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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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entgegenschlug.
    War der Dom wirklich ein Gebäude? Das, was dort materialisierte, erinnerte nur rudimentär daran. Eher schien es sich um einen reich facettierten, weitgehend kugelförmigen, aber überdimensionierten Diamanten zu handeln, der dort in übergyshanianischem Glanz. erstrahlte. „Durchmesser genau 1126 Kilometer", meldete der Kommandant seines Schiffes. „Das Gebilde besteht vollständig aus kristallisierter Psi-Materie!"
    Es war ... wunderschön, wenn auch nicht das, was Nuskoginus sich unter einem Dom vorgestellt hatte, auch nicht unter einem Kristalldom.
    Kristallisierte Psi-Materie ..: Einer der seltensten und geheimnisträchtigsten Stoffe des bekannten Universums, der eigentlich nur in hundertstel Gramm entdeckt wurde, wenn überhaupt. Und nun ein Gebilde von 1126 Kilometern Durchmesser aus ebendieser Substanz?
    Nuskoginus hegte in diesem Augenblick nicht mehr den geringsten Zweifel daran, dass die alten Legenden voll und ganz der Wahrheit entsprachen, sich in der Tat Hohe Mächte des Universums im Orbit von Farner Aly niedergelassen hatten. „Wir ... haben eine Ortung", sagte der Kommandant. „Ein Raumschiff verlässt das ... Gebilde. Es ist im Verhältnis geradezu winzig." Der Gyshanian rief eine Holovergrößerung auf.
    Mit einer Länge von 200 Metern und einem Durchmesser von rund 50 Metern war die kobaltblaue, walzenförmige Einheit in der Tat nicht besonders beeindruckend, doch Nuskoginus erkannte sofort, dass es sich um ein besonderes Schiff handelte. Ungeachtet aller automatischen Justierungen des Bordrechners blieb die Walze in der dreidimensionalen Darstellung diffus verschwommen.
    So als existiere sie in einer anderen Dimension!, dachte Nuskoginus unwillkürlich. „Keine Fernortung der Einheit möglich.
    Anweisungen, Distrikt-Gouverneur?", fragte der Kommandant förmlich. „Der fremde Raumer nimmt Kurs auf die Äquatorlinie Farner Alys ... auf die Burg Oquaach! Sollen wir ihn aufhalten?"
    „Bist du von Sinnen?", fragte Nuskoginus entsetzt. Er bezweifelte, dass selbst die gesamte Flotte der Gyshanian diesem kleinen Schiff gefährlich werden konnte.
    Darüber hinaus war er überzeugt, dass von dieser Walze keine Gefahr ausging, ganz im Gegenteil. Nein, bedroht fühlte er sich nicht. Vielmehr verspürte er eine unbändige Neugier. Eine uralte Sage schien sich in diesem Augenblick zu bewahrheiten... „Ein Funkspruch, nur Ton, kein Bild!"
    Gespannt beugte Nuskoginus sich vor und nickte. „Srivonne, Emissär der Kosmokraten, grüßt die Gouverneure auf Eudoccia und wünscht mit ihnen zu sprechen", sagte eine wohlklingende Stimme in akzentfreiem Gyshanianisch. „Ist es euch genehm, wenn wir uns in der Burg Oquaach zusammenfinden?
     
    3.
     
    Srivonne
     
    Ein Sauerstoffatmer!, dachte Nuskoginus überrascht, als der Emissär den Turmsaal betrat. Ein zweibeiniges, schlankes Wesen, wie man es höchstens auf den Welten der Humanoiden so oder ähnlich zu Gesicht bekommt!
    Womit hatte er gerechnet? Mit einem Wesen nach dem Ebenbild der Gyshanian?
    Hatte er wirklich mich nur einen Augenblick lang geglaubt, diese Hohen Mächte, worum immer es sich dabei handeln mochte, wären eine Weiterentwicklung der Gyshanian? Ja. Er musste es sich eingestehen, genau das hatte er geglaubt.
    Im nächsten Moment erkannte Nuskoginus, wie sehr er sich getäuscht hatte. Denn der Emissär strahlte zwar ein überwältigendes Charisma aus,' das den Gouverneur sofort in den Bann schlug, war wahrscheinlich aber gar kein Lebewesen.
    Oder doch? Nuskoginus konnte es nicht genau sagen.
    Srivonnes Gestalt war herrschaftlich. Er war groß, in jeder Hinsicht, noch größer als ein Gyshanian, was für Sauerstoffatmer eine absolute Ausnahme darstellte, und schlank, fast hager. Der Emissär wirkte sogar auf den Gouverneur überaus ästhetisch, wohlgeformt ... auch wenn er wohl künstlichen Ursprungs war.
    Seine Hülle bestand aus einem stumpf in einem dunklen Braun schimmernden, weichen Metall. Seine Bewegungen waren geschmeidig, und unter der Substanz, die ihn bedeckte - oder aus der er bestand -, konnte Nuskoginus weder Arm- noch Beingelenke ausmachen. An diesen Stellen gab der Stahl des Hüllenmaterials bei jeder Bewegung elastisch nach und ermöglichte ihm die volle körperliche Beweglichkeit.
    Er war einfach perfekt, sogar - oder gerade - als Sauerstoffatmer, dessen Körperschemata er nachempfunden war.
    Und er bewegte sich ohne Schutzanzug oder -feld in der Wasserstoffatmosphäre von Farner Aly Als Srivonne das Wort
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