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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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bislang den einzigen Ansatzpunkt darstellt, der Aussicht auf Erfolg bietet. Und damit ist deine Aufgabe an Bord der SEOSAMH vorerst beendet."
    „Du meinst, du willst ..."
    „Das Einholen einer zweiten Meinung hat sich ausgezahlt. Die Wissenschaftler an Bord wissen nun, in welche Richtung sie zu forschen haben, und bedürfen nicht länger deiner Anwesenheit. Du wirst umgehend auf die Erde zurückkehren."
    „Aber das käme einem Scheitern gleich.
    Ich bin überzeugt, dass die SEOSAMH noch viele interessante Überraschungen für uns bereithält!"
    „Ich auch. Und du hast unseren Hyperphysikern Anstöße gegeben. Nun werden sie die Arbeitsaufträge von anderen Sichtweisen aus angehen und selbst weiterkommen. Und wir haben zahlreiche weitere Spezialisten angefordert, Chemiker, Elektroingenieure, Materialkundler, Exialisten, Psychologen, Raumvermesser ... Lass sie erst einmal an die Arbeit. Du bist Theoretiker, zur Lösung des Problems können jetzt erst einmal Praktiker weiterarbeiten. Außerdem ... Vor wenigen Tagen hast du noch gegen die Versetzung auf die SEOSAMH protestiert.
    Du wärest auf der Erde unabkömmlich, hast du gesagt. Jetzt hast du zwar Blut geleckt, wirst aber auf Terra dringender gebraucht als hier. Oder hast du vergessen, dass du nach wie vor Leiter des Projektes Petakalup bist - das bald erste Resultate liefern wird? Und das ist im Augenblick einfach wichtiger als die SEOSAMH!"
    Kumulation TRAICOON 0097 bei Chonosso, fünfter von zehn Planeten der Sonne Tarey, 17.001 Lichtjahre von Sol entfernt, Hauptwelt der Chan-Koalition mit 305 Welten in 286 Sonnensystemen.
    Am 8. August 1345 NGZ schien das Raum-Zeit-Gefüge dort in seinen Grundfesten erschüttert zu werden
     
    3.
     
    Der Salkrit-Resonator
    5. August 1345 NGZ
     
    „Du weißt, dass das Blödsinn ist?", fragte Dr. Baldwin Carapol anstelle einer Begrüßung.
    Rhodan schluckte leicht. Er konnte sich nicht entsinnen, wann ihn zum letzten Mal ein Bürger der LFT der nicht Bully, Gucky oder Daellian hieß, so angesprochen hatte.
    Diese direkte Art war ihm nicht unangenehm. Häufig versanken die Menschen, denen er begegnete, in einen Zustand der Erstarrung, der sie vorfabrizierte Sätze plappern ließ. Es war der ewige Fluch: Stand ein Normalsterblicher einem der wenigen relativ Unsterblichen gegenüber, ließ sich nur selten ein normales Gespräch führen.
    Er war Perry Rhodan, der Dreitausendjährige. Wer würde da ungezwungen mit ihm sprechen können?
    Aber Carapol schien sich nicht daran zu stören.
    Rhodan wurde klar, dass er den Mann schon einmal gesehen hatte. Irgendwo, irgendwann. Er war ihm nicht besonders aufgefallen. Auch jetzt schien der Wissenschaftler geradezu mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Ohne diese Gesprächseröffnung hätte Rhodan einen Blick auf den Hyperphysiker geworfen und ihn einen Augenblick später wieder vergessen. Carapol wirkte einfach ... völlig durchschnittlich.
    Abgesehen vielleicht von der grauen Schirmmütze mit LFT-Signet, die er tief ins Gesicht gezogen trägt, dachte Rhodan leicht amüsiert. „Was meinst du?", fragte er. „Deine Anwesenheit", antwortete Carapol geradeheraus. „Wir bemühen uns beim Projekt Petakalup um höchste Geheimhaltung, nicht einmal Daellians engste Mitarbeiter sind eingeweiht, und jetzt erscheinst du zum Lokaltermin und erregst damit genau das Aufsehen, das wir vermeiden wollten."
    Rhodan nickte bedächtig. Aus der Sicht des Wissenschaftlers war diese Argumentation durchaus berechtigt. Und seine Jahrtausende währende Menschenkenntnis ließ ihn ahnen, wieso Carapol so - vorsichtig ausgedrückt - undiplomatisch agierte, um nicht unhöflich zu sagen.
    Er hat keine Zeit für solche Nebensächlichkeiten, dachte Rhodan. Sie halten ihn nur auf, lenken ihn vom Wesentlichen ab. Dieser Mann lebt für die Wissenschaft.
    Er hatte einige andere von diesem Schlag gekannt; manche davon waren ganz Große gewesen. „Das. Risiko ist berechenbar", antwortete er. „Der Resident zeigt sich den Globisten, um ihnen mit seiner Anwesenheit zusätzlichen Mut zu machen. Außerdem wurde unser Erscheinen hier nicht publik gemacht. Lassen wir die Kirche also im Dorf."
    Carapol schob die Schirmmütze etwas zurück. Überzeugt schien er nicht zu sein, doch wenigstens gewillt, es darauf beruhen zu lassen.
    Rhodan trat aus dem Gang in die Loge.
    Malcolm S. Daellian und einige Staatssekretäre befanden sich schon dort.
    Während die Beamten aufstanden und die Neuankömmlinge grüßten, zeigte der „Sarkophag"
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