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2380 - Es kam aus der Sonne

Titel: 2380 - Es kam aus der Sonne
Autoren: Unbekannt
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das Shuttle mit Major Taboko Jones langsam näherte. In Optiken wie in der Ortung wirkte es fremd.
    Was ich hier vor mir sehe, dachte Jones, kommt aus einer anderen Zeit und einem anderen Raum. Es gehört nicht hierher, schon gar nicht ins Solsystem.
    Er rief sich ins Bewusstsein, dass Sol und seine Planeten durch seinen TERRANOVA-Schirm vom Rest des Universums abgeriegelt waren. Dadurch waren die Welten und ihre Bewohner vor den Traitanks der Terminalen Kolonne TRAITOR geschützt.
    Noch, fügte Jones in Gedanken hinzu und schüttelte sich.
    Die gesamte Oberfläche der SEOSAMH bestand aus einem perfekt spiegelnden, allerdings schrundig ausgeführten Material, wodurch stark verzerrte Spiegelbilder erzeugt wurden. Bis auf diesen Effekt erinnerte sie frappant an das Material der kobaltblauen Walzen der Kosmokraten. Jones entdeckte schießschartenähnliche Öffnungen, Nischen, Vertiefungen und wulstartige Aufbauten.
    Der frischgebackene Major konnte ein mulmiges Gefühl nicht abstreifen, als das Shuttle die letzten Kilometer zurücklegte und schließlich andockte. Immerhin war dies sein erstes Kommando; seine erste richtige Aufgabe, die er lösen musste und lösen würde.
    Aus diesem Grund befand er sich in einer Art Fieber. Er war befördert worden und konnte jetzt zeigen, was er draufhatte.
    Daran bestand für ihn kein Zweifel.
    Allerdings war er etwas enttäuscht. Was vor ihm lag, war im Grunde nichts als reine Routine: Verwaltungskram und anderes.
    Schlimmer, er war nur eine Art Wachhund für Wissenschaftler. Es war also nicht das Abenteuer, das er sich eigentlich gewünscht hatte. Für einen tatkräftigen Offizier wie ihn musste die Sache mit links zu bewältigen sein. Was machte Pasteur also für einen Aufstand?
    Auf der anderen Seite ... blieben das Fremdartige und der Hauch des Geheimnisses. Es stimmte: Bisher war nicht viel passiert in und mit der SEOSAMH. Aber vielleicht kam das noch.
    Dieses Etwas, die Wasserstoffatmer-Mächtigen, ihre unbekannte Technik und all die anderen Möglichkeiten. Vielleicht hatte die SEOSAMH ja auch nur auf ihn gewartet ...
    Was für ein Unsinn!, dachte der Major.
    Hör auf zu träumen!
    Er hatte keine Angst vor dem Unbekannten, mit dem er die nächsten Wochen oder gar Monate würde leben müssen. Es war eher Ehrfurcht. Ein Gefühl, das er so noch nie gekannt hatte.
    Jones versuchte, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Das Shuttle dockte jeden Moment an. Die Oberfläche des mittleren SEOSAMH-Segments füllte die gesamte Optik aus und schien sich endlos zu dehnen.
    Die drei Männer, die sich mit dem Major im Shuttle befanden, erledigten ihre Arbeit zwar nach gewohnter Routine, zeigten sich aber ebenfalls nicht unbeeindruckt. Er sah es an ihren Blicken und ihrer Haltung, und er merkte es an ihrem Schweigen.
    Es war eine andere Welt, die sie betraten - oder die er betreten würde. Er und Captain Daniel Josephsen. „Es ist langweilig, Taboko, einfach nur stinklangweilig."
    Jones schrak zusammen, als ihn die Stimme aus seiner Versenkung riss. Er drehte den Kopf und sah in die wie immer nur halb offenen, schläfrig wirkenden Augen des Offiziers. Josephsen war ihm von dem Konglomerat aus entgegengeschickt worden.
    Daniel Josephsen war, wie er wusste, gerade vor zwei Tagen achtundfünfzig Jahre alt geworden und nickte ihm bekräftigend zu. Seine kurzen strohblonden Haare und die eine Spur zu lange Stupsnase verstärkten den Eindruck eines Menschen, der keine Zeit gehabt hatte, nach dem abrupten Aufwecken seinen Kaffee zu trinken, um wach zu werden. Er war hager und kaum einen Meter siebzig groß. „Stinklangweilig, mein Bester", wiederholte er. „Dein größtes Problem auf der SEOSAMH wird es sein, nicht vor lauter Trübsinn zu sterben. Es gibt nichts, aber auch gar nichts Aufregendes dort."
    „Ich mache mir gerne selbst ein Bild."
    Jones lächelte kurz. Er hatte es bereits aufgegeben, sich darüber zu wundern, dass sein Gegenüber in dem Alter noch den Rang bekleidete, den er bis vor wenigen Stunden getragen hatte. Vermutlich hatte der andere seine Karriere einfach verschlafen.
    Josephsen, der sich nicht um seinen Dienstgrad scherte, den überhaupt nichts je wirklich zu interessieren schien, lachte meckernd. „Dann tu das, Taboko", meinte er. „Vielleicht halten die Wissenschaftler dich auf Trab, das kann leicht passieren. Dann wird die große Herausforderung darin liegen, nicht verrückt zu werden. Das sind nämlich die meisten von denen.
    Fachidioten und Dummschwätzer. Wenn
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