Energie.
    Für einen Moment schwebte sie im Nichts, im nächsten berührte ihr Fuß bereits wieder den Boden, diesmal im hinteren Teil des Schaltzentrums.
    Im großen Saal des höchsten Turms der Treck-Zentrale arbeiteten Hunderte Techniker und Wissenschaftler des SYSTEMS in verschiedenen Abteilungen. Zusammen mit den Funkern an ihren Terminalstraßen koordinierten sie die Versorgung und Instandhaltung des GESETZES-Trecks – angesichts der enormen Größe der Flotte keine leichte Aufgabe. Die Logistik von 680.000 Schlacht- und Kampfschiffen, die sich am Oa-System versammelt hatten, wurde sogar erschwert durch den Umstand, dass niemand wusste, wie lange sie hier ausharren mussten, wann ARCHETIM sich melden und das Zeichen zum Aufbruch geben würde.
    Kamukos hellgrüne Augen wirkten wie Leuchtfeuer, sie zog aller Blicke auf sich: Schohaaken, Barynkher, Ex-Hattayehh, Habbanuu und andere Angehörige der Völkergemeinschaft des SYSTEMS warteten auf ihre Entscheidungen.
    „Statusberichte auf meine Station!"
    Sofort wandten sie sich ab und ihren Aufgaben zu. Die sonore Stimme der Generalin, die klaren, präzisen Befehle, die geradezu greifbare Aura der Selbstsicherheit, all das flößte Vertrauen ein, gewann ihr Sympathien und Loyalität.
    Folsson Brack erhob sich und neigte den Kopf zum Gruß. Sie blieb in ein paar Schritten Entfernung stehen, um nicht übertrieben stark auf ihren schohaakischen Stellvertreter herabsehen zu müssen. Brack war nur etwas mehr als halb so groß wie sie, ein zerbrechlich wirkender Mann mit ockerfarben geschuppter Haut. Das Haar auf seinem Kopf glich dickem Stroh von dunkelgrüner Farbe, ein krasser Gegensatz zu dem fein geschnittenen Puppengesicht
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