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2380 - Es kam aus der Sonne

Titel: 2380 - Es kam aus der Sonne
Autoren: Unbekannt
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wenn wir einen einfachen Captain auf die SEOSAMH geschickt hätten?"
    „Die SEOSAMH?", fragte Jones und verlor für einen Moment die Fassung. „Das Raumschiffs-Konglomerat der Mächtigen, dieser Wasserstoffatmer?"
    „Du kennst seine Geschichte." Der Stellvertretende nickte. „Dann weißt du auch, dass die SEOSAMH nur noch aus drei Komponenten besteht. In diesen arbeiten derzeit vierhundert Forscher und Militärs an der Entschlüsselung der fremden Technik, die sich uns bisher noch nicht erschlossen hat. Um deren Arbeit sinnvoll zu koordinieren und immer auf dem Laufenden zu sein, sind wir der Meinung, dass ein fähiger Offizier den Oberbefehl übernehmen sollte."
    Jones starrte ihn ungläubig an. Dann lachte er unsicher. „Ich? Ich ... soll dieser Offizier sein? Ich soll ... auf die SEOSAMH gehen und ..."
    „Du wirst es nicht leicht haben, das sage ich dir gleich", prophezeite Pasteur. „Vor allem die Wissenschaftler sind ein Völkchen für sich."
    Er grinste und winkte ab. Kurz erinnerte er sich an seine eigenen Erfahrungen im Verlauf der letzten Jahrzehnte. „Du wirst es sehen, Taboko", sagte er freundlich. „Du wirst mit einem Shuttle zur SEOSAMH gebracht werden und deinen Dienst antreten. Die dort befindlichen Offiziere sind benachrichtigt.
    Man wird dich ordentlich empfangen, aber du wirst natürlich bei allem, was du tust, sehr aufmerksam beobachtet werden, mein Junge. Du bist ein Greenhorn, ein Neuling, dem viele jeden Fehler gönnen werden - viele, die sich für qualifizierter halten und sich daher übergangen fühlen."
    Jones nickte ernst. „Das ist ganz klar, Oberstleutnant."
    Pasteur seufzte innerlich. Er wusste genau, wovon er sprach - Taboko Jones anscheinend noch lange nicht.
    Der junge Offizier hatte seine Überraschung schnell verdaut und war in Gedanken vielleicht schon bei seinem neuen - und ersten - Kommando.
    Zweifellos hielt er sich der Aufgabe für gewachsen, wie auch nicht. Er hatte bisher alles geschafft, was er sich ernsthaft vorgenommen hatte.
    Dennoch war der junge Mann nervös.
    Warum nur?, fragte sich Pasteur. Verbirgt er etwas?
    Forrest Pasteur lächelte und legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter.
    Er mochte Jones. Er besaß Tatkraft und vor allem Charakter - bei dem, was seine Erzieher ihm angetan hatten, schon mehr als ein kleines Wunder. „Du wirst es schon packen, mein Junge.
    Wenn wir ehrlich sind, sind bisher keinerlei gefährdende Vorkommnisse aus dem Inneren der drei SEOSAMH-Blöcke gemeldet worden. Deine Aufgabe besteht also in erster Linie darin, selbst bei drückendster Ereignislosigkeit stets wachsam zu bleiben und ein Auge auf die Damen und Herren Wissenschaftler zu haben."
    Pasteur sah Jones an und glaubte zu wissen, was hinter dessen Stirn vorging.
    Der Junge dachte an die Wasserstoffatmer-Mächtigen und deren abenteuerliche, im Grunde sehr tragische Geschichte, soweit er davon wusste oder gehört hatte.
    Taboko Jones dachte garantiert an ihre Geheimnisse und die der SEOSAMH. An den Triumph, dabei zu sein, wenn einige von ihnen gelüftet werden konnten. An verborgene Gefahren und Herausforderungen. An mögliche Katastrophen und wie er ihrer Herr werden konnte... „Hast du noch Fragen, Taboko?", sagte Pasteur mit Nachdruck. „Major Jones?"
    „Nein, Oberstleutnant", antwortete der ehemalige galaktische „Partylöwe".
    Pasteur sagte nichts mehr. Irgendwie hatte er ja ein schlechtes Gewissen. Der Junge wusste gar nichts. Der träumte noch vom Heldenruhm...
    Der hat doch gar keine Ahnung von dem, was auf ihn zukommt, dachte Oberstleutnant Forrest Pasteur.
    Jones drehte sich nach knappem Gruß um und ging. Der junge Major wirkte irgendwie erleichtert.
    Der Stellvertretende Kommandant von PRAETORIA schüttelte schweigend den Kopf und wandte sich wie. der anderen Aufgaben zu
     
    1.
     
    SEOSAMH
     
    Die SEOSAMH zeigte sich in den Holos als ein lang gestreckter Körper von annähernder Quaderform, dessen Ecken und Kanten stark abgerundet waren, fast aerodynamisch. Erst durch die beiden „Einschnürungen" war der Körper als aus drei identischen Teilen bestehendes Konglomerat zu erkennen. Ursprünglich waren es vier Teile gewesen, und die Gesamtlänge des Ganzen hatte 8080 Meter betragen, bei einer Länge von 2020 Metern je „Zugwaggon". Nach dem Verlust des „Bugwaggons" waren es immerhin noch 6060 Meter. Höhe und Breite der Elemente betrugen jeweils 402 Meter.
    Das Gebilde befand sich nach wie vor in seiner Umlaufbahn um den Planeten Merkur, als sich
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