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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe
Autoren: Christian Schwarz
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besser zugreifen können. Ja, Gott wird ihn in meine Hand liefern…«
    Am nächsten Morgen fuhren sie mit einem schnellen Mannschaftstransporter los. Rund tausend Kilometer bis zur Südküste lagen vor ihnen. Darnell veranschlagte fünf bis sechs Tage für die Strecke. Er und Matt steuerten abwechselnd das Hovercraft. Die Fahrt verlief eintönig, und so verbrachten sie die Zeit hauptsächlich mit Erzählen. So erfuhr Matt auch, dass das U-Boot den Namen USS VENGEANCE trug, und konnte es endlich eindeutig als das heutige Wüngens aus Kenneth Clarks Aufzeichnungen identifizieren.
    Als Matthew versuchte, Darnell nach weiteren seltsamen Phänomenen auszuhorchen, die er irgendwie mit dem Flächenräumer in Verbindung hätte bringen können, meinte der Unter-Clark beiläufig: »Das Seltsamste, was ich in der letzten Woche gehört habe, war, dass bei einer britischen Station Fischmenschen aufgetaucht sein sollen. Aber das ist garantiert einer dieser seltsamen Scherze, für die die Briten bekannt sind. Sie nennen es ›schwarzen Humor‹. Dabei weiß jeder, dass die allesamt einen an der Waffel haben.«
    Matt und Aruula jedoch waren wie elektrisiert. Hydriten?, dachte Matt. Hier am Südpol? Wenn das tatsächlich stimmt, können sie eigentlich nur mit dem Flächenräumer in Verbindung stehen. Kein vernünftiger Hydrit würde sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in diesen Breiten herumtreiben.
    Er würde der Sache nachgehen, sobald sie zurück waren… Denn in der Hohlkugel selbst, so viel stand inzwischen für ihn fest, befand sich der Flächenräumer nicht – obwohl der Hohlraum selbst auf ihn zurückgehen könnte.
    Sie schafften die Fahrt in fünf Tagen. Als sie in der Abenddämmerung bereits das Ross-Meer sahen, auf dem die untergehende Sonne eine breite Leuchtbahn zog, trat Matt hinter seine Gefährtin, die im Transportraum saß und etwas aß. Er massierte ihre Schultern. Sie schnurrte. »Tut mir leid«, sagte er.
    Sie stutzte. »Was…?«
    Weiter kam sie nicht, weil er ihr von hinten einen Lappen mit Chloroform auf dem Mund presste. Sie strampelte, riss die Augen auf und sackte dann zusammen. Matt fesselte sie und legte sie so bequem wie möglich auf eine Decke.
    »Tut mir leid, meine Liebe«, sagte er laut und wünschte sie, sie könnte ihn hören. »Dafür wirst du mir zwar hinterher die Augen auskratzen wollen, aber es geht wirklich nicht anders. Wir wissen nicht, ob uns diese Angelina Schultz vielleicht in eine Falle lockt. Deswegen ist es notwendig, wenn sie nicht weiß, was genau wir unternehmen.«
    Darnell drosselte den Motor des Hovercraft. Er fuhr die Klippen entlang und suchte und fand eine Stelle, die flach genug abfiel, um möglichst ungefährdet zu wassern. Routiniert, aber vorsichtig steuerte er das Amphibienfahrzeug durch die Schären. Gegen den schnell dunkel werdenden Himmel konnten sie bereits den mächtigen Schattenriss des U-Bootes sehen.
    »Und Sie sind sicher, Drax, dass uns der Geist dieser Schultz nicht beobachten kann?«
    »Nicht hundertprozentig. Da er sich aber bisher immer in Aruula aufgehalten und nur sie beeinflusst hat, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass Schultz auf sie angewiesen ist. Vermutlich, weil Aruula ebenfalls eine Telepathin ist.«
    Darnell sah ihn erstaunt an, sagte aber nichts.
    Die Klippe, auf der das U-Boot gestrandet war, zog sich über gut einen halben Kilometer hin und bot ausreichenden Schutz für eine verdeckte Landeoperation. Vor der USS VENGEANCE sahen sie ebenfalls ein großes Militär-Hovercraft der Georgshütter, das dunkel und verlassen im Wasser schaukelte. Damit waren wohl Mueller und Schultz gekommen. Ob sie Soldaten dabei hatten?
    Nachdem ihr eigenes Gefährt sicher auf einem flachen Felsen lag, gingen Matt Drax und Adolfo Darnell an Land. Beide waren schwer bewaffnet und mit allerlei nützlichen Gimmicks ausgerüstet. Sie trugen die blauen Uniformen des Georgshütter Militärs, mit denen sie entkommen waren.
    Das mächtige Boot lag still da. Sie hörten keinerlei Geräusche, als sie davor standen, und zogen ihre Nachtsichtbrillen auf. Behände kletterten sie die Klippe hoch, die sich bis über den mächtigen Aufriss zog. Der Spezialstahl war einst auf mehr als der halben Bootslänge aufgeschlitzt worden. Matt wollte sich gar nicht vorstellen, was hier für Kräfte gewirkt hatten.
    Zwischen Klippe und Boot gab es einen drei Meter breiten Spalt. Der Unter-Clark schwang einen Enterhaken, der an einem Seil hing. Treffer! Der Haken verkeilte sich am unteren
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