Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2356 - Schmerzruf

Titel: 2356 - Schmerzruf
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Herr beschwerte sich nicht. Er hatte seit seinem Erwachen in der Mine noch nie in einem Bett geschlafen.
    Warum sollte er gerade heute damit anfangen?
    Er streckte sich auf dem Boden aus, reichte fast von einer Wand zur anderen und schlief augenblicklich ein. 5. Mai 1345 NGZ „Er kam, doch sie erkannten ihn nicht", sang ein dürrer Kartanin mit ungepflegten Fell. „Er kam, doch sie verachteten ihn."
    Naigon und Ingittz hörten ihm zu. Der Straßensänger hatte nicht die geringste Ahnung, dass er von dem blauhäutigen Riesen sang, der direkt vor ihm stand. „Bis er seine Wunder zeigte. Dann kam er, und sie zitterten. Dann kam er, und sie starben."
    Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass sie dieses Lied hörten. Jeder in der Sternstadt kannte es. Die Kunde von dem Unbekannten, der den berüchtigten Prion der Mutanten vernichtet hatte, war inzwischen legendär.
    Nur einer konnte sie verbreitet haben: La-Kira.
    Naigon hatte in Erfahrung gebracht, dass ein Suchkommando sich vom Tod des gefürchteten Prions überzeugt hatte. Es hatte seine Leiche in die Stadt geschafft und öffentlich verbrannt, ebenso wie die seiner Mutanten, die von der Sonne ausgedörrt tagelang im Wüstensand gelegen hatten: Seitdem glaubte man an den Unbekannten, der zur mystischen Figur stilisiert wurde.
    An den Helden, der die Wüste befreit und damit eine neue Ära des Reichtums für Il-Vuccash eingeleitet hatte. Ganze Trecks zogen in die Wüste, um nach Lytrila zu suchen. Die radioaktive Strahlung fürchtete man nicht, konnte man sie doch mit Schutzanzügen umgehen. Das Einzige, was die Abenteurer abgehalten hatte, war das Wissen um den Prion und seine gefürchteten Hunde gewesen.
    Der Stolze Herr und sein Begleiter gingen weiter.. Die Gesänge interessierten sie nicht.
    Naigon erwarb an einem Marktstand einen orangefarbenen Gürtel, in den eine Tasche eingearbeitet war. Er band ihn um die Leibesmitte. Nach wie vor trug er die schwarze Kleidung, die Traris Kram ihm in seiner Zeit als Sklave in der Rohstoffmine besorgt hatte.
    Er war mit dem Gürtel zufrieden - nun konnte er stets einen Teil ihres Geldes bei sich tragen.
    Es zog den Stolzen Herrn vom Planeten weg. Überall hörte er prächtige Geschichten und sah Holo-Filme von pulsierender technischer Kultur auf den Planeten Vibe-Lotoi und Era Shintadh.
    Instinktiv wusste Naigon, wusste Kirmizz, dass er aus der Sternstadt und von Hallie-Loght verschwinden musste, um dorthin zu gehen, wo die Dinge größer waren.
    Viel größer. 6. Mai 1345 NGZ Die beiden ehemaligen Sklaven standen am Rand des Landefelds der Sternstadt.
    Ein Transitionsschiff startete, nachdem es seine Ladung gelöscht hatte: primitive Roboter, die nun in langer Reihe aufgereiht standen.
    Die Roboter interessierten den Stolzen Herrn nicht, viel eher die Möglichkeit, die die Raumschiffe boten.
    Einen Weg, nach Vibe-Lotoi oder Era Shintadh zu kommen. „Wir müssen es versuchen", forderte Naigon zum ungezählten Mal. „Wenn du nicht mitkommst, werde ich es allein ..."
    „In Ordnung", unterbrach Ingittz. „Ich werde überall mit dir hingehen. Ich kenne die anderen Planeten und kann dir ein guter Führer sein."
    Der Stolze Herr blickte dem langsam aufsteigenden Transitionsschiff der Hauri nach. Mit seinen 300 Metern Länge erschien es Naigon gewaltig; die unregelmäßige Form von unterschiedlicher Dicke faszinierte ihn.
    Je länger er das Schiff betrachtete, desto mehr ärgerte es ihn, dass er den Nebel vor seinem Gedächtnis nicht wegreißen konnte. Würde ihm das gelingen, käme gewiss eine Erinnerung zum Vor= schein, in der Raumschiffe einen Platz besaßen.
    Entschlossen marschierten die beiden los, dem Hauptgebäude des Raumschiffskartells entgegen. Naigon wusste, dass ihn im Inneren Hauri erwarteten, aber der Anblick traf ihn doch.
    Sofort erinnerte er sich schmerzlich an seine Begegnung mit dem Prion.
    Ingittz nahm auf einem ebenso glänzenden wie unbequem wirkenden Stuhl Platz; wegen seiner Körpergröße musste der Stolze Herr stehen bleiben. Er legte seinen Plan dar, an Bord eines Schiffes den Planeten zu verlassen. „LZR-Iverand", antwortete der Hauri am Empfangsschalter knapp. „Was ..."
    „LZR-Iverand. Ihr seht nicht so aus, als hättet ihr genug davon in der Tasche, um die Passage bezahlen zu können."
    „Das haben wir in der Tat nicht", gab Naigon zu. Er war nicht bereit aufzugeben.
    Die Hauri waren die Einzigen, die über Raumschiffe verfügten. „Aber wir sind bereit, auf dem Schiff zu arbeiten."
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher