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2356 - Schmerzruf

Titel: 2356 - Schmerzruf
Autoren: Unbekannt
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Hauri lachte trocken; es klang wie ein Husten. „Seid ihr für den Dienst in Hauri-Schiffen ausgebildet?"
    Natürlich kannte er die Antwort auf diese Frage, deshalb schwiegen die beiden Besucher. „Dann stehlt mir nicht länger meine Zeit!
    Raus, raus mit euch!" 20. Juli 1345 NGZ Naigon trat in das Zimmer seines Begleiters.
    Ingittz wirkte abwesend, hielt einen blauen Speicherkristall in der Hand. „Ich spreche unsere Geschichte auf", erklärte er beiläufig und legte den Kristall auf den schlichten Holztisch; neben den zwei Stühlen, dem Bett und einem windschiefen Schrank das einzige Möbelstück im Zimmer. „Unser Geld wird in Kürze ausgehen."
    Naigon setzte sich auf den Boden neben dem Fenster. Der altersschwache Stuhl würde unter seinem Gewicht zerbrechen. „Wir sind an einem toten Punkt angelangt", gab Ingittz zu. „Ab morgen werden wir Geld verdienen."
    „Wie willst du das bewerkstelligen?"
    „Das wirst du sehen." Der Stolze Herr wandte sich zum Gehen. „Schlaf, Ingittz.
    Morgen wirst du Kraft benötigen."
    „Bald. Ich benötige nur noch wenige Minuten, die Aufzeichnung zu Ende zu bringen."
    Naigon suchte sein eigenes Zimmer auf und streckte sich auf dem Boden aus. Nach wie vor schlief er dort. Das Fenster hielt er geöffnet, um frische Luft hereinzulassen.
    Während er langsam dem Schlaf entgegendämmerte, fiel ihm auf, dass etwas anders war als sonst.
    Er konnte es nicht benennen, doch er war sich sicher. Etwas stimmte nicht...
    Es herrschte Stille. Ungewöhnliche, bleierne Stille.
    Tödliche Stille.
    Dann hörte er das aggressive Bellen. Der Stolze Herr sprang auf, sah aus dem Fenster.
    In diesem Moment gellte der erste Schrei.
    Auf der Straße vor der Herberge starb ein Kartanin unter den mörderischen Reißzähnen einer Bestie. Die Begleiter des Raubtiers standen daneben.
    Die Hunde von Udafoor!
    Dazwischen: In der Nähe des Sternhaufens 28. Juli 1345 NGZ Alaska Saedelaere hoffte, eine Spur der SOL zu finden.
    Seit er sich zu Beginn des Jahres mit Kantiran auf Terra aufgehalten hatte, wusste er, dass der goldene Hantelraumer seit vierzehn Jahren in Hangay verschollen war - darüber .hinaus waren nicht die geringsten Informationen verfügbar. Es gab keinerlei Hinweise über den Verbleib der SOL.
    Die SOL. Das wohl legendärste Schiff, das je im Auftrag der terranischen Menschheit unterwegs gewesen war. Perry Rhodan und die meisten Unsterblichen hatten lange und entscheidende. Abschnitte ihres Lebens in ihr verbracht. Auch Alaska selbst.
    An Bord der SOL waren die ersten Verwicklungen mit den hohen kosmischen Mächten in... „Eine Ortung", riss der Bordrechner MIRKET ihn aus seinen Überlegungen. „Ich lese die Daten einer weiteren Sonde."
    „Ich hoffe, es gibt einen guten Grund, dass du mich darauf hinweist. Die gesammelten Daten der letzten zehn Ortersonden waren völlig uninteressant."
    Alaska hatte es sich zum Ziel gesetzt, alle Sonden auszuwerten, die seit Beginn der durch die entstehende Negasphäre hervorgerufenen Krise von Chyndor und anderen Friedensfahrern im interstellaren Leerraum rings um Hangay abgesetzt worden waren.
    Bislang hatte er nicht einen einzigen Verwertbaren Hinweis entdeckt. Doch die Eintönigkeit der Aufgabe störte ihn nicht; im Gegenteil. Die Ruhe tat ihm nach den sich überschlagenden Ereignissen im Zentralsystem der Friedensfahrer gut. Erst seit er sich von den anderen OREON-Kapseln nach den Transitionssprüngen abgesetzt hatte, fand er wirkliche Entspannung für seinen Geist. Er hatte die Einsamkeit dringend nötig. „Du solltest dir ansehen, was ich entdeckt habe", antwortete MIRKET, und seine Stimme klang leicht blasiert. „Ich habe deine Anweisung, nur gestört zu werden, wenn es etwas Wichtiges gibt, durchaus verstanden."
    „Entschuldige", sagte Alaska, sich der Widersinnigkeit, sich bei einem Rechner zu entschuldigen, durchaus bewusst.
    MIRKET überspielte die Daten auf ein Holo, das in Alaskas Kabine entstand. Der Aktivatorträger hatte im Bett gelegen und zu schlafen versucht. Die grüblerischen Gedanken an die SOL hatten es verhindert.
    Der Verbleib des Hantelraumers interessierte ihn brennend, nicht nur wegen des Schicksals der Gefährten, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach darauf befanden.
    Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay, die Kartanin, das schillernde 'Liebespaar unter den Unsterblichen. Wie es ihnen wohl ergangen sein mochte? Fee Kellind, die Kommandantin der SOL, Blo Rakane, der weiße Haluter ...
    Saedelaere studierte die Daten der Sonde.
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