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2356 - Schmerzruf

Titel: 2356 - Schmerzruf
Autoren: Unbekannt
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„Das ist ..."
    „... durchaus von Wichtigkeit, nicht wahr?", unterbrach MIRKET.
    Die Sonde hatte am 18. Dezember des vergangenen Jahres eine höchst interessante Beobachtung aufgezeichnet.
    Etwa 30.000 Lichtjahre vom Lazaruu-Sternhaufen entfernt waren irreguläre Daten aufgetreten.
    MIRKETS Auswertung zufolge entstanden diese Daten aufgrund eines fehlerhaft arbeitenden Triebwerks, dessen Technik höherer Natur war. Terranische Technik oder die einer ähnlichen Entwicklungsstufe könnte Emissionen dieser Frequenzen nicht von sich geben. „Das bedeutet, dass ein Raumschiff einer hochstehenden Zivilisation am Rand von Hangay in Schwierigkeiten geraten ist", murmelte Alaska. „Vor mehr als einem halben Jahr", bestätigte der Bordrechner. „Und da es in der Nähe keinen anderen Zufluchtsort gibt als Hangay selbst und den Lazaruu-Sternhaufen, wobei Hangay aller Wahrscheinlichkeit nach für das Raumschiff mit dem schadhaften Triebwerk ebenso wenig zu erreichen ist wie für die OREON-Kapseln, bleibt als Rettungsort für die Mannschaft nur der Lazaruu-Sternhaufen."
    „In Hangay wirkt die Quartale Kraft nicht mehr", überlegte Alaska. Die Friedensfahrer vermuteten, dass die Helfer der Chaotarchen sie gezielt abzapften und für den Entstehungsprozess der Negasphäre verbrauchten. „In Hangay herrschen völlig andere hyperphysikalische Bedingungen. Es ist möglich, dass das unbekannte Raumschiff beim Versuch, in Hangay einzufliegen, Schaden nahm."
    Außerdem lag der Lazaruu-Sternhaufen schlicht näher als Hangay. Also war wohl ein Raumschiff einer unbekannten höheren Zivilisation vor kurzem genau dort angekommen, wo die Errichtung eines Stützpunktes der Friedensfahrer beginnen sollte.
    Und das bedeutete aller Wahrscheinlichkeit nach Gefahr.
    Alaska beschloss, unverzüglich zum Lazaruu-Sternhaufen aufzubrechen. Die Nachricht zur THEREME zu funken verbot sich von selbst - die Gefahr, dass eine unbekannte, überlegene Instanz den Funkverkehr abhörte, war eminent. Also blieb nur der persönliche Kontakt.
    Kantiran und Cosmuel mussten gewarnt werden. „Ortung!", meldete in diesem Augenblick MIRKET erneut, diesmal wesentlich dringlicher. Gleichzeitig gellte Alarm.
    Alaska sprang aus dem Bett und eilte in die Zentrale, von wo es leichter war, auf die Systeme der OREON-Kapsel zuzugreifen. „Was ist los, MIRKET?"
    Die Analyse des Bordrechners kam ebenso nüchtern wie erschreckend. „Zwei Chaos-Geschwader Traitanks sind soeben aus dem Hyperraum gefallen."
     
    *
     
    Alaska zwang sich nach dieser Meldung zur Ruhe. Die FORSCHER patrouillierte unter aktivierter OREON-Haube; der Ortungsschutz verhinderte, dass Chaos-Einheiten die Kapsel entdecken konnten. „MIRKET, ausschließlich passiv orten.
    Wir dürfen nicht entdeckt werden." Aktive Tastimpulse würden von den verantwortlichen Stellen des Chaos-Geschwaders zweifellos festgestellt werden.
    Die Gegenwart von gleich 968 Traitanks in der Nähe des Lazaruu-Sternhaufens bedeutete nichts Gutes. Was ging hier vor?
    Saedelaere war zu erfahren, um in Panik zu verfallen. Die Situation bot sogar eine unverhoffte Chance. Vielleicht konnte er mehr in Erfahrung bringen, wenn er sich ruhig verhielt und abwartete.
    Als er die Zentrale betrat, meldete sich MIRKET wieder zu Wort. „Ich orte ungewöhnliche Impulse. Das Geschwader wird von Dunklen Ermittlern begleitet."
    Ein unbehagliches Gefühl stieg in Alaska auf. Er erinnerte sich an sein Vordringen zum havarierten Dunklen Ermittler auf Dina Baca.
    Dort war er nicht nur dem Schiff nahe gekommen, sondern hatte sich auch in unmittelbarer Nähe des Piloten befunden, einer Kreatur, die sie mangels besserer Bezeichnung ebenfalls als Dunklen Ermittler bezeichneten.
    Dabei hatte Alaska einige Gedanken dieses Wesens empfangen, Impulse von entsetzlicher Fremdartigkeit. Die Dunklen Ermittler verstanden sich als Abkömmlinge des Elements der Finsternis aus der chaotischen Frühzeit des Universums.
    Spätestens jetzt war es unmöglich geworden zu fliehen. Die Dunklen Ermittler würden die FORSCHER orten, wenn sie sich nicht absolut passiv verhielt und jede Bewegung vermied. Das durfte nicht geschehen. Die Terminale Kolonne durfte nicht darüber informiert werden, dass die Friedensfahrer am Rande Hangays operierten. „MIRKET, leg alle Aggregate der FORSCHER still, soweit es irgendwie machbar ist."
    „Wenn ich die Zentrale hermetisch abschotte und die übrigen Bereiche der FORSCHER nicht mit Sauerstoff und Wärme versorge, wird ..."
    „Tu es.
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