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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit
Autoren: Unbekannt
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blickte von erhöhter Position auf das Clateaux der Zeiten, einen quadratisch angelegten Komplex am Südrand von Oaghon. Zwischen den Pyramiden, die das Clateaux begrenzten, erstreckten sich Parks, Speisehäuser, Bibliotheken, das alles von Pilgern erfüllt – sowie die Terrassen und Wandelgänge, die die Geschichte ARCHETIMS dokumentierten.
    Der Aufruhr, der die Stadt erfüllte, ging am Clateaux spurlos vorbei.
    An diesem Ort herrschte Stille. Ein Vogelschwarm zog über ihre Köpfe, und Rhodan konnte ihre Schwingen schlagen hören.
    Mondra Diamond suchte unruhig den Horizont ab, wechselweise mit einer Mikrooptik und dem Orter ihres Multifunktions-Armbandes. „Nichts zu sehen", befand sie. „Aber Kamukos Leute tauchen bald hier auf."
    Gucky starrte angestrengt ins Nichts.
    Der Ilt sondierte telepathisch die Umgebung.
    Rhodan versuchte nach wie vor sein Glück mit dem Funkgerät – ohne Antwort von der VERNE und in der Hoffnung, das schwache Signal möge im Äther der Millionenstadt eine Weile untergehen. Die Armbandorter zeigten haufenweise energetische Aktivität, vom Landeplatz des Schiffes, das meiste fünfdimensional. Die Kapazität der Kleinstgeräte reichte für Details nicht aus.
    Klar war nur, ihr Raumer existierte noch, und er befand sich noch am Landeplatz. „Möglich, dass wir die VERNE raushauen müssen", sagte Gucky mit geschlossenen Augen. „Hör lieber auf zu funken, Perry, Kamukos Leute peilen uns sonst an. Wir teleportieren einfach Richtung Raumhafen und sehen uns die Lage ..."
    „Nein, Kleiner! Da suchen sie zuerst!"
    Am Landeplatz des Schiffes explodierte auf einmal die Aktivität.
    Ein energetisches Gewitter jagte über den Raumhafen, EMP-Schläge legten in Sekunden halb Oaghon lahm, und Rhodan sah, dass sich der Himmel in Richtung Nordwesten in blauen und goldenen Lichtkaskaden färbte. Alarmsirenen heulten. Katastrophenalarm für die Bevölkerung, nur unten am Clateaux wurde nicht ein Schritt verändert. Das Clateaux war unzerstörbar, hieß es, und die Pilgerschaft vertraute seiner Sicherheit.
    Ein infernalisches Donnern kam von Nordwesten.
    Der Lärm flaute ab, für die Dauer einiger Sekunden, steigerte sich dann jedoch zu einem tieffrequenten Beben, das Rhodans Hosenbeine flattern ließ. „Da sind sie!", brüllte Mondra. „Da ist die VERNE!"
    Am Himmel stieg eine grellgrün strahlende, elliptische Kontur von gewaltiger Größe auf – die JULES VERNE im Schutz der HÜ-Schirme.
    Eine Bö zerrte an den Körpern, als Vorbote des Weltuntergangs, der sich in wenigen Sekunden ereignen würde.
    Rhodan hatte im selben Moment Funkkontakt. „Gucky", übertönte er das Donnern, „mach dich bereit! Ich sende ihnen ein Peilsignal!"
     
    *
     
    Die VERNE näherte sich dem Süden der Stadt.
    Guckys Teleportersprung führte durch eine Strukturlücke im Schirm, zunächst in einen Hangarsaal des Schiffes und mit dem zweiten Satz direkt in die Zentrale. Rhodan hielt sich mit Erklärungen nicht auf. Keine Zeit für Händedrücke und Hallo. Er nahm seinen Platz auf dem COMMAND-Podest ein. Icho Tolot rückte in den Hintergrund. „Wie sieht der technische Zustand aus?"
    „Elmsfeuer und Aureolen weiterhin vorhanden", verkürzte Ahakin. „Zahlreiche Systeme sind noch nicht wieder instand gesetzt. Und wir haben keine Paratrons zurzeit! Ansonsten nicht schlecht."
    „Kann das Schiff in den Hyperraum?"
    „Negativ. Metagrav ist nicht im Überlicht-Modus verfügbar."
    „Linearraum?"
    „Kein Problem. Die Hawk-Aggregate sind in Bestzustand. Aber was soll die Frage, Perry? Selbst mit intakten Maschinen kommen wir nie ungehindert in den Weltraum hoch. Geschweige denn auf Überlicht."
    Eine Ordonnanz reichte Rhodan seinen SERUN. Er nickte nebenbei – „Danke!" – und streifte den Anzug über.
    Ahakin legte eine Darstellung des Systems auf den Hologlobus: Die Wachforts warteten im Orbit, jedes mit einem Lichtsignal entsprechend seiner mutmaßlichen Feuerkraft und Reichweite. Hinzu kamen 680.000 Einheiten des Trecks des GESETZES, die flottenweise Fahrt aufnahmen und sich der Bahn des Planeten Oaghonyr näherten.
    Der Weg von der Oberfläche in den Orbit brauchte zehn Sekunden. Die weitere Beschleunigung, mit 1120 Kilometern pro Sekundenquadrat auf halbe Lichtgeschwindigkeit, dauerte 134 Sekunden.
    Mehr als Zeit genug, das Schiff zu stellen.
    Egal wie groß die Überraschung für die Gegenseite war.
    Die VERNE saß auf Oaghonyr fest.
    Sobald sie versuchten, die Planetenoberfläche zu verlassen, wurden sie
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