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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten
Autoren: Unbekannt
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und sahen, wie sich ihr Schiff annäherte. Die gewaltige Masse der Fabrik versperrte den Blick nach vorn jetzt ganz.
    Dann kam die I-RAZID zum Stillstand.
    Die Entfernung zur Fabrik war optisch kaum zu schätzen.
    Tobi holte Luft. Dort hinüber mussten sie.
    Alles Bisherige war nur das Vorspiel gewesen. Dort drüben wartete das Geheimnis. Für ihn würde es die erste wirkliche Begegnung mit der Terminalen Kolonne und ihren Kreaturen sein. Er hatte davor keine Angst mehr. Er fieberte dem Moment entgegen, in dem es endlich losging. In dem auch er gebraucht wurde.
    Ein Spezialist in Informationstechnologie - er konnte vielleicht die Rätsel der Kolonne knacken.
    Eine Frau, die als Meisterdiebin galt - sie konnte sie stehlen.
    Und ein schweigender, sturer Hyperphysiker. Wozu sollte er gut sein?
    In dem Moment gab Roi Danton ein Zeichen. Dann begann sich das Außenschott des Hangars zu öffnen. Tobi blickte auf die Außenhülle der Kolonnen-Fabrik, die wie eine Wand vor ihm stand.
    Noch während er hinsah, bildeten sich auch dort Öffnungen, zwei, drei, vier. Aus ihnen kamen Koffter, jene traktorähnlichen Universalfahrzeuge der Kolonne, die langsam zum Beuteschiff herüberschwebten. In jedem von ihnen saßen zwei Ganschkaren, die vogelähnlichen Techniker der Kolonne.
    Und zwischen ihnen flogen bewaffnete Mor'Daer in ihren Schutzanzügen, und zwar ohne Dunkelfelder.
    Tobi hörte hinter sich ein Geräusch. Er drehte sich um und sah die Prophozeuten in den Hangar kommen, angeführt wieder von dem, der sich als Elraum Prinz Murál vorgestellt hatte. Sie verteilten sich um die beiden „regulären" Container und bereiteten sie anscheinend auf die Übergabe vor. Den dritten Behälter, in dem sich der Sprengsatz befunden hatte. ließen sie unbeachtet. Sie hatten ihn „entschärft" und wieder verschlossen und versiegelt.
    Kein Einziger sah zu den USO-Spezialisten herüber, keiner von ihnen suchte sie. Selbst Elraum hatte sich völlig unter Kontrolle. Roi Dantons Auftritt musste auf sie einen ungeheuren Eindruck gemacht haben.
    Die Mor'Daer betraten den Hangar und sprachen mit den Prophozeuten. Wenn Elraum jetzt redet!, dachte Tobi. Aber er tat es nicht. Seine Angst musste größer sein als alle Loyalität zur Kolonne. Die Kolonnen-Krieger mit dem Schlangengesicht winkten die Ganschkaren mit den Kofftern heran, und diese verankerten die beiden Container zwischen jeweils zwei der Fahrzeuge.
    Die Übergabe war vollkommen unspektakulär. Es gab keinen Zwischenfall. Die Ganschkaren und Mor'Daer verließen die I-RAZID und kehrten mit ihrer Fracht zurück in die Fabrik. Sie schwebten auf eine der großen Öffnungen zu hinter der ebenfalls ein Hangar lag.
    Und zwischen den Kofftern flogen unsichtbar und nicht zu orten vier Spezialisten der USO mit, deren großes Abenteuer jetzt begann, in diesen Minuten zwischen hier und da.
     
    *
     
    Der Terminale Herold stand in dem Hangar, in dem er sich zum ersten Mal a nden Dualen Kapitän gewandt hatte. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    Zerberoff hätte eigentlich nun vorbereitet sein sollen, doch als er ihm wieder gegenübertreten musste, schlug die unglaubliche Ausstrahlung des Wesens aus einem anderen Universum über ihm zusammen wie beim ersten Mal. „Ich verlange eine klare Antwort", sagte die hallende Stimme des Wesens aus finsterem Licht und strahlender Dunkelheit, das in seiner ganzen schrecklichen Schönheit vor ihm stand. „Wie weit sind die Bauarbeiten am RUFER gediehen? Der Progress-Wahrer Antakur von Bitvelt wartet, und seine Zeit darf nicht nutzlos verschwendet werden."
    „Alles verläuft nach Plan", antwortete Zerberoff, und es war, als müsse er sich vor einem Gericht verteidigen. „Die Vollendung der Anlage steht kurz bevor.
    Um auch ganz sicher zu sein, habe ich den Dualen Vizekapitän Malikadi zur Überwachung der Arbeiten nach TRAIGOT 0313 entsandt."
    „Ich hoffe es für dich", sagte der Herold, und Zerberoff hatte das Gefühl, in die Knie sinken zu müssen. Es war, als ob das kalte Licht noch eine Spur kälter, die Dunkelheit noch eine Spur dunkler und die von dem Wesen ausgehende Traurigkeit noch ein Stück trauriger würde.
     
    EPILOG
     
    Als Elraum Prinz Murál mit der I-RAZID zum Standort der Rauke der Abair zurückkehrte, war er bereits Elraum Abgott Murál.
    Trauer war ausgerufen. Born Abgott Murál war in der Nacht aus seinem in jeder Hinsicht erfüllten Leben geschieden und wurde von seinen Kindern und Geschwistern, den Neffen und Nichten,
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