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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt
Autoren: Unbekannt
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Frau verstehen zu können. „Unmöglich", sagte die Frau. „Bondewik, Abumir und Rollo sind irgendwo verschollen. Sie alle feiern im Bacchanal.
    Du verstehst?"
    „Dann verbinde mich sofort mit einem der Unteren Räte, verflucht noch mal!
    Irgendjemand muss doch im Dienst sein ..."
    „Ich enttäusche dich nur ungern, Strombeuter. Die Herrschaften waren der Meinung, dass es während der Feiertage keine wichtigen Entscheidungen zu treffen gäbe. Bis auf mich und drei meiner Kollegen haben sich alle abgemeldet." Die Frau lachte. „Wenn du meinst, dass ich dir irgendwie helfen kann ..."
    Eine Sekretärin. Das also war die einzige verfügbare 'politische Repräsentantin während des Bacchanals.
    Filicut unterbrach die Verbindung.
    Apumirs Stuhl war indes zur Rampenschleuse vorgeschoben worden, begeistert gefeiert von den anwesenden Inkar-Durnern, die reihenweise Petrogisch schluckten, lutschten, tranken.
    Denk nach, spornte sich Filicut an, denk nach!
    Die Zahl 3556 kam ihm in den Sinn. Die Kennung des Durn-Polizisten, der die mit Petrogisch zugedröhnte Ärztin ihres Amtes enthoben hatte.
    Die Durn-Polizei?
    Sie würde nicht eingreifen. Es war jedermanns Recht, sich auf die Suche nach Lemur zu machen. Außerdem würden es die wenigen Ordnungshüter in Dienst nicht wagen, sich gegen die völlig außer Kontrolle befindlichen Massen zu stemmen.
    Mit Ausnahme von 3556, vielleicht ...
    Neuerlich klinkte er sich ins Netz ein, wählte über den Notruf die Direktverbindung zu diesem so grobschlächtig wirkenden Polizisten. „Was gibt's?", meldete sich ,der Mann. Im Hintergrund erklangen aggressive Sprechgesänge. Wo auch immer sich 3556 befand - die Stimmung wirkte ähnlich aufgeheizt wie hier, in Loge 100.
    „Ich brauche deine Hilfe", sagte Filicut. „Du erinnerst dich an mich?"
    „Der Strombeuter, na klar." 3556 wisperte irgendjemandem Anweisungen zu. „Ich habe derzeit ein paar Probleme. Wenn es also warten kann ..."
    „Kann es nicht. Ein Freund von mir hat sich in den Stuhl gesetzt und will >Lemur finden<."
    „Das ist sein gutes Recht."
    „Er ist ein Freund", wiederholte Filicut. „Er ist voll auf Petrogisch und weiß nicht, was er tut ..."
    „Jetzt hör mir gut zu, Junge", unterbrach ihn der Durn-Polizist. „Petrogisch beeinträchtigt die Sinneswahrnehmungen und macht uns Inkar-Durner glauben, alles tun zu können, was wir wollen. Wir Städter brauchen das Zeugs. Es hilft uns, dem Wahnsinn in der Stadt für ein paar Tage zu entkommen. Wenn dein Bekannter in seinem Rausch meint, er sei bereit, den Stuhl zu benutzen, dann kann ihm das niemand verbieten. Die Stadtregeln dazu sind eindeutig, wie du sicherlich weißt."
    „Aber er ist mein Freund", wiederholte Filicut. „Er kann doch nicht ... er darf doch nicht ..."
    „Doch. Er kann und er darf." Hinter 3556 wurde es neuerlich lauter. Die Masse brüllte Schmährufe gegen den Durn-Polizisten. „Wenn du mich jetzt entschuldigst - ich habe einen Aufruhr niederzuschlagen ..."
    Die Verbindung brach ab.
    Filicut blickte hoch. Zwei Volltrunkene setzten Apumir soeben seinen Reisehelm auf und aktivierten die Startsequenz. Die Schwarze Kammer öffnete sich, der Stuhl ruckelte darauf zu.
    Apumir drehte seinen Kopf so weit wie möglich beiseite, suchte Augenkontakt mit ihm. Ja. Er war bei klarem Verstand. Das Petrogisch mochte ihn in seinem Entschluss, Lemur zu suchen, beeinträchtigt haben. Doch in diesem Moment, da sich ihre Blicke trafen, sah Filicut eiserne Entschlossenheit. Apumir wusste, was er tat.
    Das Tor zur Schwarzen Kammer schloss sich hinter ihm.
    Plötzlich herrschte Totenstille in Loge 100.
    Ein Zischen erklang, schließlich ein letztes, ersticktes Gelächter. „Los geht's!", rief Apumir über alle empfangbare Funkfrequenzen.
    Dann kehrte Ruhe ein
     
    5.
     
    Domo Sokrat ließ sich mit trägen Bewegungen auf den winzigen Lichtfleck der Schleuse zutreiben. Er schaltete die Zugstrahlen weg, die die AHUR nach ihm ausschickte. Er war alleine und freiwillig ins Weltall hinausgegangen, und ebenso alleine würde er an Bord des Schiffs zurückkehren.
    Mit exakt abgewinkelten Bewegungen und winzigen Beschleunigungsschüben aus den Pulsatordüsen seines Multizweck-Armbands brachte er sich auf den richtigen Kurs.
    Die kurze Besinnungsphase in der absoluten Leere hatte zu keiner neuen Erkenntnis geführt. Es waren weder Berechnungsfehler bei der Abreise des KombiTrans-Geschwaders aufgetreten, noch meinte er, im Verhalten der Aktivierungswächter Immentri Luz und Ama
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