Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
60 Millionen Jahren die Möglichkeit einer Befreiung aus dem Ysalin Afagour zumindest in Betracht gezogen und dem Roboter für diesen Fall vielleicht spezifische Anweisungen gegeben hatten, von denen dieser bewusst gar nichts ahnen mochte.
    Droht uns in dieser Hinsicht noch eine Überraschung?, fragte sich der Terraner. „Im Augenblick können wir nichts für ihn tun", sagte Rhodan. Nur hoffen, dass er den Rest der Verflüchtigung bei intaktem Geist übersteht, setzte er in Gedanken hinzu.
    Denn der Quell-Klipper würde lediglich Nuskoginus - oder vielleicht einen anderen der sieben Mächtigen - als neuen Eigner oder Kommandanten akzeptieren. Ohne einen neuen Kommandanten wiederum würde der Klipper die Position am Dengejaa Uveso nicht verlassen.
    Und wenn sie viel länger an Ort und Stelle blieben, würden sie bei den etwa 100.000 Dunklen Ermittlern, die sich hier am zentralgalaktischen Schwarzen Loch aufhielten, früher oder später als Spione enttarnt werden. „Hier können wir zurzeit nichts tun", sagte Rhodan müde. „Kehren wir in die Zentrale zurück."
     
    1.2
     
    Als Rhodan den völlig leeren Raum betrat, den Aquinas als Zentrale des Quell-Klippers bezeichnet hatte, kniff er die Augen zusammen und blieb wie angewurzelt stehen. „Sieh dir das an, Gucky!"
    Er deutete auf das riesige Hologramm in der Mitte, das einzige Instrument, das er in diesem Raum bislang entdeckt hatte. Das Bild, das das Holo ihm bot, verschlug ihm den Atem, wie jedes Mal, wenn er diese Darstellung betrachtete. Aufgrund der hohen Qualität und der ausgeklügelten Vergrößerungstechnik der dreidimensionalen Darstellung, die praktisch auf den Blickkontakt des Betrachters reagierte, erlebte er eine so plastische Darstellung des Kosmos, wie er sie bislang nur einmal gesehen hatte: als er über die Brücke in die Unendlichkeit durch die die Stege umwallende Schöpfung geschritten war.
    Auch jetzt zeigte das Holo ein absolut unüberschaubares Panorama. An den Rändern nahm Rhodan gleißende Helligkeit wahr, strahlenden Glanz, der sich allerdings schneller veränderte, als er mit Blicken erfassen konnte. Dort tobten unfassbare Gewalten, schien der Raum selbst zu eruptieren, zu detonieren und wieder in sich zusammenzufallen. Sein Gehirn verkraftete die Einzelheiten nicht, und er war gezwungen, wie schon zuvor einzelne Szenen nacheinander zu betrachten und sich von einer Einzelheit zur nächsten zu tasten.
    Dort, in den äußeren Bereichen der Darstellung, schien eine undurchdringliche Wand immer näher zu rücken, ein bläulich schimmerndes Heer gewaltiger Kampfmaschinen. Es waren in der Tat Kolosse - doch die Armee setzte sich zusammen aus blauen Riesensternen. Dicht gedrängt standen sie dort, so dicht, dass sie sich zu überlappen schienen, zu verschmelzen. Doch so mächtig sie auch sein mochten - ein jeder von ihnen erreichte Dutzende Millionen Kilometer Durchmesser -, ihre Tage waren gezählt.
    Sie verloren permanent an Masse.
    Gewaltige Plasmaströme schossen wie Glutsplitter aus den Sonnen ins All, riesige Fackeln aus verschmelzendem Wasserstoff, hell leuchtende, brodelnde, fusionierende Gase, die kurz zur Rotglut abdunkelten und dann sofort wieder aufleuchteten. Und die blauen Riesen selbst wirkten bizarr zusammengestaucht, oval deformiert.
    Unermessliche Kräfte zerrten an diesen inneren Supergiganten des galaktischen Zentrumsbereichs, Gezeitenkräfte, die von dem alles verschluckenden Moloch im Mittelpunkt ausgingen, der alles in seiner Reichweite unerbittlich heranzerrte.
    Das Dengejaa Uveso.
    Das riesige Schwarze Loch, dessen Finsternis tiefer, umfassender und bedrohlicher war als alles andere, was Rhodan je gesehen hatte. Einmal abgesehen vielleicht vom Element der Finsternis selbst oder von seinen Abkömmlingen, den Dunklen Ermittlern der Terminalen Kolonne TRAITOR, von denen sich etwa 100.000 ausgerechnet hier versammelt hatten, als suchten sie die einzige Dunkelheit weit und breit, die der ihren auch nur annähernd gleichkam.
    Bislang hatten sie sich im Orbit des gasförmigen Riesenplaneten einer roten Sonne aufgehalten, die nach kosmischen Maßstäben ebenfalls akut vom Untergang bedroht war, vom Sturz in das Dengejaa Uveso. Genau wie Ruumaytron, der Quell-Klipper, in den es Rhodan, Gucky und vier terranische Wissenschaftler verschlagen hatte. Sie warteten auf etwas, auf den refaktiven Sprung, von dem Rhodan noch nicht mehr bekannt war als die bloße Bezeichnung.
    Doch das schien sich geändert zu haben, während sie in dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher